Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuer Beauty-Trend Mikrostrom im Test: Bringt dieses Gerät das Gesicht in Bestform?

Mikrostromgeräte versprechen straffere Haut ganz ohne Botox und Co. – doch was steckt wirklich dahinter? Ich habe den Selbsttest gemacht und verrate, ob sich die sanften Stromstöße lohnen.
Sanfte elektrische Impulse schicken Ihre Hautzellen mit Mikrostromgeräten auf Kur. Die versprochene Wirkung? Weniger Falten, ein ebenmäßiger Hautton und der gehypte Glow – und das alles bequem von der Couch aus.
Die Technologie, die ursprünglich aus der Physiotherapie stammt, hat längst ihren Weg in die Welt der Hautpflege gefunden und wird zunehmend auch für den Hausgebrauch angeboten. Doch wie effektiv sind diese Geräte wirklich und wie fühlt sich die Anwendung im Alltag an? Um das herauszufinden, habe ich den HALO von ZIIP getestet.
Was sind Mikrostromgeräte?
Mikrostromgeräte sind kosmetische oder medizinische Geräte, die sehr schwache elektrische Ströme im Mikroampere-Bereich (100 bis 600 µA) verwenden.
Durch diese gezielte Stimulation fördern Mikrostromgeräte unter anderem die Produktion von Kollagen und Elastin, was zu einer strafferen, glatteren Haut führen kann. Sie sind besonders beliebt zur Reduzierung feiner Linien, für einen Lifting-Effekt und zur allgemeinen Hautverjüngung.
Fun Fact:
Mikrostrom wurde ursprünglich in der Medizin, beispielsweise zur Heilung von Knochenbrüchen und Wundregeneration eingesetzt. Die Hautpflegebranche hat die Technologie erst später entdeckt, als man bemerkte, dass behandelte Hautpartien nebenbei auch straffer und frischer wirkten.
Was behandelt der HALO von ZIIP laut Hersteller?
- Schlaffe Kinnpartie und Elastizitätsverlust
- Schwellungen
- Krähenfüße und Lachfalten
- Altersflecken und Pigmentierung
- Fahle Haut und raue Hauttextur
- Ungleichmäßiger Hautton
Der erste Eindruck: stylish, leicht und handlich
Das Mikrostromgerät HALO wird in einer stabilen Box geliefert, in der es bei Nichtgebrauch gelagert werden kann. Für unterwegs hätte ich mir jedoch zusätzlich eine handliche Tasche zum Schutz des Geräts gewünscht.
Es wird inklusive elektrischem Komplexgel (50 Milliliter), einem USB-C-Ladekabel sowie einem ausführlichen Benutzerhandbuch geliefert. Um den HALO aufzuladen, wird ein Adapter für die Steckdose benötigt.
Schritt für Schritt: Handhabung, Anwendung & Reinigung
Der Akku
Die Farbskala am Rand gibt während des Ladevorgangs Auskunft über den aktuellen Ladezustand. Leuchtet der mittlere Ring orange, ist der HALO noch nicht komplett geladen. Eine Vollladung dauert bis zu vier Stunden. Nach vollständiger Ladung hielt der Akku im Praxistest selbst bei regelmäßiger Anwendung mehrere Wochen durch.
Der Behandlungsplan
Um alle Vorteile des HALOs vollumfänglich nutzen zu können, lohnt es sich, die dazugehörige App herunterzuladen. Die App ist kostenlos und im App Store für iOS-Geräte sowie im Google Play Store für Android-Geräte zu finden.
Gut zu wissen
Das Mikrostrom-Gesichtsgerät ist standardmäßig mit einem vierminütigen Lift-Programm ausgestattet. Dadurch können Sie das Modell auch ohne App überall nutzen.
Durch die App-Verbindung erhalten Sie den Zugang zu über 14 Einzelbehandlungen mit unterschiedlichen elektrischen Kombinationen. Sie zielen unter anderem auf bestimmte Gesichtszonen ab wie Lippen, Wangen und Konturen. Das Gesamtpaket mit festgelegten Anwendungen bietet hingegen vier Behandlungspläne, die zwischen 7 und 30 Tagen dauern.
Die App ist klar strukturiert, ohne viel Schnickschnack, was die Handhabung deutlich vereinfacht. Selbst ohne Anleitung hatte ich den Dreh im Test schnell raus.
Die Anwendung
Ich habe mich im Test für den 14-tägigen "Glass Skin"-Behandlungsplan entschieden. Die Behandlung zielt darauf ab, den Teint zu klären und den Hautton sowie die Hautstruktur auszugleichen für ein strahlendes Hautbild. Der Plan besteht aus elf Behandlungstagen sowie drei Ruhetagen, an denen keine Behandlungen mit dem HALO durchgeführt werden. Die Behandlung startet, sobald der HALO mit dem Smartphone synchronisiert wurde.
Jede Behandlung wird von der Gründerin Melanie Simon mit zwei Videos begleitet. Zu Beginn hätte ich mir an dieser Stelle eine eindeutigere Erklärung gewünscht. Nach der ersten Anwendung hatte ich das Prinzip allerdings verstanden. Auswählen, synchronisieren und direkt loslegen.
Nach einem anfänglichen Video, wie das Gel aufgetragen werden sollte, startet ein Begleitvideo zur Behandlung. In dem Video wird gezeigt, wie man den HALO über das Gesicht bewegen könnte, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Dabei ist wichtig zu wissen, dass das Video nicht parallel mit der Behandlung abläuft. Das Mikrostromgerät startet erst mit der Anwendung, wenn es auf die Haut aufgesetzt wird.
