Tote und Verletzte Heftige Explosion im Süden von Beirut

Eine mächtige Explosion hat den Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut erschüttert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens vier Menschen getötet, mehr als 70 weitere Personen erlitten Verletzungen. Im Süden von Beirut befinden sich das Hauptquartier und Kommandozentralen der schiitischen Hisbollah-Bewegung.
Berichten der libanesischen Nachrichtenagentur ANI zufolge explodierte ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug auf der belebten Straße Al-Arid. Auf Fernsehbildern waren zerstörte Häuserfassaden und mehrere verkohlte Autos zu sehen. Viele schockierte Bewohner der Gegend standen am Anschlagsort versammelt, während die Rettungskräfte versuchten, sich einen Weg zu den Opfern zu bahnen.
"Terroristische Explosion"
Das Fernsehen der Hisbollah berichtete, die "terroristische Explosion" habe sich nur wenige hundert Meter vom politischen Büro der Miliz entfernt ereignet. Das Gebäude sei aber nicht getroffen worden. Der Hisbollah-Sender veröffentlichte auch Warnungen an die Bevölkerung und forderte sie auf, sich wegen möglicher weiterer Anschläge nicht in der Gegend aufzuhalten.
Der Bezirk Haret Hreik ist für die vom Iran unterstützte islamistische Miliz von großer Bedeutung. Vor dem Libanon-Krieg im Jahr 2006 waren dort die entscheidenden Institutionen der Hisbollah angesiedelt. Große Teile der Gegend wurden in dem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel zerstört, mittlerweile zum großen Teil aber wieder aufgebaut.
Immer wieder Anschläge
Erst am 19. November waren bei einem schweren Doppelselbstmordanschlag vor der iranischen Botschaft ebenfalls im südlichen Beirut 25 Menschen getötet und 150 weitere verletzt worden. Zu dem Angriff hatte sich eine Al-Kaida-nahe Gruppe bekannt. In einer Bekennererklärung gab die Gruppe als Grund für den Anschlag das Eingreifen der Hisbollah-Miliz in den syrischen Bürgerkrieg an.
Am Freitag vergangener Woche erschütterte schließlich ein Autobombenanschlag die libanesische Hauptstadt. Sieben Menschen starben vor Ort beziehungsweise später an ihren Verletzungen. Unter den Toten war auch der frühere Finanzminister Mohammed Schatah, ein Gegner von Syriens Staatschef Baschar al-Assad.