Newsblog zum Krieg in Nahost USA verlegen offenbar B-2-Bomber Richtung Nahost
Die US-Armee bringt weiteres Kriegsgerät im Nahen Osten in Stellung. Der Iran warnt die USA vor einem Angriff auf das Land. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Samstag, 21. Juni
USA verlegen offenbar B-2-Tarnkappenbomber Richtung Nahost
Mehrere US-Tarnkappenbomber des Typs B-2 Spirit haben die Whiteman Air Force Base im US-Bundesstaat Missouri verlassen. Das berichtet unter anderem das Fachmagazin "UK Defence Journal" unter Berufung auf Flugdaten. Die Flugzeuge seien von acht Tankflugzeugen des Typs KC-135 begleitet worden. Ziel des Verbands könnte dem Bericht zufolge die US-Militärbasis Diego Garcia im Indischen Ozean zu sein.
Nach Ansicht von Experten könnte die Verlegung der Tarnkappenbomber ein Hinweis auf ein bevorstehendes Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und Iran sein. Die B-2 Spirit gehören zu den wenigen Flugzeugen, die bunkerbrechende Bomben vom Typ GBU-57 ins Ziel bringen können. Diese Bomben sind in der Lage, tief im Boden liegende Ziele wie die Atomanlage im iranischen Fordo zu zerstören. Sie gilt als zentrale Einrichtung des iranischen Atomprogramms und liegt bis zu 90 Meter tief in einem Berg.
Israel verfügt nicht über die Waffen, um die Anlage aus der Luft zu zerstören. Darum versucht die israelische Regierung derzeit, die US-Regierung von einer Beteiligung an den Angriffen auf den Iran zu überzeugen. US-Präsident Donald Trump hat dazu aber noch Entscheidung geäußert. Zuletzt sagte Trump, er werde in den kommenden zwei Wochen darüber entscheiden. In den vergangenen Wochen hat die US-Armee zahlreiche Kampfjets, Aufklärungsflugzeuge und Tanker in die Region entsandt. Auch zwei Flugzeugträger der US Marine sind vor Ort.
Deutsche Botschaft in Teheran geschlossen
Die deutsche Botschaft in Teheran ist bis auf Weiteres für den Besucherverkehr geschlossen. Die diplomatische Vertretung verweist auf ihrer Internetseite auf die aktuelle Krisenlage. "Bitte kommen Sie nicht zur Botschaft oder zum Konsulatsgebäude", heißt es. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin heißt es, mit Blick auf die Sicherheit der deutschen Auslandsvertretungen im Nahen Osten habe man weitere notwendige Maßnahmen für einige Standorte ergriffen.
So sei unter anderem das Personal der Deutschen Botschaft in Teheran nun aufgrund der Bedrohungslage temporär verlegt worden. Deutschland habe damit ähnliche Maßnahmen ergriffen wie seine Partner, mit denen man sich eng abstimme. Die Botschaft Teheran sei aber weiter mobil arbeitsfähig. Die Botschaft sei wie auch das Auswärtige Amt für die noch verblieben Deutschen vor Ort weiter telefonisch erreichbar und berate zu möglichen Ausreiseoptionen über den Landweg.
Minister Araghtschi warnt USA vor Eingreifen in Krieg
Der Iran hat die USA vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel gewarnt. Es wäre "sehr bedauerlich" und für alle "sehr gefährlich", sollten die USA sich "der Aggression" anschließen, sagte der Außenminister des Iran, Abbas Araghtschi, am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al Jazeera.
Der Iran sei im Verlauf des Krieges "leider" zu dem Schluss gekommen, dass die USA an der Aggression von Anfang an mitgewirkt hätten, so der Minister weiter. Die US-Regierung würde das zwar zurückweisen, aber der Iran habe viele Hinweise dafür.
Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung, beteiligt sich bislang aber nicht an den Angriffen auf den Iran, wie in Washington betont wird. Trump will eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge diplomatischen Bemühungen noch rund zwei Wochen Zeit geben. Danach möchte er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA im Israel-Iran-Krieg treffen.
Araghtschi betonte in Istanbul ein weiteres Mal, dass mögliche Gespräche nur stattfinden könnten, wenn die israelischen Angriffe gestoppt würden.
Israel tötet Finanzier der Hamas-Angriffe vom 7.Oktober
Laut Israel ist bei dem jüngsten Angriff in der iranischen Stadt Ghom ein langjähriger Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, einer Sondereinheit für Auslandseinsätze der mächtigen iranischen Revolutionsgarden, getötet worden. Es handele sich um Said Isadi, der das Palästina-Korps der Al-Kuds-Brigaden geleitet habe, erklärt der israelische Verteidigungsminister Israel Katz. Eine Bestätigung der Revolutionsgarden wurde bisher nicht vermeldet. Auch eine unabhängige Bestätigung gibt es bisher nicht.
Die Al-Kuds-Brigaden haben im Nahen Osten eine vom Iran unterstützte Regionalallianz namens "Achse des Widerstands" aufgebaut, zu der die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen gehören. Seit Beginn des Gaza-Kriegs ist das Bündnis stark geschwächt worden. Der israelische Verteidigungsminister erklärt weiter, die Tötung Isadis sei "ein großer Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe". Isadi habe für die Finanzierung und Bewaffnung der Hamas bei den Angriffen auf Israel am 7. Oktober 2023 gesorgt.
Israel fängt iranische Raketen ab
Der Iran hat Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen. Israels Luftabwehr konnte sie jedoch anscheinend abfangen, es gab zunächst keine Berichte über Einschläge. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit.
Israel greift iranische Raketenstellungen an
Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe im Iran fortgesetzt. In den vergangenen Stunden flogen etwa 15 Kampfflugzeuge Angriffe auf Raketenabschussrampen im Westen des Iran, teilte die Armee mit. Die Serie an Attacken sei abgeschlossen. Unterdessen fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden des jüdischen Staates ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren laut Rettungsdienst zuvor bei einem iranischen Raketenbeschuss mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.
Freitag, 20. Juni
Trump: Europäer können im Iran-Israel-Krieg nicht helfen
US-Präsident Donald Trump hat sich ablehnend über die europäischen Vermittlungsversuche im Krieg zwischen dem Iran und Israel gezeigt. "Der Iran will nicht mit Europa reden. Sie wollen mit uns reden", sagte Trump am Freitag in Morristown im Bundesstaat New Jersey zu Journalisten. "Europa wird nicht in der Lage sein, dabei zu helfen."
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters