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CDU-Chef Laschet klagt: "Jedes Wort wurde weitererzählt"


Wahlpleite der Union
Laschet klagt: "Jedes Wort wurde weitererzählt"

Von t-online, pdi

Aktualisiert am 04.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Armin Laschet: Der Noch-CDU-Chef hat die Indiskretion in der Union angeprangert.Vergrößern des BildesArmin Laschet: Der Noch-CDU-Chef hat die Indiskretion in der Union angeprangert. (Quelle: dpa-bilder)
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Armin Laschet hat die Indiskretion innerhalb der Union bei Verhandlungen angeprangert. In einem Interview spricht der Noch-CDU-Chef außerdem darüber, wie der Wahlkampf seine Familie belastet hat.

Der als Kanzlerkandidat gescheiterte Noch-CDU-Chef Armin Laschet hat die Indiskretion einiger Unionsmitglieder während der Sondierungsgespräche mit der FDP und den Grünen beklagt. "Unsere Performance bei den Treffen mit den potenziellen Koalitionspartnern war tatsächlich nicht so, dass das Vertrauen in die Union gestiegen wäre, sagte Laschet in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung. "Bei uns ist das irgendwann vor Jahren eingerissen, dass aus jeder internen Sitzung, an der mehr als drei Leute teilnahmen, jedes Wort weitererzählt wurde. Die unterschiedlichen Personen werden unterschiedliche Motive dafür gehabt haben. Aber es hat uns geschadet."

Dagegen findet Laschet lobende Worte für die Verhandlungskultur der Ampelparteien. "200 Leute haben in 22 Arbeitsgruppen verhandelt, und man hat über Wochen nichts erfahren. Gar nix. Das müssen auch wir wieder lernen", so der CDU-Politiker. "Politik macht man nicht in Chatgruppen und nicht nach Umfragelage, sondern nach Grundsätzen."

"Familie hat sich nach dem Kanzlerleben nicht gesehnt"

Laschet spricht in dem Interview auch über die Situation in seiner Familie. Er wäre gerne Kanzler geworden, sagt der CDU-Chef. "Aber dass es für das persönliche Leben und die Familie eher eine Erleichterung ist, das liegt ja auf der Hand." Seine Familie habe sich "nach dem Kanzlerleben nicht gesehnt“. Seine Frau habe "sich zum Glück nicht so sehr in den sozialen Medien bewegt“ und habe die Angriffe auf ihn im Wahlkampf deshalb "nicht so mitbekommen".

Am schlimmsten sei es für seinen Vater gewesen, sagt Laschet. "Der hat sich eine automatische Google-Suche angelegt und alles gelesen, was über mich geschrieben wurde. Ich habe ihm immer gesagt: Lass das. Aber das hat er nicht. Ihn hat das schon sehr mitgenommen." Er selbst habe über die Angriffe damals nicht so viel nachgedacht. Wache Nächte habe er deswegen nicht gehabt. "Wenn ich müde bin, schlafe ich ein.“

Zukunft im Bundestag

Laschet spricht außerdem über seine Zukunft: Er will als Bundestagsabgeordneter einen Schwerpunkt in der Außenpolitik setzen. "Ich werde im Auswärtigen Ausschuss arbeiten", sagte der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident. "Das wird mein Schwerpunkt bleiben."

Er habe sich als Ministerpräsident "mehr als vielleicht üblich" mit internationalen Fragen beschäftigt, sagte Laschet. Als Bevollmächtigter Deutschlands für die Beziehungen zu Frankreich habe er die Bundesländer international vertreten. Besonders Israel und der Wandel in der arabischen Welt beschäftigten ihn seit Jahren. Daran könne er anknüpfen. Er habe vor, die ganze Legislaturperiode Abgeordneter zu bleiben.

Die CDU will sich nach der Niederlage bei der Bundestagswahl personell neu aufstellen, Laschet tritt nicht mehr als Vorsitzender an. Das Amt als NRW-Regierungschef hat er wie vor der Wahl angekündigt bereits abgegeben. Er zog aber als einfacher Abgeordneter in den Bundestag ein, dem er bereits von 1994 bis 1998 angehört hatte.

Für seine Nachfolge als Parteichef kandidieren der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Erstmals sollen die rund 400.000 CDU-Mitglieder in einer an diesem Samstag startenden Befragung eine Vorentscheidung über den künftigen Vorsitzenden treffen. Gewählt werden soll der neue Parteichef am 21./22. Januar von 1.001 Delegierten bei einem digitalen Parteitag. Anschließend muss die Wahl per Briefwahl bestätigt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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