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Ukraine-Krieg: Ältester Gefangener stirbt in russischer Haft


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Ältester ukrainischer Gefangener stirbt wohl in russischer Haft

Von t-online
Aktualisiert am 22.07.2025 - 11:10 UhrLesedauer: 4 Min.
Oleksandr Markov in Gefangenschaft (Archivbild): Der 74-Jährige ist offenbar verstorben.Vergrößern des Bildes
Oleksandr Markov in Gefangenschaft (Archivbild): Der 74-Jährige ist offenbar verstorben. (Quelle: Dmytro Orlov/Kharkiv Human Rights Protection Group)
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Ein ukrainischer politischer Gefangener stirbt. Die EU will, dass das Vereinigte Königreich in den Verteidigungsfonds einzahlt. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Dienstag, 22. Juli

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Großbritannien soll offenbar in EU-Verteidigungsfonds einzahlen

Die Europäische Union plant laut einem Bericht der "Financial Times", Großbritannien an den Kosten von Waffen zu beteiligen, die über einen EU-geführten Verteidigungsfonds gekauft werden. Britische Unternehmen könnten demnach einen Anteil am Wert der Waffen an Brüssel zahlen müssen. Diese Pläne sind Teil eines größeren Projekts zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa als Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch Russland.

Premierminister Keir Starmer hatte im Mai angekündigt, dass das Vereinigte Königreich dem neuen 150-Milliarden-Euro-Projekt "Security Action for Europe" (SAFE) der EU beitreten werde. Dieses Projekt soll die militärischen Ausgaben auf dem Kontinent erhöhen und wird als Teil einer "Neuausrichtung" der bilateralen Beziehungen betrachtet.

Allerdings müsste London Brüssel für seine Beteiligung an dem von der EU unterstützten Programm entschädigen, das darauf abzielt, Drohnen, Raketenabwehrsysteme und andere Fähigkeiten zu beschaffen. Der SAFE-Fonds ist Teil eines umfassenderen Bestrebens der EU, bis 2030 insgesamt 800 Milliarden Euro für neue Verteidigungsausgaben zu mobilisieren.

74-jähriger Ukrainer stirbt wohl in russischer Haft

Der 74-jährige ukrainische politische Häftling Oleksandr Markov ist laut der ukrainischen NGO Kharkiv Human Rights Protection Group in russischer Gefangenschaft gestorben. Markov war dem Bericht zufolge im Mai 2024 aus dem besetzten Enerhodar entführt worden und befand sich auf dem Transport zu einer Strafkolonie in der Region Krasnodar, als er offenbar am 26. Juni 2025 verstarb.

Sein Tod wurde jedoch erst am 21. Juli 2025 durch den Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlov, bekannt gegeben. Orlov erklärte, dass Markov der älteste von ukrainischen Gefangenen aus Enerhodar sei, die entweder direkt zu Tode gefoltert wurden oder deren Tod durch die "entsetzlichen Bedingungen in russischen Gefängnissen verursacht wurde".

Markovs Familie hatte fast ein Jahr lang keine Informationen über seinen Verbleib. Es wird vermutet, dass er keiner direkten Folter ausgesetzt war, jedoch ohne angemessene medizinische Versorgung unter schlechten Bedingungen eingesperrt wurde. Orlov zufolge sind mindestens 26 weitere Einwohner von Enerhodar illegal in russischer Gefangenschaft, darunter auch Angestellte des nahegelegenen Kernkraftwerks Saporischschja.

Ukraine: Russischer Spion in Anti-Korruptionsbehörde gefasst

Der ukrainische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen Mitarbeiter der Anti-Korruptionsbehörde wegen Spionage für Russland verhaftet. "Ein Mitarbeiter der Zentrale des Nationalen Anti-Korruptionsbüros der Ukraine wurde festgenommen", erklärte der Geheimdienst SBU am Montag. Der Verdächtige habe in einer "abgeschlossenen Eliteeinheit" der Behörde gearbeitet und für russische Geheimdienste spioniert. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahren Haft.

Der SBU beschuldigte den Verdächtigen, geheime Informationen an einen Sicherheitsmann des 2014 gestürzten ukrainischen Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch weitergegeben zu haben. Der kremltreue Janukowitsch lebt heute in Russland.

Ein von der SBU veröffentlichtes Video zeigt, wie bewaffnete Männer in Tarnkleidung den Verdächtigen aus einem Auto zerren, ihn zu Boden drücken und ihm Handschellen anlegen. Zuvor hatte der SBU die Büros der Anti-Korruptionsbehörde und der auf Korruption spezialisierten Staatsanwaltschaft in Kiew durchsucht.

Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen 135 russische Tanker

Großbritannien verhängt neue Sanktionen gegen Russlands sogenannte Schattenflotte, mit der die Führung in Moskau Strafmaßnahmen wegen des Angriffs auf die Ukraine zu umgehen versucht. Betroffen seien 135 Öltanker sowie zwei russische Firmen, die Reederei Intershipping Services LLC und der Ölhändler Litasco Middle East DMCC, teilt die Regierung in London mit. Die Öltanker sind für den russischen Energie- und Ölsektor von entscheidender Bedeutung. Nach Angaben der britischen Regierung gehören sie zu der Flotte, die seit Anfang 2024 Fracht im Wert von 24 Milliarden Dollar transportiert hat.

Außenminister David Lammy zufolge sollen die neuen Sanktionen die sogenannte Schattenflotte weiter "demontieren" und Russlands Kriegskasse um wichtige Öleinnahmen bringen. Die Regierung teilt mit, Intershipping Services LLC sei für die Registrierung von Schiffen unter der Flagge Gabuns zuständig und ermögliche es ihnen so, im Auftrag des russischen Staates jährlich Güter im Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar zu transportieren. Auch gegen Litasco Middle East DMCC wurden Sanktionen verhängt, weil das Unternehmen weiterhin große Mengen russischen Öls verschifft.

Deutschland und Norwegen wollen Ukraine gemeinsam unterstützen

Deutschland und Norwegen wollen die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gemeinsam finanzieren. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre erklärte nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin die Bereitschaft seines Landes, einen beträchtlichen finanziellen Beitrag zu leisten.

Deutschland will die Ukraine mit zwei weiteren Patriot-Systemen unterstützen. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen der Ukraine zukommen zu lassen. Da diese aber nicht sofort lieferbar sind, soll nun die Bundeswehr zunächst zwei ihrer neun Patriots an die Ukraine abgeben und dafür später Ersatz aus den USA bekommen.

Merz sagte, die grundsätzliche Zusage für Ersatzlieferungen sei gegeben, die Details müssten allerdings noch mit Washington ausgehandelt werden. Er sei jedoch "sehr dankbar", dass Norwegen bereit sei, für die entstehenden Kosten mit einzustehen.

Frankreich bekräftigt Unterstützung für Ukraine

Bei einem Überraschungsbesuch in der Ukraine hat Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot die französische Unterstützung für das von Russland angegriffene Land bekräftigt. "Wenn wir einerseits Druck auf Russland ausüben und andererseits die Ukraine entschlossen unterstützen, werden wir diesen feigen und schändlichen Krieg beenden können", sagte Barrot am Montag.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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