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Pressestimmen: "Mit Joe Biden kehr die Würde zurück"


"Joe Biden muss einen dreifachen Spagat vollbringen"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Washington: Bei der festlichen Veranstaltung wurden Joe Biden und Kamala Harris vereidigt – aus Stars wie Lady Gaga und Jennifer Lopez traten auf. (Quelle: reuters)
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Die USA haben ihren neuen Präsidenten Joe Biden vereidigt. Damit ist die Ära Trump vorbei. Die nationale Presse positioniert sich deutlich und sieht große Chancen.

Joe Biden ist offiziell vereidigt und kann die Geschäfte als neuer US-Präsident aufnehmen. Die Zeremonie am Mittwoch stellte dabei den Startpunkt für seine Amtszeit dar. Die nationale Presse schätzt den 78-Jährigen im Vergleich zu Donald Trump als künftigen Hoffnungsträger ein, um den Respekt und die Würde des Landes wieder her zu stellen.

"Tagesspiegel": "Erleichterung, Freude, Hoffnung. Donald Trump ist Geschichte, ohne letzte Gewaltausbrüche. Mit Joe Biden kehren Zivilität und Respekt zurück. Im Jubel über die neue Präsidentschaft ist die Ernüchterung freilich bereits angelegt, getreu der Devise 'You campaign in poetry, you govern in prose'. Denn der 78-jährige Joe Biden muss einen dreifachen Spagat vollbringen, um die Klüfte zwischen Erwartungen, Wollen und Können zu überbrücken. (...) Versöhnung der Lager? Natürlich ist es richtig und geboten, dass Biden die Menschen einlädt, die ihn nicht gewählt haben, und ihnen verspricht, auch ihr Präsident zu sein. Die Erfolgsaussichten sind zwar gering, aber der Stilwechsel ist ein Wert an sich."

"t-online": "Ja, das hat sie, aber erst in allerhöchster Not. Vier Jahre lang hat sich das selbsternannte Vorreiterland der Demokratie von einem Antidemokraten regieren lassen, diese Schäden werden die USA noch lange zeichnen. Seine größte Leistung hat Joe Biden deshalb womöglich schon hinter sich: Er hat Donald Trump in einem harten, von der Seuche durchgerüttelten Wahlkampf besiegt. Leichter wird es jetzt aber nicht."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Seine Erleichterung sei groß, sagte der Bundespräsident, dass Joe Biden jetzt ins Weiße Haus einziehe. So wie er hat die große Mehrheit der Europäer dem Machtwechsel in den Vereinigten Staaten entgegengesehen, wenn nicht, nach den jüngsten Ereignissen, sogar entgegengefiebert. (...) In dieser Sicht froher Erwartung drückt sich die ganze Erleichterung darüber aus, dass die Trump-Zeit endlich vorüber ist und man vor dem Neubeginn einer Partnerschaft steht, die in den vergangenen vier Jahren ebenso heftig gelitten hat wie das Ansehen der Vereinigten Staaten. Man muss nicht gleich unken, doch wie weit das neue Glücksgefühl trägt, wird man spätestens dann wissen, wenn die neue Mannschaft ihre Arbeit aufgenommen hat und der Regierungsalltag eingekehrt ist – wenn das Pathos den Interessen weicht.(...)"

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"Süddeutsche Zeitung": "Joe Biden hat sich an dem Tag, an dem er seinen Aufstieg zum Präsidenten und damit das Erreichen seines Lebensziels hätte feiern können, darum gekümmert, dass Mieter, die wegen der Pandemie ihren Job verloren haben, ihre Wohnungen trotz säumiger Zahlungen nicht verlieren, und dass Studierende studieren können, obwohl sie die Gebühren gerade nicht bezahlen können. Er hat sich an seinem ersten Tag um das Große und um das Kleine gekümmert. Er war nicht ein Mann des Wortes oder des Schmerzes. Er war ein Mann der Tat. Es ist gut möglich, dass die amerikanische Gesellschaft zu viel Schaden genommen hat, um repariert werden zu können. Aber wenn man es, mit ein wenig Optimismus, einem Menschen zutrauen kann, diesen Schaden zumindest teilweise in den Griff zu bekommen und in einen erfreulichen Januar 2022 zu überführen, dann ist es der 78 Jahre alte Joe Biden, der in seiner langen Karriere vor allem eines gelernt zu haben scheint: was wirklich wichtig ist.

"Südwest Presse": "Waren früher neue US-Präsidenten mit überbordenden Erwartungen konfrontiert, hat Joe Biden das Glück, einfach nur ein normaler Amtsträger sein zu müssen. Menschliche Regungen jenseits der Trumpschen Wut und Aggression hat man an dieser Position lange vermisst. Mehr noch: Mit Joe Biden kehrt die Würde zurück in das Amt, das von seinem Vorgänger für eine gigantische Ego-Show missbraucht wurde."

"Der Standard": "Es ist, als müsste man im fahrenden Auto auf der Autobahn die Räder wechseln. So beschrieb ein Politologe der US-Universität Berkeley kürzlich die Herausforderung, vor der der neue US-Präsident Joe Biden steht. Jeder dritte Wähler erkennt ihn nicht als seinen Präsidenten an, Republikaner und Demokraten im Kongress haben vier Jahre heftigen Kampfes hinter sich, die Moral im Land ist auf dem Tiefpunkt, die Wirtschaft im Sinkflug und die Corona-Pandemie noch nicht annähernd ausgestanden. In absoluten Zahlen gemessen sind die Vereinigten Staaten wegen bisher fehlender Strategien das Land mit den meisten nachgewiesenen Ansteckungen und Todesfällen. Eine Mission Impossible also? Die Ausgangslage ist jedenfalls düster.

Gute Vorsätze hat die neue US-Regierung zur Genüge. Als 'Heiler' tritt der idealistische Joe Biden an, auch in seiner Antrittsrede beschwor er Einheit und Zusammenhalt. Dass Biden den eingefleischten Wählerinnen und Wählern Donald Trumps mit Versöhnungsgesten die Ängste nehmen kann, die der Populist geschürt und bedient hat, ist unwahrscheinlich."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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