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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Tausende nordkoreanische Soldaten tot oder verletzt
Die nordkoreanischen Truppen haben herbe Verluste zu beklagen. Boris Pistorius warnt vor russischen Kriegsvorbereitungen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Tausende nordkoreanische Soldaten tot oder verletzt
20.15 Uhr: Nordkorea muss wohl hohe Verluste im Ukraine-Krieg verschmerzen. Diktator Kim Jong Un unterstützt Russlands Präsident Wladimir Putin Berichten zufolge mit rund 11.000 Soldaten. Doch mehr als ein Drittel davon, also rund 4.000 Soldaten, soll mittlerweile tot oder verletzt sein. Das teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Demnach sollen allein rund 1.000 nordkoreanische Soldaten bei den Kämpfen gegen die Ukraine umgekommen sein. 3.000 weitere Soldaten seien zudem verletzt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj hatte schon vor einigen Tagen ähnliche Zahlen genannt. Lesen Sie hier mehr zu den Gründen für die hohe Todesrate und zur Ausrüstung der nordkoreanischen Truppen.
Trump setzt US-Hilfen aus – Ukraine bangt um Unterstützung
9 Uhr: Die Ukraine muss um die Auszahlung bereits genehmigter US-Hilfen fürchten. Das US-Außenministerium ordnete mehreren Medienberichten zufolge gemäß einer Verfügung von Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Stopp eines Großteils der Auslandshilfe an. Mehr dazu lesen Sie hier.
Putin schmeichelt Trump: "Dein Sieg wurde gestohlen"
7.30 Uhr: Der russische Präsident bauchpinselte Donald Trump vor einem gemeinsamen Treffen. Das besorgt die Ukraine sehr. Mehr Infos lesen Sie hier.
Transnistrien fordert Gas von Moldau
1.10 Uhr: Der selbst ernannte Präsident der prorussischen abtrünnigen Region Transnistrien, Wadim Krasnoselsky, fordert, dass Moldau "künstliche Verzögerungen" bei Gaslieferungen beenden solle. Die Bewohner der Region kämpfen mitten im Winter mit täglichen, stundenlangen Stromabschaltungen. Transnistrien hatte bisher Gaslieferungen aus Russland erhalten, die durch die Ukraine geleitet wurden. Die Behörden in Kiew haben sich aber geweigert, eine Transitvereinbarung für russisches Gas zu verlängern. Krasnoselsky warnte, das noch in der Gasleitung vorhandene Gas werde in den nächsten Tagen aufgebraucht sein. Der Ministerpräsident von Moldau, Dorin Recean, erklärte dazu, das Problem könne nur behoben werden, wenn der russische Gasproduzent Gazprom seine am 1. Januar eingestellten Lieferungen an Moldau wieder aufnehme oder Transnistrien für Gas aus Europa bezahle.
Pistorius warnt vor Eskalation
23.30 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warnte eindringlich vor einem Ende der Hilfen für die Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs. "Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen morgen, dann ist übermorgen das Ende der Ukraine da, das Ende eines souveränen, freien Staates mitten in Europa", sagte der SPD-Politiker im niedersächsischen Peine. Die Ukraine müsse in der Lage sein, aus einer Position der Stärke heraus agieren und möglicherweise irgendwann verhandeln zu können.
Stimmen, die die Einstellung der Unterstützung fordern, weil es nicht Deutschlands Krieg sei, entgegnete Pistorius: "Stimmt, ist nicht unser Krieg, aber es kann unser werden." Wer dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zuhöre, der könne nur zu einem Schluss kommen: "Putin bereitet sich vor", warnte der Verteidigungsminister. "Wir wissen nicht, ob und wann, aber er bereitet sich vor", fügte er hinzu. "Er schafft die Voraussetzungen dafür, uns ernsthaft zu bedrohen", sagte Pistorius mit Blick auf Putins Handeln und nannte exemplarisch die Umstellung auf Kriegswirtschaft, mit der Verstärkung der Panzerproduktion und Erhöhung der Anzahl von Soldaten.
