Ukraine-Krieg: Nur wenige Freiwillige aus Deutschland an der Front

In der Ukraine kämpfen auch Freiwillige aus Deutschland. Das Innenministerium hat nun Zahlen dazu veröffentlicht.

Zu Kriegsbeginn im Februar und März 2022 meldeten sich Tausende aus aller Welt als Freiwillige in der Ukraine, auch viele Deutsche. Doch von den angeblichen Hunderten Deutschen, die Kiew noch im März meldete, sind nicht viele übrig geblieben. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums, die der "Bild" vorliegen, sind lediglich 38 Deutsche und solche, die einen Wohnsitz in der Bundesrepublik haben, auch wirklich ins Kriegsgebiet gereist.

Das Ministerium hatte eine Anfrage der AfD beantwortet und von Bundesbürgern und hier Ansässigen gesprochen, die im "Kontext des Kriegs" in die Ukraine ausgereist seien und einen "Extremismusbezug bzw. Bezug zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen" sollen. Nach Informationen der Bundesregierung seien sieben Personen noch in der Ukraine, von 17 Personen geht man davon aus, dass sie wohl am Krieg teilnehmen wollen. Von drei Ausgereisten solle es tatsächliche Anhaltspunkte geben, dass sie auch an Kampfhandlungen teilnehmen.

Zahl könnte auch größer sein

Unklar ist aber, ob es auch Freiwillige gibt, die der Bundesregierung nicht namentlich bekannt sind. Nach Informationen der "Bild" seien diese nicht erfasst, weil sie keinen Extremismusbezug haben und demnach nicht unter Beobachtung des Innenministeriums stehen. Die meisten Freiwilligen sollen aufseiten der Ukraine kämpfen. Es ist aber ebenso möglich, dass prorussische Deutsche sich in Moskau zum Dienst gemeldet haben.

Der australische Fernsehsender ABC sprach von etwa 20.000 ausländischen Kämpfern aufseiten Kiews und bezog sich dabei auf ukrainische Angaben. Sie kämen aus 52 verschiedenen Nationen, darunter den USA und Großbritannien. Viele hätten zuvor in der Armee gedient.