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Berüchtigter russischer Priester stirbt angeblich bei Himars-Angriff


Krieg und Kirche
Berüchtigter russischer Priester stirbt angeblich bei Himars-Angriff

Von t-online, mk

Aktualisiert am 07.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Michail Wassiljew: "Wenn eine Frau mehr als ein Kind hat, schmerzt es sie auch nicht so sehr, wenn eines für den Krieg eingezogen wird."Vergrößern des BildesMichail Wassiljew: "Wenn eine Frau mehr als ein Kind hat, schmerzt es sie auch nicht so sehr, wenn eines für den Krieg eingezogen wird." (Quelle: Screenshot/Twitter@bayraktar_1love)
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Frauen sollten viele Kinder bekommen, dann kann auch eines im Krieg sterben, sagte Michail Wassiljew kürzlich im Fernsehen. Jetzt ist der Priester tot.

Sie segnen Atomraketen, verbreiten Hass gegen Ukrainer und schicken Soldaten mit einem Spritzer Weihwasser in den Kampf: Priester der russisch-orthodoxen Kirche sind eine wichtige Stütze des Kremls, um den Überfall auf die Ukraine zu rechtfertigen. Jetzt ist offenbar ein prominenter Vertreter des russischen Klerus dem Krieg zum Opfer gefallen.

Michail Wassiljew sei am Sonntagmorgen "bei der Ausübung seiner priesterlichen Pflichten auf dem Gebiet der militärischen Sonderoperation in der Ukraine" ums Leben gekommen, heißt es in einer Mitteilung seiner Moskauer Diözese. Einer Mitteilung der 76. Luftlandedivision der russischen Armee zufolge wurde Wassiljew durch den Einschlag einer Artillerierakete vom Typ Himars getötet. Schrapnelle hätten den 51-Jährigen am Kopf getroffen und getötet, schrieb die Einheit im russischen Facebook "VKontakte". Wo genau Wassiljew getötet wurde, ist unklar.

Wassiljew betreute auch die Atomstreitkäfte

Wassiljew hatte erst kürzlich mit einem Auftritt im russischen Fernsehen Empörung ausgelöst. Darin hatte er Frauen dazu aufgerufen, "fruchtbar zu sein und sich zu mehren". Es sei doch klar, so Wassiljew: "Wenn eine Frau mehr als ein Kind hat, schmerzt es sie auch nicht so sehr, wenn eines für den Krieg eingezogen wird." Die Szene wurde mit englischen Untertiteln auch auf Twitter verbreitet:

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Der Mitteilung seiner Kirche zufolge war Wassiljew schon früher in Kriegsgebieten unterwegs, darunter im Kosovo, in Bosnien, in der russisch besetzten georgischen Region Abchasien, in Kirgisistan, im Nordkaukasus und in Syrien. Der unabhängigen Zeitung "The Moscow Times" zufolge beriet Wassiljew die Führung der russisch-orthodoxen Kirche bei Fragen der Zusammenarbeit mit der russischen Armee. Auch die spirituelle Betreuung der russischen Atomstreitkräfte habe zu Wassiljews Aufgaben gehört, so die "Moscow Times".

Moskauer Patriarch steht auf Sanktionslisten

In diesem Zusammenhang sorgte im Mai dieses Foto für großes internationales Aufsehen. Es zeigt drei russisch-orthodoxe Priester, die eine Interkontinentalrakete segnen:

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Wie die Nachrichtenagentur Reuters später feststellte, ist das Foto zwar echt, entstand aber schon im Mai 2015. Allerdings haben russische Priester ihre Unterstützung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine bei anderen Gelegenheiten dokumentiert.

Ende Juli beispielsweise griff ein russisch-orthodoxer Priester seinen ukrainischen Kollegen während eines Gottesdienstes an, weil ihm dessen Predigt nicht gefiel. Der Moskauer Patriarch Kyrill hatte den Krieg gegen die Ukraine im Februar als "Kampf gegen das Böse" gerechtfertigt. Eine Vermittlerrolle zwischen Kiew und Moskau lehnte der Kirchenmann kurz darauf ab. Kyrill steht auf Sanktionslisten Kanadas und Großbritanniens. Dem unabhängigen russischen Portal "Mediazona" zufolge sind mit Wassiljew bislang mindestens drei russische Priester im Krieg in der Ukraine getötet worden.

Verwendete Quellen
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