Warum fehlte Angela Merkel auf Wolfgang Schäubles Beerdigung?

Am Freitag wird Wolfgang Schäuble in Offenburg beerdigt. Einige der Trauergäste sind prominent – doch ausgerechnet Schäubles frühere Chefin fehlte.

Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nicht an der Beerdigung des ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble teilgenommen. Das hatte das Büro der Altkanzlerin vorab dem "Spiegel" bestätigt. Der frühere Finanzminister im Kabinett von Merkel wurde am Freitag in seiner Heimat Offenburg beigesetzt. Warum fehlte Merkel auf der Beerdigung ihres langjährigen Weggefährten?

Offenbar wurde Merkel nicht von der Familie Schäuble eingeladen, wie die "Bild" berichtet. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) sei nicht eingeladen worden, war ebenfalls nicht dabei. Allerdings hatte die Familie die Traueranzeige mit Ort und Datum der Trauerfeier öffentlich gemacht. Somit dufte jeder zur Beerdigung kommen, Merkel dürfte sich also zumindest eingeladen fühlen. Dennoch fehlte sie am Freitagvormittag in Offenburg.

Friedrich Merz hält Trauerrede

Allerdings wird Merkel am Staatsakt am 22. Januar teilnehmen. Wer noch bei der großen Trauerfeier im Bundestag zu Gast sein und sprechen wird, lesen Sie hier.

Die Familie Schäuble erwartete wegen des Staatsaktes auch nicht, dass Bundespolitiker zur Beerdigung in Offenburg kommen, schreibt die "Bild". Dennoch waren einige Spitzenpolitiker anwesend: Friedrich Merz, CDU-Parteichef und Duzfreund Schäubles, hielt eine Trauerrede. Bärbel Bas, Nachfolgerin Schäubles im Amt der Bundestagspräsidentin, kam ebenfalls nach Offenburg. Bas soll auch beim Staatsakt Ende Januar auftreten. Das sei ein Wunsch gewesen, den Schäuble noch zu Lebzeiten geäußert habe, berichtet "Table.Media".

An der Beerdigung am Freitag nahmen außerdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, der frühere CDU-Chef Armin Laschet, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), sein Vorgänger Günther Oettinger (CDU und der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker teil.