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Schnee und Eis sorgen für Chaos auf den Straßen


Wintereinbruch in Deutschland
Dutzende Verletzte bei Unfällen durch Schnee und Eis

Von dpa, dru

Aktualisiert am 11.12.2017Lesedauer: 3 Min.
Schnee und Matsch in Hamburg: Im ganzen Bundesgebiet waren die Räumdienste am Montag im Dauereinsatz.Vergrößern des BildesSchnee und Matsch in Hamburg: Im ganzen Bundesgebiet waren die Räumdienste am Montag im Dauereinsatz. (Quelle: Axel Heimken/dpa)
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Der Wintereinbruch hält deutschlandweit die Einsatzkräfte in Atem. In der Nacht rückte die Polizei wegen Hunderter Unfälle aus. In Niedersachsen kippte ein Reisebus um.

Der Wintereinbruch hat in vielen Teilen Deutschlands zu chaotischen Zuständen geführt. In einigen Regionen zählte die Polizei in der Nacht zum Montag teils Hunderte Einsätze. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den frühen Morgen. Allein die Beamten in Leipzig mussten innerhalb von vier Stunden zu etwa 100 Verkehrsunfällen ausrücken.

Auch in anderen Regionen Deutschlands hatten Polizei und Rettungsdienste viel zu tun. Da viele Autofahrer angesichts von Eis und Schnee das Tempo drosselten, gingen viele Unfälle glimpflich aus. In den meisten Fällen sei es bei Blechschäden geblieben, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Heilbronn in Baden-Württemmberg, die in der Nacht ebenfalls rund 70 mal wegen hauptsächlich witterungsbedingter Unfälle ausrücken musste.

Warnung vor Unwettern

Am Alpenrand warnte der Deutsche Wetterdienst am frühen Montagmorgen vor Unwettern. Erwartet wurden unter anderem starke Winde.

Im nordrhein-westfälischen Eschweiler bei Aachen stürzte ein 15 Meter hoher Baum auf ein Kinderkarussel. Bei dem Unglück waren am Sonntagabend fünf Menschen verletzt worden, einer von ihnen schwer. Der Bruch des Baumstamms könne unter Umständen auf starke Windböen im Zuge des Wintereinbruchs zurückzuführen sein, erklärte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen laufen.

Vermutlich wegen Glätte kippte am Sonntagabend ein mit 47 Senioren besetzter Reisebus auf einer Landstraße in Niedersachsen um. Zwei Menschen wurden bei dem Unfall im Landkreis Schaumburg leicht verletzt und zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. Schwerverletzte gab es nicht. Die Feuerwehr entfernte eine Scheibe des Busses, damit die Menschen aus dem Bus klettern konnten.

Auch bei einem tödlichen Unfall in Schleswig-Holstein spielte das Wetter möglicherweise eine Rolle. Am Sonntagabend prallte ein Auto mit vier Senioren in Kisdorf gegen einen Baum. Eine 87-Jährige starb noch am Unfallort, die drei weiteren Insassen wurden schwer verletzt. Im Wagen saßen nach Polizeiangaben zwei Ehepaare. Warum der 64-jährige von der Fahrbahn abkam, werde derzeit ermittelt.

Vier Verletzte bei Glätteunfall

Im Landkreis Heilbronn wurden vier Menschen bei einem Unfall auf winterglatter Fahrbahn verletzt. Ein 24-Jähriger hatte bei einem missglückten Überholmanöver auf der Bundesstraße 27 bei Bad Friedrichshall die Kontrolle über sein Auto verloren, geriet ins Schleudern und prallte auf der Gegenfahrbahn in ein entgegenkommendes Auto. Dabei wurden der 24-Jährige und drei Insassen des entgegenkommenden Fahrzeugs leicht verletzt.

Schnee und Glätte sorgten auch in Ostdeutschland bis in den Morgen für viele Unfälle. Zwischen Sonntag 17.30 Uhr und Montagmorgen 4.00 Uhr ereigneten sich laut Polizei allein in Brandenburg 136 Unfälle – 66 davon wetterbedingt, 21 Menschen wurden leicht verletzt. In Sachsen-Anhalt gab es am Sonntag laut Polizei insgesamt fast 300 Unfälle mit mindestens 42 Verletzten. Zum Start des Berufsverkehrs waren die Fahrbahnen in vielen Teilen Deutschlands dank Plus-Temperaturen wieder frei.

Die Bahn sperrte wegen des Wintereinbruchs die Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main bis Montagmorgen. Die Fernverkehrszüge wurden umgeleitet. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main sollte am Morgen wieder frei sein. Man habe sich für die Sperrung entschieden, um mögliche witterungsbedingte Schäden zu beheben, damit die Züge am Montag wieder pünktlich rollen, hieß es bei der Bahn. Am Abend mussten Reisende mit rund 40 Minuten Verspätung rechnen, einige strandeten etwa am Kölner Hauptbahnhof. Im Regionalverkehr sei am Montag vor allem in Norddeutschland noch mit Verspätungen zu rechnen, sagte eine Bahnsprecherin.

Frankfurt streicht mehr als 260 Flüge

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main entfielen am Sonntag bis zum Nachmittag mehr als 260 Flüge, verzögerten sich oder wurden umgeleitet. Eine Fraport-Sprecherin bezeichnete die Situation als "dramatisch". Selbst auf den geräumten und gestreuten Bahnen seien wegen des anhaltenden Schneefalls nicht die vorgeschriebenen Bremswerte erreicht worden. Bei den Reisenden in Hessen lagen die Nerven blank, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Flughafen am frühen Morgen sagte. Auch in München, Hamburg, Berlin, Köln und Düsseldorf fielen Flüge aus.

Im Leipziger Stadtteil Connewitz sorgte das Schneetreiben zunächst für gute Stimmung. So lockte eine traditionelle Schneeballschlacht am Sonntagabend etwa 150 Menschen zur sogenannten Connewitzer Schneeballschlacht, bei der seit einigen Jahren zum jeweils ersten Schneefall oft Hunderte zusammenkommen. Am Ende kippte die Stimmung jedoch. Unbekannte zündeten Müllcontainer an und bewarfen Löschkräfte der Feuerwehr mit Flaschen.

Steigende Temperaturen und Regen

Für den Wochenanfang erwarten die Meteorologen steigende Temperaturen. Am Montag soll es besonders südlich von München mit bis zu 13 Grad mild werden. Im Rest Bayerns rechnet der DWD mit Höchsttemperaturen von fünf bis acht Grad. Im Norden wird Regen erwartet, im Süden soll es trocken bleiben und stellenweise auflockern.

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