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Gefährliche Lage in Nahost: USA verstärken Sicherheit vor Botschaften


Jerusalem-Entscheidung
US-Regierung rechnet mit Ausschreitungen

Von dpa, afp, dru

12.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Pulverfass Nahost: Jordanische Polizisten sichern das US-Botschaftsgebäude in Amman.Vergrößern des BildesPulverfass Nahost: Jordanische Polizisten sichern das US-Botschaftsgebäude in Amman. (Quelle: Muhammad Hamed/reuters)
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Die Lage im Nahen Osten ist brandgefährlich. Am Montag droht die nächste Eskalation, wenn die USA ihre Botschaft in Jerusalem eröffnen. Washington hat sich auf den Ernstfall vorbereitet.

Der Ausstieg der USA aus dem Iran-Atom-Deal, die gegenseitigen Angriffe Israels und Irans: Weltweit wächst die Sorge vor einer kriegerischen Eskalation im Nahen Osten. Wenn am Montag die USA ihre neue Botschaft in Jerusalem eröffnen, droht eine weitere Zuspitzung der Lage. Washington hat deshalb schon vor Wochen Vorkehrungen getroffen.

Einem Bericht von CNN zufolge hat das US-Außenministerium die Sicherheit an seinen Vertretungen in der islamischen Welt verstärkt. Demnach rechnet die US-Regierung mit Protesten gegen den Umzug sowie Ausschreitungen.

US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember in einem historischen Alleingang Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt und die Verlegung der Botschaft aus Tel Aviv angekündigt. Trump erfüllte damit ein Wahlkampfversprechen.

Experte: Trump gießt Benzin ins Feuer

Der Schritt wird international kritisiert. Kritiker befürchten, dass der Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern durch einseitige Maßnahmen zugunsten einer Konfliktpartei erschwert wird.

"In dieser höchst gespannten Lage haben wir durch den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran jetzt noch Benzin ins Feuer gegossen", sagte der Sicherheitsexperte Bruce Riedel von der Denkfabrik Brookings Institution zu CNN. Trump hatte am Dienstag das Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt und erklärt, aufgehobene Sanktionen würden wieder in Kraft gesetzt.

Mit der Eröffnung der Botschaft in Jerusalem sei US-Präsident Donald Trump nur noch wenige Tage davon entfernt, "einen weiteren Kanister Benzin ins Feuer zu werfen", so Riedel weiter. Der Umzug sende ein Signal, dass die USA den Iran konfrontieren wollten. "Und das ist ein Signal, dass die Israelis und die Saudis nur allzu gerne hören."

Iraner bei israelischen Luftschlägen getötet

Zuletzt hatten vor allem die Spannungen zwischen Israelis und Iranern gefährlich zugenommen. Israel attackierte in der Nacht zum Donnerstag mutmaßliche iranische Stellungen in Syrien. Nach Angaben der israelischen Armee war dies die Reaktion auf Attacken mit 20 "iranischen" Raketen auf den von Israel besetzten Teil der syrischen Golanhöhen.

Bei den israelischen Luftangriffen sollen ein knappes Dutzend Iraner ums Leben gekommen sein. Laut syrischen Aktivisten wurden insgesamt 27 Soldaten getötet: neben sechs syrischen Soldaten auch 21 ausländische Kämpfer, darunter elf Iraner.

Merkel: Frieden mit Anstrengung und Ausdauer

Im Angesicht der bedrohlichen Lage im Nahen Osten rief Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Anstrengungen für den Frieden auf. "Der Weg zu Frieden und Versöhnung ist zumeist nur mit großer Anstrengung und mit viel Ausdauer begehbar", sagte die Kanzlerin in Assisi, wo ihr das Friedenslicht der Franziskaner-Mönche überreicht wurde.

Ganz selten liege der Frieden wirklich schon hell erleuchtet vor uns, betonte die Kanzlerin. "Wäre das so, dann würden die Menschen vielleicht nicht permanent von diesem Weg abkommen." Merkel beklagte, dass durch die Aufkündigung des Nuklearabkommens mit dem Iran durch die USA die Situation im Nahen Osten "noch angespannter geworden" sei.

Verwendete Quellen
  • dpa, AFP
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