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In welchen Landkreisen schon jetzt keine Intensivbetten mehr frei sind


Lage auf Intensivstationen
In diesen Landkreisen sind jetzt keine Betten mehr frei

Von dpa, dm

05.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Covid-Intensivstation an der Uniklinik Dresden: Ärzte und Intensivpfleger arbeiten schon jetzt an der Belastungsgrenze, doch die vierte Welle hat gerade erst begonnen.Vergrößern des BildesCovid-Intensivstation an der Uniklinik Dresden: Ärzte und Intensivpfleger arbeiten schon jetzt an der Belastungsgrenze, doch die vierte Welle hat gerade erst begonnen. (Quelle: Max Stein/imago-images-bilder)
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Die Neuinfektionen schnellen in die Höhe, in Teilen des Landes stoßen die Krankenhäuser schon jetzt an ihre Belastungsgrenze. Wo die Lage besonders kritisch ist.

Die Corona-Lage spitzt sich zu, Deutschland befindet sich mitten in der vierten Welle: Am Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) mit über 37.000 Neuinfektionen den bisherigen Negativrekord. Trotz über 55 Millionen vollständig Geimpfter im Land verschärft sich die Lage gerade rasant. Das RKI sprach von einer "besorgniserregenden" Entwicklung und stufte zuletzt das gesundheitliche Risiko für Ungeimpfte von "hoch" auf "sehr hoch" herauf.

In den Kliniken sieht es nicht besser aus: Laut dem Intensivregister Divi wurden bundesweit am Donnerstag 2.332 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1.212 davon mit künstlicher Beatmung. Intensivmediziner warnten am Donnerstag, es sei nur "eine Frage von Wochen", bis die Intensivstationen an ihr Limit geraten würden und "das Personal physisch und psychisch überlastet" sei, heißt es bei der Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN).

Doch die Lage ist nicht überall gleich, vor allem drei Bundesländer stechen heraus: Bayern, Sachsen und Thüringen. Hier ist mittlerweile im Schnitt jeder sechste Intensivpatient an Covid-19 erkrankt. Auch die Impfquote liegt in allen drei Ländern zum Teil deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow warnte am Freitag eindringlich vor einer Verschärfung der Corona-Lage und einer Überlastung der Krankenhäuser in seinem Bundesland. "Wir werden in den nächsten Tagen in die Situation kommen, dass wir nicht mehr genügend Intensivbetten haben", sagte der Linken-Politiker im ZDF. "Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften. Und wir werden niemandem mehr garantieren können, der ungeimpft ins Krankenhaus kommt, dass er überhaupt noch in Thüringen behandelt wird."

Man könne zwar garantieren, dass man behandelt werde und jeder Mensch, der Hilfe brauche, werde Hilfe bekommen. "Aber er wird sie dann nicht mehr in Thüringer Krankenhäusern bekommen können."

In diesen Landkreisen sind schon jetzt keine Intensivbetten mehr frei

Auch in anderen Bundesländern ist die Intensivversorgung auf Kante genäht: In Bayern belief sich die Auslastung der Intensivkapazitäten am Freitag auf 90 Prozent. Und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) warnte im Deutschlandfunk: "Wir wissen doch, dass wir in zehn Tagen in manchen Krankenhäusern ein absolutes 'Land unter' haben. Wir haben keine Zeit."

"Land unter" ist für manche Krankenhäuser schon jetzt Realität. So meldet der bayerische Landkreis Regen an der Grenze zu Tschechien derzeit genau ein freies Intensivbett. Noch heftiger trifft es die Regionen in Oberbayern und Niederbayern: Hier melden derzeit sieben benachbarte Landkreise – Ebersberg, Mühldorf am Inn, Erding, Landshut, Freising, Kelheim, Neumarkt in der Oberpfalz – eine maximale Auslastung der Intensivstationen. Heißt: Kein einziges Intensivbett ist dort im Umkreis von zig Kilometern frei. Wer schwer erkrankt und versorgt werden will, muss erst einmal eine lange Strecke zurücklegen.

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Über 100 Landkreise nähern sich der Belastungsgrenze

Das Problem betrifft auch Landkreise in anderen Bundesländern. Laut Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) melden derzeit bundesweit über 100 Landkreise, dass sie nur noch weniger als zehn Prozent freie Intensivbetten haben. So gibt es etwa auch in NRW, Niedersachsen, Hessen oder Brandenburg Landkreise, die keine (Kleve, Ludwigsburg, Oldenburg) oder nur noch wenige (Oder-Spree) Betten frei haben.

Doch der Anteil der Corona-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten ist vor allem in Bayern, Sachsen, Thüringen und auch Baden-Württemberg überdurchschnittlich hoch – mit dem traurigen Rekord im bayerischen Cham, wo derzeit 83 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Erkrankten belegt sind.

Sollte sich die Lage verschlechtern, könnten nicht nur weitere Einschränkungen für Ungeimpfte drohen. Sachsens Landeschef Kretschmer warnte im Deutschlandfunk-Interview bereits vor einem neuen Lockdown. Die Ampelparteien müssten handeln, "sonst kommen wir genau zu diesen Einschränkungen, die wir jetzt noch verhindern können".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
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