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Presse zur K-Frage in der Union: "Wenn Laschet will, dann wird er Kanzlerkandidat"


Presseschau zur K-Frage
"Kein Zweifel, mit wem die Union mehr Stimmen holen kann"

Von dpa, t-online, sje, pdi

11.04.2021Lesedauer: 4 Min.
Laschet und Söder: Wer von ihnen Kanzlerkandidat wird, soll zeitnah entschieden werden.Vergrößern des BildesLaschet und Söder: Wer von ihnen Kanzlerkandidat wird, soll zeitnah entschieden werden. (Quelle: Tobias Schwarz/reuters)
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Das Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union ist eröffnet. Laschet und Söder demonstrieren Einigkeit, trotzdem dürfte ein Machtkampf losbrechen. Das sagt die Presse zum Ringen in der K-Frage.

Zwei Parteichefs haben ihre Bewerbung abgegeben: Sowohl Armin Laschet, Vorsitzender der CDU und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, als auch Markus Söder, Vorsitzender der CSU und Ministerpräsident von Bayern, sind bereit, Kanzlerkandidat der Union zu werden. Das erklärten beide am Sonntagnachmittag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Eine Entscheidung soll zeitnah fallen – wann genau, ist noch offen.

So reagiert die deutsche Presse:

"Neue Osnabrücker Zeitung": Die Schwarzen könnten ihr grünes Wunder erleben

"Söder und Laschet können beide Kanzler. Wer ein großes Bundesland führt wie die beiden, der kommt auch im Kanzleramt zurecht. Es geht allerdings bei der K-Frage nicht ums Können, sondern um die besten Erfolgsaussichten. Und da kann es eigentlich keinen Zweifel geben, mit wem die Union die meisten Stimmen holen und sich als klare Nummer eins vor den Grünen halten könnte: Markus Söder. In der Unionsfraktion bangen viele Abgeordnete um ihre Wiederwahl, sollte Laschet dennoch antreten wollen und das erwartet schlechte Ergebnis holen. Deshalb werden Fraktion und Parteivorstand versuchen, einen Weg zu finden, wie er mit möglichst wenig Gesichtsverlust die Rolle rückwärts schafft. Ansonsten könnten die Schwarzen bei der Wahl ihr grünes Wunder erleben und mit Laschet nur den Vizekanzler stellen."

"Heilbronner Stimme": Eigentlich ist es ganz einfach

"Die besseren Karten hat zweifellos Söder. Der machtbewusste Taktiker, der sich in der Krise als zupackender Macher präsentiert, hätte seinen Hut kaum in den Ring geworfen, wüsste er nicht um zahlreiche Unterstützer aus der Schwesterpartei. Laschet hingegen hat durch seine zahlreichen Wendungen in der Pandemie viel Vertrauen verspielt. Doch als Vorsitzender der größeren Unionspartei will er Söder nicht kampflos das Feld überlassen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Wenn beide tatsächlich übereinstimmen, dass der aussichtsreichere Kandidat ins Rennen gehen soll, kann der Kanzlerkandidat der Union nur Markus Söder heißen."

"Neue Presse" (Coburg): Laschet mit dem Mut des Desperados

"Der Franke pokert hart – und Laschet hält mit dem Mut des Desperados dagegen. Dabei hatte der bayerische Ministerpräsident in der Vergangenheit gebetsmühlenhaft beteuert, sein Platz sei in Bayern. "Was stört mich mein dummes Geschwätz von gestern", soll Konrad Adenauer einmal gesagt haben. Mitten in der dritten Welle der Corona-Pandemie leistet sich die Union ein unsägliches politisches Theater. Viele Bürgerinnen und Bürger aber haben echte Existenzangst. Die Union soll sich voll auf die Lösung der schlimmsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg konzentrieren – und keine Macho-Spiele zulassen."

