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Donald Trump ist der Staatsfeind Nr. 1


Trump und der Mob
Staatsfeind Nr. 1

MeinungEin Kommentar von Fabian Reinbold, Washington

07.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Donald Trump: Hier stachelte der ehemalige US-Präsident zum Sturm aufs Kapitol an. (Quelle: t-online)

Donald Trumps Saat geht auf. Die Eskalation in Washington ist die logische Folge seines Handelns. Jetzt muss sich die Nation wehren.

Der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 kam nicht aus heiterem Himmel. Er ist die logische Folge der Handlungen Donald Trumps. Trump hat nicht nur in den vergangenen Wochen nach der Wahlniederlage, sondern seit Monaten und Jahren daraufhin gearbeitet. Seit er im Sommer 2015 seine Kandidatur verkündete, hat Trump seine Anhänger für einen Moment wie diesen dressiert.

Wie er selbst sollten auch sie nur noch um ihn und seine Fantasien kreisen. Er gründete einen Kult, der ihn anbetet. Er heizte jeden Konflikt an, der im Land wabert, schickte Anhänger und Gegner in einen Zustand der dauerhaften Empörung. Er setzte immer wieder Anreize für Gewalt. Und er machte seit Monaten klar, dass ihm seine Befindlichkeiten und Interessen zu jedem Zeitpunkt wichtiger sind als die US-Demokratie.

Das Werk Trumps

Die Trump-Empörungsmaschine entlud sich im Zentrum dieser Demokratie: Der Mob fiel über das Kapitol her, während dort das Wahlergebnis letztmalig bestätigt werden sollte. Die Gewalt ist das Werk des Donald J. Trump. Er fantasierte von einem Wahlbetrug, den es nicht gibt, und redete seinen Leuten ein, sie könnten zu Helden werden, wenn sie den vermeintlichen Betrug dort stoppten.

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Wer überrascht ist, dass Trump Extremisten gewähren ließ, muss vergessen haben, wie er einst Neonazis ermutigte, die im Unistädtchen Charlottesville randalierten. Wer sich wundert, wie genüsslich und liebevoll sich ein Präsident über den Mob äußerte, dem ist wohl entfallen, dass er jenen, die er auf seiner Seite wähnt, einfach alles verzeiht. Und erschrocken darüber, wie der Trump-Mob Journalisten angriff und deren Ausrüstung zertrümmerte, kann nur jemand sein, der weggehört hat, als Trump die Medien tausendfach als finstere Volksfeinde bezeichnet hat, zuletzt zwei Stunden vor dem Sturm aufs Kapitol.

Wer jetzt mit Trump brechen muss

Ging es um Trump, wurde viel zu lange weggehört, weggeschaut und verharmlost. Das muss jetzt ein Ende haben.

Wer seine Verschwörungsfantasien zur US-Wahl wider besseres Wissen unterstützt, wie es viele Republikaner tun, ist ein Feind der Demokratie.

Wer Trump dabei hilft, seine zersetzenden Lügen zu streuen, wie es Facebook, Twitter und Co. bis zu diesem Mittwoch getan haben, wirkt ebenfalls als Feind der Demokratie.

Wer selbst Wut und Empörung schürt anhand von Trumps Verschwörungsfantasien, wie es die Meinungsmacher auf Fox News und Co. tun, ist eine Gefahr für die Demokratie.

Nicht warnen, sondern stummschalten

Also müssen die Republikaner Trump ächten – auch wenn sie Angst vor seinen Anhängern haben. Es müssen die mächtigen Internetkonzerne – auch wenn sie Angst vor der Schädigung ihrer Geschäftsinteressen haben – Trumps Angriffe auf die Demokratie nicht nur mit einem Warnhinweis versehen, sondern stummschalten.

Interessieren Sie sich für die US-Politik? Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Eindrücke aus den USA und den Übergang von Donald Trump zu Joe Biden einen Newsletter. die dann einmal pro Woche direkt in Ihrem Postfach landet.

Und Fox News muss sich trauen – auch wenn es Quote kostet – staatszersetzende Lügen von Trump nicht einfach nachzuplappern. Das geht jeweils nicht ohne Probleme, ist aber ohne Alternative.

Eine Demokratie, die überleben will, muss ihre Feinde bekämpfen. Und Donald J. Trump, daran kann nach diesem 6. Januar 2021 niemand mehr Zweifel haben, ist genau das: ein Feind der Demokratie.

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