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Özdemir: Bei den Deutschen beliebt, bei den Grünen nicht


Özdemir wird nicht Fraktionschef
Bei den Deutschen beliebt, bei den Grünen abgeschrieben

Von dpa, afp, jasch

06.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Cem Özdemir: Der Grünen-Chef ist künftig einfacher Abgeordneter im Bundestag.Vergrößern des BildesCem Özdemir: Der Grünen-Chef ist künftig einfacher Abgeordneter im Bundestag. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa-bilder)
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Cem Özdemir hätte in einer Jamaika-Koalition als Außenminister durch die Welt jetten können. Doch nach dem Sondierungs-Aus tritt er nun aus der ersten Reihe seiner Partei ab. Und jetzt?

Würden die Beliebtheitswerte die Vergabe politischer Ämter bestimmen, könnte sich Cem Özdemir gerade einen neuen Dienstwagen aussuchen. Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend rangiert der Grünen-Politiker hinter Sigmar Gabriel (SPD) auf Platz zwei, er hat sogar Kanzlerin Angela Merkel in der Rangliste hinter sich gelassen. Doch weil für die politische Karriere eben auch Proporzfragen und ein Quäntchen Glück nötig sind, beschäftigt sich Özdemir gerade nicht mit Sonderausstattungen, sondern mit seiner künftigen Rolle in der Partei.

Der Noch-Vorsitzende sieht sich künftig weder an der Spitze der Grünen, noch in der ersten Reihe der Bundestagsfraktion. Er werde sich keine Kampfkandidatur mit Anton Hofreiter um den Vorsitz der Grünen-Bundestagsfraktion liefern, sagte Özdemir der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Ich habe erkennbar keine Mehrheit. Das muss ich akzeptieren", sagt er. Özdemir räumt ein: "Ich verheimliche keineswegs, dass ich gerne Fraktionsvorsitzender geworden wäre."

Die Ämtervergabe ist bei den Grünen vergleichsweise kompliziert. Partei- und Fraktionsführung sind traditionell Doppelspitzen, die von einer Frau und einem Mann besetzt werden. Zudem wollen sich auch die beiden Parteiflügel Linke und Realos vertreten sehen.

Fraktionschefs sind seit 2013 Katrin Göring-Eckardt, die als Realo gilt, sowie Anton Hofreiter, der dem linken Parteiflügel angehört. Die Wiederwahl Göring-Eckardts gilt als wahrscheinlich. Özdemir hätte gegen Hofreiter antreten müssen. Ein Meinungsbild in der Fraktion ergab Parteikreisen zufolge, dass Özdemir allenfalls auf 40 Prozent der Stimmen gekommen wäre, wie die Zeitung weiter berichtet. Die Mehrheit geht demnach an Hofreiter.

Parteichef will Özdemir nicht bleiben

Özdemirs Amtszeit als Parteichef läuft noch bis Ende Januar. Er schloss eine erneute Bewerbung für den Parteivorsitz bereits aus. Drei Wochen vor der Neuwahl der Grünen-Spitze auf dem Parteitag in Hannover sagte Özdemir, er unterstütze die Kandidatur von Robert Habeck und Annalena Baerbock. Beide werden eher dem Realo-Flügel der Partei zugerechnet.

Ihre Wahl wäre auch deshalb ein Novum, weil bei dem Duo an der Parteispitze bislang immer der Flügelproporz eingehalten wurde: ein Realo, ein Fundi. Mit Blick auf seine Co-Vorsitzende Simone Peter, die zur Wiederwahl antreten will, sagt Özdemir, es sei Zeit "für neue Ideen an der Parteispitze".

Wie Özdemir sich seine berufliche Zukunft vorstellt? Künftig will er sich als einfacher Abgeordneter Gehör verschaffen: "Dazu zählt auch mutig zu sein und nicht jedes Papier in fünfzehn bis achtzehn Fassungen zum langweiligen Konsens weichzuspülen", sagte er der "FAS".

Sollten die Sondierungen für eine große Koalition allerdings scheitern, geht Özdemir für den Fall einer Neuwahl davon aus, dass er wieder als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird: "Die Basis hat mich neben Katrin Göring-Eckardt zum Spitzenkandidaten gekürt. Das gilt unverändert."

Quellen:
- Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung"
- DeutschlandTrend 2018
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur AFP

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