Antivirenprogramme im Test: "Ein Muss für jeden Rechner"
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Antivirenprogramme schützen den Rechner. Im Test der Stiftung Warentest schneiden viele gut ab – auch kostenlose Versionen. Microsofts hauseigener Virenscanner fällt dagegen komplett durch.
Sie sind Meister im Tarnen und Verstecken. Sie können den ganzen Rechner lahmlegen und verbreiten sich rasant: Viren und Malware will jeder Nutzer von seinem PC fernhalten. Ein guter Virenscanner ist daher Pflicht. Die Experten der Stiftung Warentest raten, sowohl auf Windows- als auch auf Mac-Rechnern ein Schutzprogramm zu nutzen.
Im aktuellen Vergleich ("test"-Ausgabe 3/2023) von 28 Antivirenprogrammen ziehen die Tester eine positive Bilanz: Fast alle Programme schneiden gut ab. Nur der Windows Defender, das eigene Antivirenprogramm von Microsoft, markiert mit einem "Befriedigend" in der Schutzwirkung das Schlusslicht im Testfeld. Daher sollten Nutzer unbedingt mit einem zusätzlichen Virenscanner nachrüsten.
Avast One, Bitdefender und F-Secure sind die besten Virenscanner
Drei Antivirenprogramme für Windows und macOS liegen mit dem Testurteil "gut (1,6)" ganz vorn im Test: "Avast One Individual", "Bitdefender Internet Security" und "F-Secure Safe". Alle bieten eine "sehr gute" Schutzwirkung vor Schadsoftware. Unter den Testsiegern ist auch eine Gratisversion: "Bitdefender Antivirus Free" erreicht ebenfalls eine sehr gute Schutzwirkung und ist daher der Preistipp im Test.
Wo liegen die Unterschiede zwischen den Bezahlprogrammen und den Gratisversionen? Die Stiftung Warentest erklärt, dass die Anbieter Zusatzfunktionen versprechen, wie etwa eine automatische Aktualisierung von Programmen und Treibern, ein VPN und die Nutzung auf mehreren Geräten.
Außerdem haben die Anbieter auch bei den Gratisversionen einen direkten Nutzen: Je mehr Kunden das Programm nutzen, desto mehr Informationen über neue Schadprogramme erhält der Anbieter.
Alle Ergebnisse des Tests zu Antivirenprogrammen lesen Sie in der "test"-Ausgabe 03/2023 der Stiftung Warentest.
Der Testsieger für Windows: Avast One Individual
Das Testergebnis: Die Antivirensoftware von Avast erreicht das Testurteil "gut (1,6)". In den Teildisziplinen Schutzwirkung, Handhabung und Rechnerbelastung erreicht das Programm durchweg die Note "sehr gut".
Produktdetails: Der Virenscanner schützt vor Viren, Malware, Ransomware und Phishing und deckt damit alle wichtigen Schadprogramme ab, die man nicht auf dem PC haben möchte. Mit der Software können Sie dank integriertem VPN (Virtual Private Network) für noch mehr Sicherheit sorgen. Dadurch verschleiern Sie Ihre Identität im Internet.
Eine weitere Funktion ist der Schutz vor Datenlecks sowie kompromittierten Passwörtern. Das Antivirenprogramm von Avast ist mit Windows 11, 10, 8 und 7, macOS 10.13 (Sierra) oder höher und für iOS und Android kompatibel. Die Lizenz gilt für fünf verschiedene Geräte und für ein Jahr.
Der Testsieger für Mac: F-Secure Safe
Das Testergebnis: F-Secure Safe ist sowohl für Windows als auch Mac empfehlenswert. Bei Windows-Rechnern schneidet das Programm mit dem Urteil "gut (1,6)" ab, bei Macs mit "gut (1,9)".
Produktdetails: Auch dieser Antivirenscanner schützt vor Viren, Ransomware, Malware und Phishing. Zudem gibt es einen Browser- und Banking-Schutz, der beim Aufrufen von schädlichen Websites warnt. Ein VPN ist nicht enthalten. Pluspunkte gibt es für die gute Performance, die den Rechner im Alltag nicht verlangsamt.