Die Reinigung
Um die Reinigung zu vereinfachen, würde ich ein wasserdichtes Gehäuse bevorzugen, welches auch den Ladeanschluss einschließt, denn so muss immer darauf geachtet werden, dass bei der Reinigung kein Wasser eintritt. Ein Magnetladekabel würde in meinen Augen eine gründlichere Reinigung ermöglichen.
Mein Fazit
Nach meinem Selbsttest mit dem HALO von ZIIP kann ich sagen: Ich bin positiv überrascht. Besonders die Mikrostrom-Behandlungen haben sofort sichtbare Ergebnisse geliefert. Mein Gesicht wirkte nach jeder Anwendung frischer, leicht gestrafft und insgesamt belebter.
Auch das Hautgefühl hat sich deutlich verbessert: glatter, durchfeuchteter und einfach vitaler. Die Anwendung war unkompliziert, angenehm und ließ sich gut in meine Pflegeroutine am Abend integrieren.
Allerdings hat das Gerät auch Schwächen – vor allem, wenn man den doch sehr hohen Preis berücksichtigt. Für ein Gerät in dieser Preisklasse hätte ich mir ganz klar ein durchdachteres Zubehör gewünscht, wie zum Beispiel einen Aufbewahrungsbeutel oder eine schützende Hülle. Auch ein wasserdichter Ladeanschluss wäre für die Nutzung im Badezimmer nicht nur praktisch, sondern in meinen Augen auch angemessen.
Trotzdem: Wer bereit ist, in seine Hautpflege zu investieren und langfristige Ergebnisse mit einer nicht-invasiven Methode erzielen möchte, bekommt mit dem ZIIP-HALO ein innovatives Gerät – mit kleinen, aber verbesserungswürdigen Details.
Wissenswertes über Mikrostromgerät
Was ist der Unterschied zwischen einer Gesichtsbehandlung mit Nanostrom und Mikrostrom?
Der Unterschied zwischen Nanostrom- und Mikrostrom-Gesichtsbehandlungen liegt vor allem in der Stromstärke und der Wirkungstiefe. Mikrostrom arbeitet mit einer Stromstärke von etwa 100 bis 600 Mikroampere und zielt darauf ab, die Gesichtsmuskulatur zu stimulieren.
Dadurch wird die Produktion von Kollagen und Elastin angeregt, was zu einer Straffung der Haut, einer verbesserten Durchblutung und einer Förderung der Zellregeneration führt. Diese Methode wird häufig in professionellen Kosmetikstudios oder mit Heimgeräten wie NuFace angewendet und ist ideal für sichtbare Straffungs- und Lifting-Effekte sowie zur Reduzierung feiner Linien.
Im Gegensatz dazu ist Nanostrom bis zu 1.000-mal schwächer als Mikrostrom und wirkt auf einer deutlich tieferen, molekularen Ebene. Ziel ist es hier, die Zellkommunikation und -regeneration zu fördern. Nanostrom verbessert den Zellstoffwechsel, beschleunigt Heilungsprozesse und stärkt die Hautbarriere.
Diese sanftere Form der Strombehandlung eignet sich besonders gut für empfindliche Haut und wird häufig in hochwertigen Gesichtsbehandlungen eingesetzt – oft auch in Kombination mit Mikrostrom – zur Unterstützung von Zellreparatur sowie zur Reduktion von Entzündungen und Rötungen.
Wie oft sollte man ein Mikro- oder Nanostromgerät verwenden?
Die ideale Anwendungsfrequenz hängt vom Gerät, dem Hautzustand und den persönlichen Zielen ab – es gibt jedoch einige allgemeine Empfehlungen:
Mikrostromgeräte:
- Einsteiger: 3 bis 5 Mal pro Woche in den ersten 4 bis 6 Wochen, um sichtbare Ergebnisse aufzubauen.
- Langfristige Nutzung: 1 bis 2 Mal pro Woche reicht meist aus, um die Effekte zu erhalten.
- Dauer der Anwendung: pro Sitzung ca. 5 bis20 Minuten, je nach Gerät und Programm.
Nanostromgeräte:
- Sanfter und regenerativer: Können meist täglich verwendet werden, da sie extrem niedrige Stromstärken haben und auf zellulärer Ebene arbeiten.
- Langfristige Wirkung: Regelmäßigkeit ist hier entscheidend – tägliche kurze Anwendungen bringen oft bessere Ergebnisse als gelegentliche längere.
Tipp: Hersteller wie ZIIP empfehlen z. B. tägliche Anwendungen mit Nanostrom und gezielte Mikrostrom-Behandlungen ein paar Mal pro Woche. Wichtig ist, die Haut gut mit einem leitfähigen Gel vorzubereiten – und auf die Bedürfnisse der Haut zu hören.
Wie fühlt sich die Anwendung auf der Haut an?
Die Anwendung von Mikro- und Nanostromgeräten auf der Haut ist in der Regel sanft und schmerzfrei. Viele empfinden sie sogar als angenehm entspannend.
Mikrostrom ist dabei leicht spürbar – in Form eines feinen Kribbelns, sanften Pulsierens oder leichten Zuckens der Gesichtsmuskulatur. Gerade in Bereichen mit dünnerer Haut, etwa an den Wangenknochen, kann man spüren, wie die Muskeln leicht aktiviert werden – ein bisschen wie ein Mini-Workout fürs Gesicht.
Nanostrom ist hingegen so schwach, dass man ihn in der Regel überhaupt nicht wahrnimmt. Die Behandlung fühlt sich hier einfach wie das Auftragen eines Gels oder Serums mit einem Gerät an – sehr sanft, beruhigend und ideal auch für empfindliche Haut.
- Eigene Recherche
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.