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Wetter - Extremhitze in Südeuropa: Italien kämpft weiter gegen Brände


Extremwetter
Extremhitze in Südeuropa: Italien kämpft weiter gegen Brände

Von dpa
Aktualisiert am 01.08.2021Lesedauer: 4 Min.
Blick aus einem Hubschrauber der Feuerwehr auf Brände neben der Via Palermo - dichter Rauch zieht über die Wohnhäuser.Vergrößern des BildesBlick aus einem Hubschrauber der Feuerwehr auf Brände neben der Via Palermo - dichter Rauch zieht über die Wohnhäuser. (Quelle: -/Vigili del Fuoco/dpa./dpa)
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Rom (dpa) - Hunderte Feuerwehrleute haben am Sonntag auf Sizilien weiter gegen die verheerenden Waldbrände gekämpft. Etwas mehr als 800 Menschen seien im Einsatz, teilte die Feuerwehr am Vormittag mit.

In den zurückliegenden zwölf Stunden seien die Helfer mehr als 230 Mal wegen Buschfeuern ausgerückt. Landesweit flogen Löschflugzeuge aus der nationalen Flotte Einsätze im Kampf gegen die Flammen. Neben einigen Provinzen in Sizilien visierten sie auch Ziele in Kalabrien an der italienischen Stiefelspitze und in der Adria-Region Apulien an.

Auf Sizilien brannte es zuletzt besonders um die Großstadt Catania - dort waren auch Ferienanlagen betroffen. Bürgermeister Salvatore Pogliese schrieb auf Facebook von "komplett zerstörten" Bereichen im Süden der Stadt. Familien und Unternehmen seien von den Bränden betroffen gewesen. Auf Sizilien herrschten in den vergangenen Tagen Temperaturen um 40 Grad Celsius. Wegen Trockenheit, Hitze und starken Winden verbreiteten sich die Flammen rasch. Einige Feuer wurden auf Brandstiftung zurückgeführt.

Italiens Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb am Sonntagvormittag ein Dekret, mit dem Sizilien weitere Unterstützung aus anderen italienischen Regionen bekommen soll. Der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci hatte die Hilfe gefordert. Der Zivilschutzbehörde zufolge sollen Teams etwas aus Südtirol, der Lombardei, dem Piemont und Venetien entsendet werden.

Heftige Regenfälle in Norditalien

Anders ist die Lage im Norden Italiens. Dort hatten heftige Regenfälle unter anderem in Südtirol für vollgelaufene Keller, Überschwemmungen und umgestürzte Bäume gesorgt. Im Sarntal nördlich von Bozen dokumentierte die Feuerwehr in einem Video Blitzeinschläge. Die Zivilschutzbehörde Italiens hatte zuvor eine Unwetterwarnung für den Norden verschickt. Besonders gefährdet waren demnach auch die Voralpenregionen im Norden der Lombardei und um den Comer See.

Der Landwirtschaftsverband Coldiretti rechnete mit einem Schaden von mehreren Millionen Euro für die Landwirte in Norditalien. Bei den Unwettern habe Hagel Olivenbäume und Maisfelder beschädigt sowie den Obst- und Gemüseanbau beeinträchtigt.

Waldbrände nun auch in Griechenland

Griechenland wird weiterhin von einer Dauerhitzewelle heimgesucht. Zudem sind wegen der Trockenheit zahlreiche Brände ausgebrochen. Mindestens 16 Menschen mussten wegen Atemwegsbeschwerden in Krankenhäusern der Halbinsel Peloponnes behandelt werden, berichtete das Staatsfernsehen am Sonntag. Mehrere Häuser im Raum der Kleinstadt Egion wurden zerstört. Die Brände konnten am Sonntagmorgen eingedämmt werden. Die Brandgefahr bleibt aber wegen der Dürre hoch, warnte der Zivilschutz.

Unterdessen dauert die "historische Hitzewelle" - wie zahlreiche Meteorologen sie bezeichnen - an. Nachdem in den vergangenen Tagen die Thermometer Werte bis 43 Grad zeigten, wurden am Sonntag stellenweise Temperaturen um die 45 Grad erwartet. Am Montag und Dienstag soll es einen neuen Höhepunkt geben, teilte das griechische Wetteramt am Sonntag mit. Schlimm ist, dass es auch nachts vor allem in den Ballungszentren heiß mit Temperaturen über 30 Grad bleibt.

Die Städte öffneten klimatisierte Hallen für die Einwohner, die zu Hause keine Klimaanlage haben. Arbeiten im Freien sollten so weit wie möglich reduziert werden, hieß es vom Arbeitsministerium. Tierschutzvereine riefen die Einwohner auf, Wasser für streunende Tiere an schattigen Orten bereitzustellen und die Wassernäpfe immer wieder aufzufüllen. Wann die Hitze nachlassen wird, ist unklar. Einige Meteorologen befürchteten, diese gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.

Dörfer in der Türkei evakuiert

Tausende Einsatzkräfte kämpfen in der Türkei den fünften Tag in Folge gegen schwere Waldbrände. In der Nacht zu Sonntag wurden in der Ferienregion Bodrum mehrere Dörfer evakuiert, wie der Bürgermeister Ahmet Aras sagte. Die Menschen seien unter anderem mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht worden.

Aus einem östlichen Vorort Bodrums seien am Samstagabend auch 100 russische Touristen in Sicherheit gebracht worden, wie das russische Generalkonsulat in Antalya auf Facebook mitteilte. Sie seien in neue Hotels umquartiert worden und außer Gefahr. Auch in der Provinz Antalya musste am Sonntag ein weiteres Dorf evakuiert werden, wie der Sender NTV berichtete.

Seit Mittwoch kämpft die Türkei mit den schwersten Waldbränden seit Jahren. Forstminister Bekir Pakdemirli teilte am Sonntag mit, noch fünf von ursprünglich mehr als 100 Bränden seien aktiv. Es gebe noch Brandherde in den süd- und westtürkischen Provinzen Antalya und Mugla. Starke Winde fachten das Feuer immer wieder an und erschwerten die Löscharbeiten.

Mindestens sechs Tote durch Brände

Die Brände haben nach offiziellen Angaben bislang mindestens sechs Todesopfer gefordert - fünf Menschen starben in Antalya und eine Person in Marmaris. Hunderte wurden verletzt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die betroffenen Regionen und sicherte den Geschädigten am Samstagabend schnelle Hilfe zu. Die Anzahl von Löschflugzeugen sei mit der Unterstützung von Russland, dem Iran und der Ukraine auf 16 erhöht worden, sagte er. Die türkische Regierung steht seit Tagen in der Kritik, weil das Land zwar über zahlreiche Helikopter, aber nicht über einsatzfähige eigene Löschflugzeuge verfügt. Erdogan zufolge sind auch 45 Löschhubschrauber, Drohnen und Tausende Einsatzkräfte im Einsatz.

Ein Brand in Marmaris sei von Kindern verursacht worden, sagte Erdogan. Die Ermittlungen zur Ursache der anderen Brände würden fortgesetzt, auch Brandstiftung werde nicht ausgeschlossen. Die Türkei leidet derzeit unter einer Hitzewelle. Auch für die kommenden Tage sind in den betroffenen Regionen Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius vorhergesagt.

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