Der Virenscanner ist für Windows 7 oder höher, macOS 10.15 oder höher, iOS 14 oder höher und Android 7.0 oder höher verfügbar. Die Lizenz gilt für drei Geräte und ein Jahr.
Gut zu wissen: Der Anbieter hat mit "F-Secure Total" eine neuere Version seines Virenscanners vorgestellt. Es beinhaltet das von der Stiftung Warentest geprüfte Basisprogramm mit weiteren Funktionen wie VPN und einem Schutz vor Identitätsdiebstahl.
Fazit
Viele Antivirenprogramme überzeugen mit "sehr gutem" Schutz vor Viren. Erfreulich für den Geldbeutel ist zudem: Ob man zu einem Kauf- oder Gratisprogramm greift, spielt für die Sicherheit kaum eine Rolle. Bezahlprogramme versprechen noch mehr Funktionen und sind vor allem empfehlenswert, wenn Sie mehrere Geräte schützen möchten. Der Testsieger von Avast erreicht rundum gute bis sehr gute Noten.
Für Mac-Nutzer ist F-Secure eine gute Wahl. Der Anbieter hat neben dem getesteten Programm mit F-Secure Total auch eine neue Version inklusive VPN und Identitätsschutz vorgestellt.
Und noch ein Tipp: Wer bereits ein gutes Programm hat und zufrieden ist, sollte bei einem Anbieter bleiben, raten die Experten.
Wissenswertes zu Antivirenprogrammen
Wie wurden die Programme getestet?
Insgesamt untersuchte die Stiftung Warentest 28 Antivirenprogramme – 19 für das Windows-Betriebssystem und neun für macOS. Unter den Programmen befanden sich auch zehn Gratisversionen.
Um den Schutz bewerten zu können, beauftragte die Stiftung Warentest ein unabhängiges IT-Sicherheitslabor. Dort wurden die Programme jeweils auf identischen Rechnern mit dem Betriebssystem Windows 10 oder macOS Monterey getestet. Der Test des Microsoft Defender lief unter Windows 11. Zum Surfen im Internet wurde Google Chrome bei Windows und Safari bei macOS genutzt.
Die Schutzwirkung floss mit 65 Prozent in die Wertung ein. Im Test wurden die Antivirenprogramme mit 30.000 Schadprogrammen geprüft. Die Handhabung und die Rechnerbelastung wurden ebenfalls untersucht.
Warum sind Antivirenprogramme sinnvoll?
Jeden Tag gibt es nur in Deutschland über 300.000 neue Varianten von Schadprogrammen. Antivirenprogramme scannen Computerdateien nach Viren und anderen Bedrohungen und löschen diese, bevor sie Schaden anrichten können. Antivirenprogramme können auch verschiedene Arten von Spam-E-Mails und unerwünschte Pop-ups blockieren.
Malware kann die Leistung des Computers und die Daten auf dem Computer beeinträchtigen. Es kann sogar dazu führen, dass persönliche Daten gestohlen oder die Systeme des Computers kompromittiert werden. Daher ist es wichtig, dass Computer mit einem Antivirenprogramm ausgestattet sind, um ihre Sicherheit zu gewährleisten
Sind Macs besser vor Viren im Internet geschützt als Windows-Rechner?
Macs sind in der Regel besser vor Viren im Internet geschützt als PCs mit Windows-Betriebssystem. Das liegt vor allem daran, dass sie nicht so weit verbreitet sind, wie Rechner mit Windows. So ist es weniger attraktiv für Betrüger, einen speziellen Virus für Macs zu entwickeln.
Zudem verfügen Macs auch über ein eingebautes Sicherheitsprogramm, das vor Malware schützt. Es ist jedoch wichtig, dass Mac-Benutzer immer noch Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass ihr Computer vor Malware geschützt ist. Es ist ratsam, ein zuverlässiges Antivirenprogramm zu verwenden, um Schutz vor Viren und anderen Bedrohungen im Internet zu bieten. Außerdem sollten Mac-Benutzer sicherstellen, dass ihre Software stets auf dem neuesten Stand ist.
- Test der Stiftung Warentest im "test"-Heft 3/2023
- Eigene Recherche