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Annalena Baerbock (Grüne): Kanzlerkandidatin geht in Sommerurlaub


Diskussion geht weiter
Kanzlerkandidatin Baerbock verabschiedet sich in Sommerurlaub

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 02.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Annalena Baerbock im Bundestag: Die grüne Kanzlerkandidatin hat ihren Urlaub angetreten.Vergrößern des BildesAnnalena Baerbock im Bundestag: Die grüne Kanzlerkandidatin hat ihren Urlaub angetreten. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die grüne Kanzlerkandidatin hat ihren Sommerurlaub angetreten, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Die Diskussion um mögliche Plagiate in ihrem Buch geht aber weiter. Auch gibt es neue Informationen zu Plagiatsjäger Weber.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat sich in ihren Sommerurlaub verabschiedet. "Sie tritt heute ihren seit längerer Zeit geplanten Urlaub an", erklärte ein Grünen-Sprecher am Freitag auf Anfrage. Sie verbringe die Zeit mit ihrer Familie.

Baerbock muss sich seit Anfang der Woche mit Vorwürfen des österreichischen Medienwissenschaftlers Stefan Weber auseinandersetzen, sie habe in ihrem Buch Textstellen aus anderen Veröffentlichungen übernommen ohne sie auszuweisen.

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Die wöchentliche Pressekonferenz nach der Sitzung des Grünen-Vorstands übernimmt am Montag Bundesgeschäftsführer Michael Kellner. Er soll unter anderem über Kandidaten für die Bundestagswahl informieren. Eigentlich wäre Baerbock am Zug gewesen, die sich wöchentlich mit Co-Parteichef Robert Habeck abwechselt.

Kellner: "Kleinigkeiten aufgebauscht"

Kellner hatte zuvor Baerbock aufgrund von Plagiatsvorwürfen in ihrem kürzlich erschienenen Buch verteidigt. Er halte die Debatte für überzogen. "Kritik ist völlig legitim (...), nur wir sehen eben auch, dass da auch Kleinigkeiten aufgebauscht werden", sagte Kellner am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Als der Vorwurf der Urheberrechtsverletzung im Raum stand, sei es der Partei darum gegangen, ein Stoppschild zu setzen.

"Sowohl unser Anwalt als auch viele andere sagen: Das ist keine Urheberrechtsverletzung." Auf die Frage, wie in den vergangenen Wochen im Wahlkampf von Baerbock mehrere Fehler passieren konnten, sagte Kellner: "Manöverkritik machen wir intern. Das würde ich jetzt nicht übers "Morgenmagazin" machen."

Baerbock: Habe kein Sachbuch geschrieben

Der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber hatte Anfang der Woche zuerst auf mehrere Stellen in Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" hingewiesen, die auffällige Ähnlichkeiten zu anderen Veröffentlichungen aufweisen. Die Grünen weisen den Vorwurf angeblicher Urheberrechtsverletzungen zurück und argumentieren wie auch der Verlag, die Wiedergabe allgemein bekannter Fakten sei unproblematisch.

Baerbock hatte am Donnerstagabend in einem Gespräch mit Journalistinnen der Zeitschrift "Brigitte" gesagt: "Ganz viele Ideen von anderen sind mit eingeflossen". Und weiter: "Aber ich habe kein Sachbuch oder so geschrieben, sondern das, was ich mit diesem Land machen will – und auf der anderen Seite die Welt beschrieben, wie sie ist, anhand von Fakten und Realitäten." Sie halte es für wichtig, selbstkritisch zu sein, aber auch deutlich zu machen, wofür man stehe und falsche Behauptungen zurückzuweisen, sagte Baerbock.

Plagiatsjäger arbeitete auch für die Grünen

Unterdessen wurde bekannt, dass Gutachter Weber in einem spektakulären Fall auch schon für die Grünen gearbeitet hat. Im erbittert geführten Streit um die europäische Zulassung für Glyphosat hatte er mit einem Aktivisten der Organisation Global2000 ein Gutachten des Instituts für Risikobewertung zur Gefährlichkeit untersucht. Die Grünen hatten seinen Befund massiv verbreitet. Weber war zum Schluss gekommen, dass im BfR-Bericht wesentliche Angaben wörtlich übernommen waren von Herstellern des umstrittenen Unkrautgifts. Wie die FAZ berichtete, trugen die Europäischen Grünen ein Drittel der Kosten.

Nach ihrer Nominierung zur Grünen-Kanzlerkandidatin Mitte April erlebte die Partei zunächst einen Höhenflug: Sie überholte mit Umfragewerten von bis zu 28 Prozent zeitweise sogar die CDU/CSU. Mit der Debatte um ungenaue Angaben in Baerbocks Lebenslauf und verspätet an den Bundestag gemeldete Sonderzahlungen fingen die Werte an zu sinken. Während die Union laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Vergleich zum Vormonat 4 Prozentpunkte zulegen konnte, stehen die Grünen mit einem Verlust von 3 Punkten bei 19 Prozent und somit auf Platz zwei, gefolgt von der SPD, die stabil bei 15 Prozent liegt.

Unter den drei Kanzlerkandidaten liegt Baerbock mit 15 Prozent hinter Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mit 16 Prozent und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit 21 Prozent. Die Onlineumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov wurde zwischen dem 25. und dem 28. Juni durchgeführt – also noch bevor die Plagiatsvorwürfe gegen Baerbock bekannt wurden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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