"Süddeutsche Zeitung" (München): Söder könnte die Tektonik der CDU gefährden

"Wenn Söder tatsächlich Kanzlerkandidat werden sollte, würde das die Tektonik der CDU gefährden. Der frischgewählte Parteichef wäre wenige Wochen nach seiner Wahl schon wieder desavouiert, weil er sich nicht gegen Söder hat durchsetzen können. Auch Laschets Renommee als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen wäre gefährdet – die CDU liefe Gefahr, das Land bei der nächsten Wahl zu verlieren. Und wie soll –gesetzt den Fall, Söder würde Kanzler – eine Bundesregierung funktionieren, in der der Chef der kleinsten Koalitionspartei die Regierung anführt? Dafür bräuchte es mehr diplomatisches Geschick als es die Kanzlerin nach 16 Jahren im Amt hat."

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"Münchner Merkur": Laschet muss um politische Existenz fürchten

"Es sieht so aus, als ginge Söder mit seiner Ankündigung groß ins Risiko. Doch für ihn ist das gut kalkulierbar. Er wird jetzt kämpfen um die Kandidatur, er wird Klassenunterschiede zu Laschet aufzeigen. Entweder genügt das – oder er bringt sich damit zumindest in die Lage, sich einen Verzicht auf eine eigene Kandidatur teuer abkaufen zu lassen – Posten, Zusagen, Loyalitäten. Laschet ist es, der um seine politische Existenz fürchten muss: Verliert er im Herbst die Wahl gegen die Grünen, ist er erledigt, in Berlin wie daheim in NRW. Dann wird Söder genüsslich verbreiten, dass man mit zweitbesten Bewerbern eben nur zweitklassige Ergebnisse holt. Für 2025, spätestens, würden die Karten dann ganz neu gemischt."

"Augsburger Allgemeine": Wenn Laschet will, wird er Kanzlerkandidat

"Auch wenn seine Umfragewerte glänzend sein mögen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Union am Ende hinter seinen Herausforderer Armin Laschet stellt, geradezu gigantisch. Dass die CDU ihrem eigenen Vorsitzenden eine öffentliche Niederlage zufügt, ist nicht zu erwarten. Die Regel lautet: Wenn Laschet will, dann wird er auch Kanzlerkandidat – ganz egal, was die kleine Schwester CSU sagt. Würde die gebrochen, kann die Partei gleich wieder mit der Suche nach einem neuen Chef beginnen und die gerade erst verheilten Wunden würden schmerzhafter denn je aufreißen."

"Leipziger Volkszeitung": Duell auf offener Bühne

"Von Freundlichkeit und dem Bemühen um Gemeinsamkeit ist im Wettkampf zwischen Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder wenig zu spüren. Nun haben beide ihre Kandidatur auch offiziell erklärt. Söder hat sein monatelanges Kokettieren aufgegeben. Damit wird aus dem Wettkampf hinter den Kulissen nun endgültig ein Duell auf offener Bühne. Aber: Wenn es Laschet gelingt, die CDU-Landesverbände hinter sich zu sammeln, obwohl seine Umfragewerte gegen ihn sprechen, kann Söder sich auf den Kopf stellen – er wird nicht weiterkommen."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": Söder blieb nichts anderes übrig

"Von Armin Laschet war immer schon klar, dass er Kanzlerkandidat werden wollte. Deshalb hatte er um den Parteivorsitz gekämpft und wäre nicht gewählt worden, wenn es nicht von ihm erwartet worden wäre. Aber Söder? Er hatte sich nie so deutlich erklärt wie am Sonntag nach der Klausur des geschäftsführenden Fraktionsvorstands: "Ich bin bereit." Ihm blieb auch nichts anderes mehr übrig. Viel zu lange hatte er CDU und CSU mit vagen Andeutungen auf die Folter gespannt. Hätte er sich jetzt einfach mit einem "Mach's du, Armin" aus dem Rennen verabschiedet, wäre Söder als selbstverliebter Spieler in die Parteigeschichte eingegangen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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