Freitag, 24. Januar
Putin will mit Trump reden – Kritik aus Kiew
19.04 Uhr: Die ukrainische Führung hat ein Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem baldigen Treffen mit US-Präsident Donald Trump kritisiert. Der Kremlchef versuche, die Idee von Verhandlungen mit den USA zu fördern, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak auf Telegram. "Aber er hat eine Bedingung – er will über das Schicksal Europas verhandeln – ohne Europa. Und er will über die Ukraine sprechen – ohne die Ukraine." So könne das nicht in einer modernen Welt funktionieren, führte Präsident Wolodymyr Selenskyjs Leiter der Präsidialverwaltung weiter aus. "Putin muss selbst in die Realität zurückkehren oder er wird zurückgeholt werden."
Der im Westen weitestgehend isolierte Putin hatte sich in einem Interview des Staatsrundfunks zu einem baldigen Treffen mit Trump praktisch aufgedrängt. "Es ist in der Tat besser, wenn wir uns auf der Grundlage der heutigen Realitäten treffen, um in aller Ruhe über all die Bereiche zu sprechen, die sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für Russland von Interesse sind", sagte er. "Wir sind dazu bereit."
Trump hatte bereits wenige Stunden nach seiner Amtseinführung am Montag angekündigt, er wolle möglichst schnell mit Putin reden. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos wiederholte er kürzlich sein Angebot: "Ich würde mich wirklich gerne bald mit Präsident Putin treffen, um diesen Krieg zu beenden." Über eine Einbeziehung der Ukraine in eventuelle Gespräche, die zu einem Ende der Kampfhandlungen führen könnten, äußerte sich Putin eher zurückhaltend. Kiew werde "unter dem Druck des Westens, der die Ukraine versorgt, das Verbot von Gesprächen mit Russland aufheben müssen", sagte Putin.
Ukraine erhält 757 Soldatenleichen zurück
14.23 Uhr: Die Ukraine hat 757 Leichen ihrer Soldaten von der russischen Seite zurückerhalten. Das teilte der zuständige Koordinationsstab in Kiew mit. Allein 451 dieser Soldaten seien bei Kämpfen nahe der ostukrainischen Stadt Donezk getötet worden, 137 Soldaten am Frontabschnitt südlich der Stadt Saporischschja. Andere Leichen kamen von den Frontabschnitten Bachmut, Wuhledar und Luhansk. 34 Tote seien aus Leichenschauhäusern auf russischem Gebiet zurückgegeben worden.
Angaben über eine Rückgabe toter russischer Soldaten an Moskau wurden nicht gemacht. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz habe die Aktion unterstützt, hieß es. Der Kiewer Stab dankte den ukrainischen Armeeangehörigen, die ihre toten Kameraden zur Identifizierung in die Stellen der Gerichtsmedizin weitertransportieren.
Russland führt seit fast drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Die genaue Zahl der getöteten Soldaten auf beiden Seiten ist nicht bekannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach im Dezember von 43.000 Toten, was aber als zu niedrig gilt. Internetaktivisten haben nach einem Bericht der US-Zeitung "New York Times" für die Ukraine mehr als 60.000 bestätigte Todesfälle zusammengetragen. Die eigentliche Zahl wird aber höher geschätzt, auf mehr als 100.000. Für Russland zählten zuletzt der russische Dienst der BBC und das Portal Mediazona, 90.000 bestätigte Tote. Weil aber nicht alle Fälle durch Todesanzeigen und Beerdigungen bekannt würden, liege auch hier die Zahl geschätzt um die Hälfte höher.
Ungarn stellt Bedingungen für Aufrechterhaltung der EU-Sanktionen gegen Russland
11.15 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat seine Zustimmung zur Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland an eine Bedingung geknüpft. Er fordere die Europäer auf, "den Ukrainern zu sagen, dass sie die Gaslieferungen wieder aufnehmen sollen", sagt er in einem regierungsnahen Radiosender.
"Ich habe auf die Bremse getreten und die EU-Staats- und Regierungschefs gebeten, zu verstehen, dass es so nicht weitergehen kann", sagt er. Die Sanktionen hätten Ungarn einen wirtschaftlichen Schaden von 19 Milliarden Euro zugefügt. Wie diese Zahl zustande kam, sagt er nicht.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, von den Sanktionen gegen Moskau nicht "abzulassen". Die EU hat seit der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 in mehreren Runden zahlreiche Sanktionen gegen Russland erlassen. Zu ihrer Verlängerung ist die Zustimmung aller 27 Mitgliedsstaaten bis zum 31. Januar notwendig. Am Montag treffen sich die Außenminister der EU.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters