Soundbars im Test: Nur wenige Modelle klingen wirklich gut
Die Stiftung Warentest hat in ihrer März-Ausgabe der Zeitschrift "test" neue Soundbars mit und ohne Subwoofer untersucht. Das Ergebnis: Teure Modelle klingen nicht immer besser. Trotzdem sind viele Testsieger keine Schnäppchen.
Das Wichtigste im Überblick
- Soundbars im Test: So prüft die Stiftung Warentest
- Die Ergebnisse des Soundbar-Tests im Überblick
- Der Preistipp mit Subwoofer: Soundbar von LG
- Der Testsieger mit dem besten Klang: Soundbar von Nubert
- Der Testsieger bei den einteiligen Soundbars: Sony HT-A7000
- Neu getestet: JBL Bar 800
- Häufige Fragen rund um Soundbars
Moderne Fernseher sind flach und erzeugen mit scharfen Bildern viel Eindruck. Der Sound kann dabei häufig jedoch nicht mithalten. Das Problem: je dünner der TV, desto dünner auch der Klang. Den integrierten Lautsprechern fehlt das Volumen. Soundbars sind die Lösung für guten Klang und etwas Kinofeeling im Wohnzimmer.
Die Stiftung Warentest prüft in der "test"-Ausgabe 03/2023 Soundbars mit und ohne separaten Subwoofer sowie Soundplates. Getestet wurden Modelle zwischen 199 und 1.000 Euro. Wir stellen die Testergebnisse sowie empfehlenswerte Produkte vor.
Soundbars im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest untersucht in regelmäßigen Abständen Soundbars. Für den aktuellen Soundbar-Test aus der "test"-Ausgabe 03/2023 wurden insgesamt 13 neue Soundbars unter die Lupe genommen. Fünf einteilige Soundbars und acht mit separater Bassbox (Subwoofer) von LG, Samsung, Teufel und Co. wurden getestet. Die Prüfer bewerteten in erster Linie den Ton, berücksichtigt wurden aber auch die Handhabung und der Stromverbrauch.
Die Ergebnisse des Soundbar-Tests im Überblick
Bei den einteiligen Soundbars gibt es keine neuen Testsieger: Ganz vorn liegen weiterhin die teuren Premium-Lautsprecher von Nubert und Sony: Die nuPro AS-3500 mit der Note "gut (1,9)" und die Sony HT-A7000 mit der Note "gut (2,3)". Beide kosten rund 1.000 Euro.
Bei den neu getesteten Soundbars mit separatem Subwoofer ist die JBL Bar 800 mit dem Urteil "gut (2,0)" ganz vorn. Sie erreicht auch gute Note in der Kategorie Ton und ist zumindest etwas günstiger.
Die beste Soundbar im Preisbereich bis 500 Euro ist die LG DSP8YA mit der Note "gut (2,1)". Sie wurde bereits in der "test"-Ausgabe 08/2022 untersucht und von der Stiftung Warentest als Preistipp empfohlen.
Alle Ergebnisse des Soundbar-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "test"-Ausgabe 03/2023.
Der Preistipp mit Subwoofer: Soundbar von LG
Das Testergebnis: Die Soundbar von LG erreicht bei der Stiftung Warentest die Gesamtnote "gut (2,1)". Unter den getesteten Modellen bis 500 Euro ist die Soundbar mit Subwoofer der Testsieger.
Produktdetails: Die Soundbar besitzt einen separaten Subwoofer, jedoch keine zusätzlichen Rücklautsprecher (können nachgerüstet werden). Mit 440 Watt Leistung und Klangformaten wie Dolby Atmos und DTS:X soll ein starker Klang für das Heimkino entstehen. Auf der Oberseite der Soundbar sind Lautsprecher integriert.
Die Steuerung kann über die Fernbedienung oder via App erfolgen, auch per Sprachsteuerung starten Sie Musik. Für die Verbindung mit dem Fernseher und weiteren Geräten stehen Anschlüsse wie HDMI mit eARC, USB und ein optischer Ausgang zur Verfügung. Ohne Kabel verbinden Sie die Soundbar via Bluetooth oder WLAN zum Beispiel mit Ihrem Smartphone.
Der Testsieger mit dem besten Klang: Soundbar von Nubert
Das Testergebnis: Die nuPro AS-3500 von Nubert ist mit der Gesamtnote "gut (1,9)" Testsieger und überzeugt mit dem besten Klang im Testfeld. Diese sogenannte Soundplate ist breiter als klassische Soundbars, was dem Klang zugutekommt.
Produktdetails: Die Soundbar von Nubert ist fast ein Retromodell im Vergleich zu den sonst vernetzten Soundbars mit App-Steuerung. Das bringt allerdings einige Vorteile: Der Hersteller konzentriert sich auf einen guten Sound und reduziert die Funktionen für eine einfache Bedienung. So kann etwa die Steuerung nur via Fernbedienung erfolgen. Dank des HDMI-ARC-Anschlusses kann die Lautstärke jedoch auch über die Fernbedienung des Fernsehers reguliert werden.
Für den Anschluss an andere Geräte stehen neben HDMI ein optischer Ausgang, ein Coaxial- sowie ein Aux-In-Eingang zur Verfügung. Via Bluetooth kann Musik ohne Kabel vom Smartphone oder Tablet abgespielt werden. Der Sound soll dabei dank 240 Watt Leistung und dem Zusammenspiel aus Hochtöner, Mitteltöner und zwei Tieftönern besonders stark ausfallen.
Der Testsieger bei den einteiligen Soundbars: Sony HT-A7000
Das Testergebnis: Die Soundbar von Sony erreicht das Testurteil "gut (2,3)" und ist das aktuelle Flaggschiff des Herstellers. Der Lautsprecher soll mit doppeltem Subwoofer und Dolby Atmos mitreißenden Klang erzeugen.
