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Statt Drosten: Dieser "Grenzgänger der Wissenschaft" beriet Merkel & Co.


"Grenzgänger der Wissenschaft"
Statt Drosten: Dieser Forscher beriet Merkel und die Landeschefs

Von afp
Aktualisiert am 15.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Forscher Michael Meyer-Hermann: Er hat Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten beraten.Vergrößern des BildesDer Forscher Michael Meyer-Hermann: Er hat Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten beraten. (Quelle: Jens Schlueter/getty-images-bilder)
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Kanzlerin Merkel und die Landeschefs zogen einen der breiten Öffentlichkeit eher unbekannten Wissenschaftler zurate. Die von Michael Meyer-Hermann erstellten Modellierungen geben Anlass zu großer Sorge.

Diesmal war es nicht der Virologe Christian Drosten, den Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Ratgeber für die weitere deutsche Corona-Politik hinzuzog. Nein, der in der breiten Öffentlichkeit bisher eher unbekannte Forscher Michael Meyer-Hermann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung beriet Merkel und die Ministerpräsidenten in ihren stundenlangen Debatten.

Merkel ließ Meyer-Hermann zu Beginn der mehr als achtstündigen Beratungen mit den Ministerpräsidenten eine Simulation vorstellen, in welcher Phase Deutschland in der Corona-Pandemie ist, nämlich im Bereich des exponentiellen Wachstums. "Ich denke, das war recht einleuchtend und auch hilfreich", sagte Merkel.


Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) machte sich direkt eine Feststellung zu eigen, die Meyer-Hermann in seinem Vortrag getroffen haben soll: Demnach ist es nicht fünf vor zwölf, sondern bereits zwölf.

Meyer-Hermann studierte Physik, Mathematik und Philosophie

Meyer-Hermann trat bisher nur vereinzelt öffentlich in Erscheinung. Dabei warnte er auch schon in den vergangenen Monaten vor den Gefahren der Corona-Pandemie und sprach sich für konsequente Einschränkungen aus. Meyer-Hermann veröffentlichte etwa im Frühjahr mit dem Münchner ifo-Institut eine Studie, in der er wegen langfristiger wirtschaftlicher Nachteile zu starke Lockerungen der damaligen Einschränkungen ablehnte.

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Der 1967 geborene Meyer-Hermann ist ein vielseitig gebildeter Wissenschaftler. Er studierte Physik, Mathematik und Philosophie in Frankfurt am Main und Paris, mit 30 Jahren machte er seinen Doktor in der Theoretischen Physik. In Dresden, Frankfurt am Main und im britischen Oxford arbeitete er in der Neurobiologie und Immunologie, nach Rufen auf Professuren in Jena und Braunschweig leitet Meyer-Herrmann seit 2010 die Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum in Braunschweig.

Ein "Grenzgänger der Wissenschaft"

Er sei ein "Grenzgänger der Wissenschaft", beschreibt das Helmholtz-Institut Meyer-Hermann. In der reinen Wissenschaft vermisste er demnach den Bezug zu den echten Problemen der Menschen, weshalb der mit der Künstlerin Anna Laclaque verheiratete Wissenschaftler sich in der Corona-Pandemie daran machte, deren Verlauf mit mathematischen Modellen vorherzusagen.

Auf den Tag genau versuchen die Modelle die weiteren Entwicklungen abzubilden. Was genau Meyer-Hermann für welchen der kommenden Tage an Entwicklungen prognostizierte, sagte Merkel nicht. Doch die Bundeskanzlerin machte keinen Hehl daraus, besorgt aus dem Treffen zu gehen. Der von Meyer-Hermann festgestellte exponentielle Anstieg der Infektionszahlen müsse gestoppt werden: "Sonst wird das kein gutes Ende nehmen", sagte Merkel.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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