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Studie: Jobs sind für Ukrainer wichtiger als Sozialleistungen


Neue Studie
Darum bevorzugen ukrainische Flüchtlinge bestimmte Länder

Von reuters
05.08.2025 - 11:23 UhrLesedauer: 2 Min.
Ukrainische Flüchtlinge verlassen ihre Heimat: Viele kommen zu Fuß, manche mit dem Auto.Vergrößern des Bildes
Ukrainische Flüchtlinge verlassen ihre Heimat: Viele kommen zu Fuß, manche mit dem Auto. (Quelle: IMAGO / Beata Zawrzel)
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Job statt Sozialhilfe: Eine neue Studie zeigt, warum ukrainische Geflüchtete bestimmte Länder bevorzugen – und was das über die wahre Motivation hinter ihrer Wahl verrät.

Geflüchtete aus der Ukraine entscheiden sich einer Studie zufolge für Länder mit guten Jobchancen. Weniger relevant seien hingegen höhere Sozialleistungen, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner Untersuchung mitteilte. Für diese wurden mehr als 3.300 ukrainische Geflüchtete in Europa befragt.

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"Die Aussicht auf einen Arbeitsplatz, der zur eigenen Qualifikation passt, und ein höheres Lohnniveau haben einen deutlich stärkeren Effekt auf die Entscheidung der Geflüchteten, in welches Land sie gehen, als Sozialhilfen oder andere staatliche Leistungen", fasst der Leiter des Ifo-Zentrums für Migration und Entwicklungsökonomik, Panu Poutvaara, die Studie zusammen. Lohnunterschiede spielten eine fast viermal stärkere Rolle bei der Wahl des Ziellands als Unterschiede in Sozialleistungen. "Das heißt natürlich nicht, dass Sozialleistungen keine Rolle spielen."

Freunde und Familie wichtiger als geografische Nähe

In einem hypothetischen Szenario konnten die Befragten in der Umfrage zwischen zwei Ländern mit verschiedenen Bedingungen wählen. Entscheidend war, ob das Land bessere Jobchancen oder höhere Löhne versprach. Verspricht das Zielland positivere Aussichten in der Berufswahl, entschieden sich die Befragten mit einer um 15 Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit dafür. Wenn der Durchschnittslohn in einem Land 500 Euro höher ist, entscheiden sich die Befragten mit einer um neun Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit dafür.

Beschäftigungsmöglichkeiten und höhere Löhne seien auch für derzeit arbeitslose Geflüchtete entscheidende Faktoren. Sie planen offenbar, in Zukunft in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Außerdem fallen Freunde oder Familie im Zielland mit 8,5 Prozentpunkten mehr ins Gewicht als eine unmittelbare geografische Nähe zur Ukraine.

"Kürzung staatlicher Hilfe kann negative Folgen haben"

Die Ukraine wehrt sich seit rund dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Millionen Menschen haben das Land verlassen. Aber auch Rückkehrabsichten spielen eine Rolle. Geflüchtete, die planen, sich langfristig außerhalb der Ukraine niederzulassen, bevorzugen Länder in weiterer Entfernung mit ökonomischen Vorteilen gegenüber Ländern, in denen sich Familie und Freunde befinden.

"Passende politische Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene lassen sich nur planen, wenn die Politik die Motive der Geflüchteten, bestimmte Länder auszuwählen, zur Kenntnis nimmt", sagte Ifo-Expertin Yvonne Giesing. So diskutiere man darüber, Sozialleistungen zu kürzen, um die Flucht in bestimmte Länder unattraktiver zu machen. Dies habe jedoch nur wenig Wirkung.

Die Studie zeige, dass ein höheres Lohnniveau und ein einfacher Zugang zu passenden Arbeitsplätzen für Geflüchtete einen größeren Anreiz darstellten als Sozialleistungen, sagte Giesing. "Staatliche Hilfe zu kürzen, könnte sich auch langfristig negativ auf die Integration auswirken."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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