Produktdetails: Sony ruft einen stolzen Preis für seine Premium-Soundbar auf. Die HT-A7000 kostet über 1.000 Euro. Ist dafür auch vollgestopft mit kleinen Lautsprechern und Extras wie einer Klangoptimierung und 3D-Sound.
Neun Lautsprecher sitzen im Innern der Soundbar: Fünf sind nach vorn gerichtet, zwei seitlich und zwei nach oben. So soll der Klang von den Wänden und der Decke reflektiert werden und Surround-Sound entstehen. Mit optionalen Rear-Speakern können Sie den Effekt noch verstärken. Die Soundbar soll den Klang zudem über künstliche Intelligenz optimieren und an die Akustik im Raum anpassen.
Die Verbindung zwischen Fernseher und Soundbar erfolgt über HDMI oder kabellos über Bluetooth. So können auch weitere Lautsprecher mit in das System intergiert werden. Die Gesamtausgangsleistung liegt bei 500 Watt.
Neu getestet: JBL Bar 800
Das Testergebnis: Die neu getestete Soundbar von JBL erhält die Gesamtnote "gut (2,0)". Überzeugen kann das Modell mit gutem Ton und einer "sehr guten" Bewertung in puncto Stromverbrauch.
Produktdetails: Die Soundbar von JBL ist mit einem separaten Subwoofer ausgestattet. So können sich die Lautsprecher in der Soundbar auf die Mitten und Höhen konzentrieren. Die tiefen Bässe übernimmt der Subwoofer. Eine Besonderheit an der JBL-Bar sind die abnehmbaren Surround-Lautsprecher. Die kleinen Satelliten platzieren Sie hinter sich und genießen dadurch echten Surround-Sound.
Für die Verbindung mit dem Fernseher und weiteren Geräten stehen Anschlüsse wie HDMI mit eARC, AUX und ein optischer Eingang zur Verfügung. Ohne Kabel verbinden Sie die Soundbar via Bluetooth zum Beispiel mit Ihrem Smartphone.
Unser Fazit zum Soundbar-Test
Soundbars sind gute und platzsparende Alternativen zu herkömmlichen Surround-Anlagen. Sie verbessern den meist bescheidenen Klang des Fernsehers. Ein separater Subwoofer und zusätzliche Rücklautsprecher sorgen für noch mehr Kinofeeling. Je nach Vorliebe und Platz empfehlen wir den Preistipp der Stiftung Warentest von LG und die JBL Bar 800.
Die beiden Testsieger von Nubert und Sony sind mit über 1.000 Euro keine Schnäppchen. Wer nach dem besten Klang sucht, sollte sich die Nubert NuPro AS-3500 genauer anschauen. Sie erreicht den besten Klang aller getesteter Modelle.
Häufige Fragen rund um Soundbars
Soundbar oder Surround-Anlage: Was ist besser?
Die Vorteile einer Soundbar: Sie ist kompakt, einfach zu installieren und meist günstiger als eine große 5.1-Surround-Anlage. Das Surround-System bietet dagegen mehr Flexibilität und einen noch besseren Klang. Dafür ist die Einrichtung größtenteils komplexer und Sie brauchen für die Lautsprecher mehr Platz.
Mit cleveren Features wie einer Sprachverbesserung und Musikstreaming vom Handy erleben Sie auch mit Soundbars eine Verbesserung zum dünnen TV-Sound. Einige Marken wie Sonos bieten zudem eine Erweiterbarkeit des Systems an. Mit der Zeit kaufen Sie weitere Lautsprecher dazu und bauen sich so ebenfalls ein 5.1-System zusammen.
Unsere Empfehlung: Wenn Sie schnell und einfach den Klang Ihres Fernsehers verbessern wollen, ist eine Soundbar die richtige Wahl. Experten, die erstklassigen Sound brauchen, die Einrichtung auch selbst übernehmen können und viel Platz im Wohnzimmer haben, werden mit einem Surround-System glücklich.
Wie schließe ich eine Soundbar an den Fernseher an?
Die Soundbar an einen Fernseher anzuschließen, geht in den meisten Fällen ganz leicht: Prüfen Sie zunächst, welche Anschlüsse an Ihrem TV vorhanden sind. Die gängigsten Lösungen sind ein HDMI-Anschluss oder ein optischer Audio-Ausgang. Einige Modelle können Sie zudem ohne Kabel via Bluetooth verbinden. Unsere Empfehlung ist der HDMI-Anschluss. Verbinden Sie die Soundbar mit dem Fernseher und achten Sie auf die Bedienungsanleitung des Herstellers.
Was ist HDMI ARC?
HDMI ARC ist ein Standard zur Übertragung des Sounds vom Fernseher zu einer Soundbar. ARC steht dabei für "Audio Return Channel". Der Vorteil des Standards: Der Ton kann über das HDMI-Kabel in beide Richtungen gesendet werden. Damit sparen Sie weitere Kabel und erhalten das Tonsignal von einem eingebauten TV-Tuner oder einer externen Streaming-Box oder Spielkonsole. Bei einigen Modellen können Sie dadurch die Soundbar auch mit der Fernbedienung vom TV steuern.
Die nächste Generation ist eARC (Enhanced Audio Return Channel) und wurde 2017 mit HDMI 2.1 eingeführt. Der Hauptvorteil von eARC gegenüber ARC ist die Steigerung der Bandbreite und Geschwindigkeit. So können deutlich anspruchsvollere Tonsignale vom Fernseher an eine Soundbar gesendet werden. Formate wie Dolby TrueHD oder Dolby Atmos benötigen eARC.
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