Niedersachsens Stephan Weil Ministerpräsident macht neuen Rentenvorschlag
Kanzler Olaf Scholz will, dass es weniger Frührentner gibt. Sein Parteifreund und Ministerpräsident Stephan Weil hat eine andere Idee.
In der neu aufgeflammten Debatte über das Renteneintrittsalter hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) das Modell eines Teilruhestands ins Gespräch gebracht. "Am besten wäre ein System, in dem Menschen ab einem bestimmten Alter selbst entscheiden, wie lange und wie viel sie arbeiten wollen", sagte er dem "Tagesspiegel".
"Ein solcher Teilruhestand wäre ein flexibler Übergang zwischen Erwerbstätigkeit und Rente", erläuterte Weil. Eine generelle Heraufsetzung des Renteneintrittsalters lehnte er ab: "Wer nicht mehr weiter arbeiten kann oder will, muss auch früher gehen und von seiner Rente leben können."
Parteifreund und Bundeskanzler Olaf Scholz hatte zuvor angekündigt, die Zahl der Frührentner reduzieren zu wollen. "Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France".
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch betonte nun, vor allem sei es wichtig, älteren Menschen überhaupt das Arbeiten zu ermöglichen. Erforderlich seien "altersgerechte Arbeitsplätze statt Zwang, im hohen Alter weiterzuarbeiten", sagte er im Deutschlandfunk. Bartsch forderte zudem eine Rentenreform, nach der auch Beamte und Selbständige in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten.
- Nachrichtenagentur AFP