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Polizei identifiziert Schützen von Toronto – Täter war offenbar psychisch krank


Drei Tote, 13 Verletzte
Polizei identifiziert Schützen – Toronto trauert um Opfer

Von dpa, aj

Aktualisiert am 24.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Kanada trauert um die Opfer der Schießerei in Toronto: Ein 10-Jähriges Mädchen und eine 18-Jährige sind bei der Attacke ums Leben gekommen.Vergrößern des BildesKanada trauert um die Opfer der Schießerei in Toronto: Ein 10-Jähriges Mädchen und eine 18-Jährige sind bei der Attacke ums Leben gekommen. (Quelle: Mark Blinch/The Canadian Press/ap)
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Am späten Sonntagabend fallen im griechischen Viertel von Toronto plötzlich Schüsse. Ein Mann schießt wahllos um sich, die Polizei kann ihn stellen. Am Ende sind drei Menschen tot.

Nach der Schießerei im kanadischen Toronto mit zwei Todesopfern hat die Polizei den Schützen identifiziert. Es handele sich um den 29-jährigen Faisal Hussain aus Toronto, teilte die Polizei am Montag mit. Er war nach einem Schusswechsel mit der Polizei tot aufgefunden worden.

Die Polizei begründete die Bekanntgabe der Identität des Mannes mit den "außergewöhnlichen Umständen dieses tragischen Vorfalls und dem öffentlichen Interesse an der Identität des Mannes". Torontos Polizeichef erklärte, das Motiv für die Tat sei noch unklar.

Nach Angaben der Familie des Mannes litt er seit seiner Kindheit an "ernsten psychischen Problemen", die er trotz Medikamenten und Therapien nicht in den Griff bekommen habe. "Wir sind am Boden zerstört, dass unser Sohn für diese sinnlose Gewalt und diese Todesopfer verantwortlich war", erklärte die Familie in einem Brief an den Sender CBC.

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Drei Menschen erschossen, zwölf weitere verletzt

Die kanadische Metropole Toronto war drei Monate nach einer brutalen Amokfahrt erneut von einer Gewalttat erschüttert worden: Auf einer Flaniermeile im kanadischen Toronto hatte der Mann eine 18-jährige Frau und ein 10 Jahre altes Mädchen erschossen. 13 weitere Menschen wurden verletzt.

Der Täter hatte am Sonntagabend gegen 22 Uhr (Ortszeit) auf einer Straße mit Geschäften, Bars und Restaurants im Stadtteil Greektown das Feuer eröffnet. Polizeichef Mark Saunders zufolge nutzte der Mann eine Handfeuerwaffe, laut Augenzeugen gab er in der Gegend rund 20 Schüsse ab. Im Video eines Augenzeugen ist zu sehen, wie ein schwarz gekleideter Mann mit schwarzer Mütze zügig die Straße entlang geht, eine Waffe zieht und dann in ein Gebäude schießt.

Die Sonderermittler sind an der Untersuchung beteiligt, weil zunächst unklar war, ob der Schütze von Polizisten erschossen wurde oder sich selbst das Leben nahm.

"Wir sind nur noch gerannt"

Der Mann habe "sehr entspannt" gewirkt und offenbar wahllos um sich geschossen, "wie in einem Videospiel", sagte Augenzeuge Lenny Graf dem "Toronto Star". Er habe die Schüsse für Feuerwerk gehalten, doch dann hätten Menschen sich geduckt, geschrien und seien geflüchtet. Graf und seine Frau sowie seine beiden Kinder im Alter von acht und neun Jahren kamen unversehrt davon.

Anwohner berichteten von einer Serie von Schüssen, gefolgt von den Schreien davonlaufender Menschen. "Es gab viele Schüsse. Es wurde geschossen, dann gab es eine Pause, dann neue Schüsse und wieder eine Pause", zitierte die Zeitung "The Globe and Mail" John Tulloch, der zum Tatzeitpunkt gerade in dem Viertel spazieren ging. "Es müssen 20, 30 Schüsse gewesen sein. Es war viel. Wir sind nur noch gerannt."

Andreas Mantzios, ein weiterer Zeuge, sagte "Global News", der Täter habe mit seiner Schusswaffe auf eine junge Frau gezielt, die weggelaufen sei, und habe weiter auf sie geschossen, als sie am Boden lag.

In einem vorübergehend im Internet kursierenden Video sei ein schwarz gekleideter Mann zu sehen gewesen, der auf ein Restaurant zugegangen sei und durch das Fenster geschossen habe, berichtete der Sender Radio Canada.

Premier Trudeau "in Gedanken bei den Opfern"

Kanadas Premierminister Justin Trudeau erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, er sei in Gedanken bei den Opfern der "Tragödie, die vergangene Nacht auf der Danvorth Avenue stattgefunden hat".

Der Bürgermeister von Toronto, John Tory, sprach von einer "Tragödie". Er rief die Bevölkerung der Stadt zur Ruhe auf und riet ihr, sie solle die Ermittlungsergebnisse abwarten und von Spekulationen über das Tatmotiv absehen. Die Tat zeige, dass Toronto ein Schusswaffenproblem habe, sagte er vor Journalisten. Zu viele Menschen kämen zu einfach an Schusswaffen heran.

Die Polizei von Toronto hatte erst in der vergangenen Woche einen Plan zur Verringerung der Schusswaffengewalt veröffentlicht. Unter anderem sollen rund 200 zusätzliche Polizisten eingestellt werden, die vor allem abends und nachts in besonders unsicheren Stadtteilen Streife gehen sollen.

Zwei Dutzend tödliche Schießereien

Schusswaffengewalt ist in Kanada ein nicht ganz so großes Problem wie im Nachbarland USA. Allerdings kam es in Toronto, der größten kanadischen Stadt, in diesem Jahr bereits zu mehr als 200 Schießereien, etwa zwei Dutzend davon endeten tödlich.

Toronto war erst im April von einer brutalen Amokfahrt erschüttert worden: Ein Mann hatte einen Lieferwagen mit voller Geschwindigkeit auf den Gehsteig der belebten Yonge-Street im Zentrum von Toronto gelenkt. Zehn Menschen wurden getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Der Täter handelte möglicherweise aus Groll gegen Frauen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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