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Zum journalistischen Leitbild von t-online.t-online Warenkorb Für Fleischfans wird es bitter

Die Inflation sinkt auf 2,0 Prozent, doch spürt man dies auch an der Supermarktkasse? t-online schaut für Sie in den Warenkorb.
Die Inflation in Deutschland hat im Juni überraschend nachgelassen. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 2,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Im Mai waren die Verbraucherpreise noch um 2,1 Prozent gestiegen.
Doch merkt man die veränderte Teuerungsrate auch als Verbraucher im Supermarkt? Um dies zu überprüfen, haben wir für Sie wieder den t-online-Warenkorb gepackt und die Preisentwicklung im Vergleich zum Vormonat analysiert. Dafür notiert unsere Redaktion in regelmäßigen Abständen die Preise für ausgewählte Produkte im Rewe-Onlineshop und in Filialen der Supermarktkette.
Fleisch und Obst wird spürbar teurer
Die Erhebung zeigt, dass sich die Inflation nicht auf alle Produkte gleichmäßig auswirkt. So stieg etwa der Preis für 500 Gramm gemischtes Hackfleisch von 5,49 Euro auf 6,99 Euro, ein Anstieg um mehr als 27 Prozent. Der vorherige Preis hielt sich in unserer Erhebung konstant seit dem September 2023. Noch größer war der Preisanstieg bei gemischten Paprika. Hier stieg der Preis für um fast 34 Prozent auf 1,99 Euro pro Packung. Auch Äpfel der beliebten Sorte Pink Lady sind im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung um etwa 6 Prozent teurer.
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Dafür setzte sich auch in diesem Monat der Abwärtstrend bei vielen Gemüsepreisen fort. Kostete der Eisbergsalat in der vorangegangenen Erhebung noch 0,99 Euro, so sank der Preis im Juni auf 0,79 und damit um etwa 20 Prozent. Auch die Bio-Rispentomaten sind bei unserer jetzigen Erhebung fast 6 Prozent günstiger als im Mai. Auch Kartoffeln (-13,19 Prozent) und Gemüsezwiebeln (-4,78 Prozent) sind billiger geworden. Ebenso sank der Preis für einen Liter Biovollmilch um 8 Prozent auf 1,15 Euro. Es ist der erste Preisrückgang für Milch im t-online Warenkorb seit Oktober 2023.
Obwohl Gemüse und Milch teilweise deutlich billiger geworden sind, zahlt man als Verbraucher trotzdem insgesamt etwas mehr als im Mai. Rechnet man alle fehlenden Produkte und all jene, die zum Zeitpunkt der Erhebung im Angebot waren, heraus, kosteten die Produkte des t-online-Warenkorb 89,59 Euro. Bei der vorangegangenen Erhebung Ende Mai zahlte man für dieselben Waren noch 88,39 Euro. Damit ist der Warenkorb insgesamt um etwas mehr als 1 Prozent teurer geworden.
Zur Erhebung: Da der Supermarkt regelmäßig sein Sortiment ändert, Sonderangebote macht oder bestimmte Produkte zeitweise nicht erhältlich sind, können nicht bei jeder Erhebung des t-online-Warenkorbs alle Artikel verglichen werden. In der Gesamtsumme des Warenkorbs wurde dies mit einer entsprechenden Bereinigung berücksichtigt. Wie viel teurer das Leben tatsächlich wird, hängt letztlich ohnehin stark von den eigenen Konsumgewohnheiten ab.
- Eigene Recherchen in einem Rewe-Supermarkt in Berlin
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters