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Experten zu Geißler-Drohung: Trennung von CDU und CSU wäre "Selbstmord"


Experten zu Geißlers Drohung
Trennung von CDU und CSU wäre "Selbstmord"

Von t-online
Aktualisiert am 03.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Schwesterparteien CDU/CSU: Wie groß ist der Riss?Vergrößern des BildesSchwesterparteien CDU/CSU: Wie groß ist der Riss? (Quelle: Imago/ Ohde)
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  • Heiner Geißler droht der CSU, die CDU könne in Bayern bei Wahlen antreten.
  • Ein gefährlicher Gedanke sagen Experten.
  • Laut Politologe Tilman Mayer ist der Kurs der CSU wichtig für den Zusammenhalt der deutschen Gesellschaft.


Heiner Geißler war schon immer für seine starken Sprüche bekannt: Jetzt droht der 86-jährige frühere CDU-Generalsekretär in der "Passauer Neuen Presse" mit einem Bruch der Union. Die CDU werde dann selbst in Bayern antreten. Alles nur Theater?

Es rumort in der CDU: Während viele den Kurs Angela Merkels in der Flüchtlingspolitik ablehnen, geht anderen immer stärker auf die Nerven, wie die Kanzlerin von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer attackiert wird. Finanzminister Wolfgang Schäuble sprang Merkel diese Woche erstmals bei.

"Er nimmt den Mund ein bisschen voll"

Jetzt fordert Geißler, die CSU müsse den "Flaschengeist" wieder einfangen, sonst führe das zur "Zerrüttung" zwischen CDU und CSU. Die Folge, so seine Drohung, dass die beiden Parteien sich trennen. "Wenn die CDU in Bayern bei Wahlen antritt, ist es mit der Dominanz der CSU im Freistaat vorbei“, behauptet er.

"Er nimmt den Mund ein bisschen voll", sagt der Bonner Politikwissenschaftler Tilman Mayer. "Da ist viel Theater dabei", erklärt auch dessen Mannheimer Kollege Thomas Gschwend und prognostiziert: "De facto wird es nicht dazu kommen."

Die "Kraftmeierei" zeige die Spannungen innerhalb der Union, vor allem innerhalb der CDU, beschreibt Maier die Lage.

Konkurrenz in der Union - das wäre "Selbstmord"

Doch auch die CSU hatte bereits gedroht, allein im Rest der Republik anzutreten. Welche Chancen hätten die beiden Unionsparteien jeweils, wenn sie im Revier der Schwester wildern würden? Die CSU könnte durchaus auf guten Stimmenanteil hoffen - das signalisiert zumindest eine Umfrage von Infratest Dimap von Anfang Mai.

Und wenn umgekehrt die CDU in Bayern anträte? Das ist offenbar schwer zu sagen: "Es gibt Erhebungen für Bayern, in denen auch die Zustimmung zur CDU abgefragt wird", sagt Gschwend. Da sprächen sich mitunter sogar zehn bis 20 Prozent der CSU-Anhänger für die CDU aus.

Auch Mayer sieht durchaus "liberale Geister" in der ansonsten konservativeren CSU. Beide Experten sind sich aber einig, dass dieser Kollisionskurs zur einer Spaltung der Unionsanhänger führen würde. "Die beiden sind sich zu ähnlich - das wäre Selbstmord", ist Gschwend überzeugt.

"Nicht immer schön, aber erfolgreich"

Schon seit Monaten tobt der Streit um die Flüchtlingspolitik. Die CDU verprelle rechtskonservative Wähler, schimpft die CSU. Die wiederum biedere sich bei potenziellen AfD-Wählern an, kontert die CDU, meist mit dem Zusatz: Das werde der CSU schlecht bekommen; die Wähler entschieden sich im Zweifelsfall ja doch für das Original.

Wirklich? Einer von Sat.1 in Auftrag gegebenen Sonntagsfrage zufolge würden sich derzeit in Bayern 48 Prozent der Wähler für die CSU entscheiden. Acht Prozent würden die AfD wählen. Zum Vergleich: Im benachbarten Baden-Württemberg wählten bei den Landtagswahlen am 13. März 15,1 Prozent die AfD.

"Seehofers Kurs", sagt Mayer, "ist nicht immer schön, aber erfolgreich. Und: Er dient der Integration der Gesellschaft." Fühle die sich mit ihren Sorgen allein gelassen, könne sie auseinander brechen.

Geißler dürfte das alles anders sehen: Für ihn ist Seehofer der böse Geist der Union. Er, sagte Geißler t-online.de Mitte März, sei der "Stichwortgeber der AfD" gewesen.

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