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Drohnenkrieg in der Ukraine: Russland macht Milliardendeal mit Teheran


Nach US-Angaben
Russland will noch tödlichere Drohnen aus dem Iran

Von t-online, cc

Aktualisiert am 16.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine iranische Shahed-129: Mit den Drohnen versetzt Russland die Menschen im Nachbarland Ukraine in Angst und Schrecken.Vergrößern des BildesEine iranische Shahed-129: Mit den Drohnen versetzt Russland die Menschen im Nachbarland Ukraine in Angst und Schrecken. (Quelle: Ebrahim Noroozi)
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Hunderte Drohnen des Typs Shahed hat Wladimir Putin bereit aus dem Iran erhalten. Nun sollen offenbar weitere dazukommen – die noch gefährlicher sein sollen.

Russland und der Iran bauen nach Angaben der US-Regierung ihre militärische Kooperation aus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Montag, der Iran liefere weitere Angriffsdrohnen an Russland. Um wie viele Drohnen es sich laut US-Erkenntnissen handelt, sagte Kirby nicht.

Seit August 2022 habe Teheran Moskau bereits mehr als 400 Drohnen zur Verfügung gestellt. Die meisten davon seien bereits zum Einsatz gekommen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – vor allem gegen kritische Infrastruktur in ukrainischen Städten.

Der Iran gehöre zu den wichtigsten militärischen Unterstützern Russlands und ermögliche es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, weiter Ukrainer zu töten, sagte Kirby weiter. Nun aber seien die russischen Drohnenbestände leer und Putins Armee brauche Nachschub. Diesen bestellt Russland offenbar bei den islamistischen Machthabern in Teheran.

Der Handel laufe dabei in beide Richtungen, sagte er weiter. Im April habe der Iran bekannt gegeben, man habe mit Moskau eine Vereinbarung zum Kauf russischer Kampfjets des Typs Su-35 geschlossen. Teheran wolle auch weitere militärische Ausrüstung von Russland kaufen, etwa Hubschrauber und Kampfflugzeuge.

"Insgesamt möchte der Iran von Russland militärische Ausrüstung im Wert von mehreren Milliarden Dollar beziehen", sagte Kirby. Die Partnerschaft mit Russland ermögliche es dem Iran seinerseits, destabilisierende Aktionen im Nahen Osten fortzusetzen. Auf diese Art und Weise befeuert die militärische Kooperation zwischen Moskau und Teheran gleich mehrere Krisenherde.

Drohnen sind vollgepackt mit Sprengstoff

Die russisch-iranische Allianz sei nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine, sondern auch für den Nahen Osten und die internationale Gemeinschaft, sagte Kirby. Geplant sei daher, "in den kommenden Tagen" weitere Strafmaßnahmen gegen jene zu verhängen, die an den zunehmenden Rüstungsgeschäften zwischen Russland und dem Iran beteiligt seien. Die USA hätten bereits weitreichende Sanktionen gegen beide Länder verhängt, aber es gebe immer noch Raum für weitere Sanktionen.

Die iranischen Shahed-Drohnen sind in der Regel vollgepackt mit Sprengstoff. Sie sind so programmiert, dass sie über einem Ziel "lauern", bevor sie sich schließlich im Sturzflug auf das anvisierte Objekt stürzen. Damit funktionieren die Drohnen nach dem gleichen Prinzip wie japanische Kamikaze-Piloten im Zweiten Weltkrieg – nur eben als unbemannte Version.

Immer wieder gelingt es den ukrainischen Streitkräften jedoch, iranische Drohnen abzuschießen und unschädlich zu machen, bevor sie ins Ziel treffen. John Kirby sagte, die Russen trachteten danach, noch wirkmächtigere Drohnen zu erhalten. Solche, die ein Vielfaches der bislang üblichen Sprengstoffladungen tragen könnten und damit noch tödlicher seien.

Russlands Verteidigungsetat: Anstieg um 282 Prozent

Unterdessen hat Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak angekündigt, sein Land werde der Ukraine weitere Luftabwehrraketen liefern und auch Drohnen mit größerer Reichweite. Diese sollen Distanzen bis zu 200 Kilometer überwinden und damit tief in russisch besetztem Gebiet operieren können.

Russland hat nach eigener Darstellung im Januar und Februar etwa zwei Billionen Rubel (26 Milliarden Dollar) für Verteidigung ausgegeben, ein Anstieg um 282 Prozent zum Vorjahreszeitraum. In den beiden Monaten betrug der Anteil der Rüstungsausgaben an den Gesamtausgaben demnach 36,2 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte Russland 17,1 Prozent seiner Gesamtsumme für Verteidigung ausgegeben gegenüber 14,4 Prozent im Jahr 2021.

Verwendete Quellen
  • pbs.com: Russia is seeking more attack drones from Iran after depleting stockpile, White House says (englisch)
  • understandingwar.org: Iran Update 15th May (englisch)
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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