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Länder-Chefs fordern schnelle Zulassung von Sputnik V


Russischer Corona-Impfstoff
Länder-Chefs fordern schnelle Zulassung von Sputnik V

Von afp
28.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau lässt sich in einer Shopping-Mall in Moskau mit Sputnik V impfen: Die europäische Arzneibehörde EMA prüft die Zulassung des Mittels.Vergrößern des BildesEine Frau lässt sich in einer Shopping-Mall in Moskau mit Sputnik V impfen: Die europäische Arzneibehörde EMA prüft die Zulassung des Mittels. (Quelle: Vladimir Gerdo/imago-images-bilder)
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Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V hat in der EU noch immer keine Zulassung. Jetzt fordern immer mehr Länder-Chefs Tempo – statt "alberner westdeutscher Befindlichkeiten".

Aus den Bundesländern werden Forderungen laut, im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch auf den russischen Impfstoff Sputnik V zu setzen. CSU-Chef Markus Söder sagte, es müsse "so schnell wie möglich über die Zulassung von Sputnik V entschieden werden". Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) klagte über Vorbehalte in Westdeutschland gegen den Impfstoff. Kritik kam auch von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).

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"Wir sollten aus den schlechten Erfahrungen bei der ersten Bestellung gelernt haben", sagte Söder der "Passauer Neuen Presse" und dem "Donaukurier". "Deshalb sollte die EU diesmal zügig alle nötigen Verträge abschließen, um so viel Impfstoff wie möglich zu bekommen." Die Corona-Pandemie werde schließlich nur durch Impfen besiegt, sagte Söder.

Ramelow kritisiert "alberne westdeutsche Befindlichkeiten"

Ramelow sagte der Zeitung "Welt": "Ich kämpfe nicht für Sputnik V, nur weil er aus Russland kommt, sondern ich bin der Meinung, dass wir alle Impfstoffe kaufen sollten, die wir kaufen können." Der Linken-Politiker fügte hinzu: "Mit Parteipolitik oder einer mir unterstellten Nähe zu Moskau hat das nichts zu tun." Er registriere "westdeutsche ideologische Befindlichkeiten in dieser Frage". Diese seien "albern".

Sputnik V müsse wie alle anderen Impfstoffe auch geprüft werden, sagte Ramelow. "Den Rahmenvertrag aber hätte man längst abschließen können. Das sollte nun bald geschehen." Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe ihm versichert, dass die Gespräche dazu angelaufen seien. Sputnik V könnte laut Ramelow im bayerischen Illertissen bei Augsburg vom russischen Konzern R-Pharm geprüft und produziert werden.

Schwesig: "Entscheidend ist nicht, wo ein Impfstoff herkommt"

Auch Schwesig kritisierte die EU-Impfstoff-Beschaffung. Sie könne sich nicht des Eindrucks erwehren, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA mit unterschiedlicher Intensität operiere, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". So sei Sputnik V zwar in der Prüfung, die EU-Kommission habe jedoch noch immer keine Kaufoptionen gesichert, wie ihr EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bestätigt habe. "Entscheidend ist nicht, wo ein Impfstoff herkommt. Er muss sicher sein und wirken", betonte Schwesig.

Der stellvertretende CDU-Chef Norbert Röttgen zeigte sich ebenfalls offen für den Einsatz des russischen Impfstoffs in Deutschland. Er halte nichts davon, aus politischen Gründen einen Impfstoff anzulehnen, auch wenn andere Staaten Politik mit der Pandemie machen wollten, sagte er der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag.

Vier Corona-Impfstoffe sind EU-weit zugelassen

"Vor allem China, aber auch Russland benutzen die Pandemie, um zu zeigen, dass ihre autoritären Systeme den Demokratien dieser Welt überlegen sind", sagte Röttgen. Das sollte Deutschland sehen, aber dabei nicht mitmachen. Dies gelte auch für den Umgang mit Sputnik V. "Wenn der Impfstoff in Europa zugelassen wird, dann kann er auch verwendet werden", sagte Röttgen.

Bislang haben die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson eine EU-weite Zulassung erhalten. Zu Sputnik V hat EMA ein sogenanntes rollierendes Verfahren zur Zulassung gestartet.

Nachdem Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian Russland am Freitag vorgeworfen hatte, Sputnik V als "Mittel der Propaganda" zu missbrauchen, signalisierte die Bundesregierung erneut ihre grundsätzliche Bereitschaft, das russische Vakzin nach einer Zulassung durch die EMA einzusetzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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