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Türkei lässt deutschen Pilger David Britsch frei – Gabriel: "Positives Signal"


Er wollte nach Jerusalem
Türkei lässt deutschen Pilger frei

Von dpa, dru

Aktualisiert am 22.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Altstadt von Jerusalem mit Felsendom: Ziel der Pilgerreise von David Britsch.Vergrößern des BildesAltstadt von Jerusalem mit Felsendom: Ziel der Pilgerreise von David Britsch. (Quelle: Atef Safadi/EPA/dpa)
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Er wollte zu Fuß nach Jerusalem pilgern – und landete in der Türkei im Gefängnis. Nun hat Ankara David Britsch nach Monaten aus der Abschiebehaft entlassen.

Die Türkei hat den seit April festgehaltenen deutschen David Britsch freigelassen. Außenminister Sigmar Gabriel bestätigte am Donnerstagabend die Entlassung des 55-jährigen Pilgers aus der Abschiebehaft. "Es ist gut, dass Herr Britsch endlich wieder zuhause in Deutschland ist", sagte Gabriel. "Damit sind Monate der Ungewissheit und des Wartens in türkischer Abschiebehaft endlich vorbei. Für mich ist seine Ausreise nach Deutschland ein weiteres positives Signal."

Nach Angaben der "Welt" war Britsch im April in der osttürkischen Stadt Antakya festgenommen worden und in Abschiebehaft gekommen. Dem Bericht zufolge wollte der Schweriner nach Jerusalem pilgern – zu Fuß und ohne Geld. Er habe damit ein Zeichen für den Frieden setzen wollen. Strafrechtliche Vorwürfe gegen ihn seien bis zuletzt nicht bekannt gewesen.

Britsch startete seine Reise demnach im November vergangenen Jahres, Anfang Februar hatte er die Türkei erreicht und sich weiter in Richtung Syrien aufgemacht. Kurz vor der Grenze sei er mehrfach kontrolliert und schließlich festgenommen worden. Statt nach Jerusalem zu kommen, habe er bis Donnerstagmorgen im Abschiebegefängnis in Askale gesessen, einem Ort in der türkischen Provinz Erzurum.

Nach seiner Freilassung schickte der 55-Jährige laut "Welt" seiner Frau in Deutschland eine Nachricht. Er sei in Istanbul und könne von dort aus weiter in die Heimat reisen. "Wir sind total erleichtert und glücklich", zitierte die Zeitung den Bruder des Freigelassenen.

Gabriel hofft auf besseres Verhältnis

Gabriel wies darauf hin, dass in der Türkei jetzt sechs Menschen aus den Gefängnissen entlassen worden seien oder ausreisen durften. "Entscheidungen wie diese machen Hoffnung darauf, dass wir Schritt für Schritt Vertrauen wieder aufbauen und das bilaterale Verhältnis entkrampfen können." Deshalb habe er mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu vereinbart, die gemeinsamen Gespräche fortzusetzen, teilte Gabriel weiter mit.

Es war die zweite Freilassung eines Deutschen in der Türkei in dieser Woche. Am Montag war die Journalistin Mesale Tolu nach siebenmonatiger Untersuchungshaft auf freien Fuß gesetzt worden. Ihr wird Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Sie darf das Land weiter nicht verlassen. Auch der deutsche Soziologe Sharo Garip will in Kürze nach der Aufhebung einer knapp zweijährigen Ausreisesperre aus der Türkei nach Deutschland zurückkehren.

Damit sitzen nach Einschätzung der Bundesregierung noch mindestens sieben Deutsche aus politischen Gründen in der Türkei hinter Gittern, darunter der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel.

Quelle:
dpa

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