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FC Bayern gegen Leipzig: Unentschieden – Der Rekordmeister ist frustriert


Frust bei Müller und Neuer
Nach Remis in Leipzig: Der FC Bayern hadert mit sich selbst

Von Patrick Mayer, Leipzig

Aktualisiert am 15.09.2019Lesedauer: 3 Min.
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Hadernder Bayern-Star: Thomas Müller war mit dem Punkt in Leipzig nicht wirklich zufrieden.Vergrößern des Bildes
Hadernder Bayern-Star: Thomas Müller war mit dem Punkt in Leipzig nicht wirklich zufrieden. (Quelle: imago-images-bilder)

Der FC Bayern redet nach dem Unentschieden in Leipzig den Gegner schwach. Warum es nicht zum Sieg gereicht hat? Manuel Neuer und Thomas Müller beantworten diese Frage mit RB-Coach Julian Nagelsmann – Seitenhiebe in Richtung Bundesliga-Tabellenführer inklusive.

Robert Lewandowski motzte die eigenen Mitspieler an, Thomas Müller verließ bei seiner Auswechslung frustriert den Platz, und Trainer Niko Kovac diskutierte aufgeregt mit seinem Assistenten Hansi Flick. Der FC Bayern war beim 1:1 (1:1) bei RB Leipzig Mitte der zweiten Halbzeit drauf und dran, auch noch den einen Punkt zu verspielen, den der Rekordmeister schließlich mit auf die Rückreise nach München nahm.

Thomas Müller wählt deutliche Worte

Dass es nach der frühen Führung durch Robert Lewandowski (3. Minute), dem Ausgleich durch Emil Forsberg (45./Foulelfmeter) und einem wilden Spiel am Samstagabend nicht zu mehr gereicht hatte, machten die Bayern hinterher vor allem an der eigenen Leistung fest. Thomas Müller, der nach starker Vorarbeit für Lewandowski weitgehend abgetaucht war, wählte einen Tag nach seinem 30. Geburtstag deutliche Worte.

"Was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir den Leipzigern das 1:1 geschenkt, überreicht haben, mit einer Schleife drum. Und dass wir kein zweites Tor in der ersten Halbzeit erzielt haben", sagte der Weltmeister in den Katakomben der Leipziger Arena. Der Ex-Nationalspieler ließ einen Seitenhieb in Richtung Bundesliga-Tabellenführer folgen: "Wir sollten uns schon alle einig sein, dass wir dieses Spiel hier auswärts bei RB dominant gestaltet haben, fast ohne Torschuss des Gegners. Das war von sogenannten Experten nicht so prophezeit worden." Jeder, der dieses Spiel gesehen habe, teile diese Meinung, sagte er.

FC Bayern lässt beste Chancen liegen

Auch die Sachsen? Müller selbst (12.), Lewandowski per Kopf auf Flanke von Joshua Kimmich (15.) und Serge Gnabry (31.), der drei Meter vor dem Tor den Ball verstolperte, vergaben beste Chancen. Doch, nachdem Schiedsrichter Sascha Stegemann den vermeintlichen Elfmeter (37.) unter Mithilfe des Videoassistenten zurücknahm, den er wegen eines angeblichen Foulspiels von Marcel Sabitzer an Lucas Hernández zuerst noch gegeben hatte, ging den Bayern die Linie im Spiel gehörig verloren.

"In der zweiten Halbzeit haben wir zu lange gebraucht, um uns in puncto Aggressivität und von der Zweikampfführung her auf die Systemumstellung einzustellen", sagte Müller und erklärte: "Leipzig hat dann ein paar Spieler ins Zentrum geschoben. So konnten sie die langen Bälle besser verarbeiten, das haben sie geschickt gemacht." Der Schachzug von RB-Coach Julian Nagelsmann machte sich beinahe bezahlt, das sah auch Bayern-Keeper Manuel Neuer so.

"Wir wissen, dass Julian Nagelsmann taktisch umstellen kann. Darauf müssen wir reagieren, mutiger sein und mit dem Selbstverständnis der ersten Halbzeit weitermachen", meinte der 33-jährige Torwart: "Das hat in der zweiten Halbzeit dazu geführt, dass Leipzig seine Chancen bekommen hat und wir Fehler gemacht haben."

FC Bayern wankt gegen RB Leipzig

Nagelsmann ließ seine Truppe nach der Pause deutlich höher pressen und angreifen. Zudem brachte er mit Diego Demme einen weiteren Mann für die Zentrale, um eine Überzahl zu schaffen. Das schmeckte den Münchnern lange gar nicht. Die Bayern hielten sich in dieser Phase nur mit Müh und Not schadlos.

Zuerst wurde Nationalspieler Marcel Halstenberg geblockt (49.), dann lenkte Neuer einen strammen Schuss des bärenstarken Leipziger Rechtsaußen Nordi Mukiele (50.) um den Pfosten, und schließlich schob Werner (59.) die Kugel nach Ballstafette über Mukiele und Sabitzer mit der Hacke am Pfosten vorbei. Neuer entschärfte dann auch noch einen Flatterball von Sabitzer spektakulär (60.).

Der RB-Angreifer sei wie Teamkollege David Alaba, der kurzfristig ausfiel, ein Österreicher, "da gibt es schon Scharfschützen", scherzte der Weltmeister – und wurde dann ernster. "Es lag an der Umstellung von RB. In der ersten Halbzeit haben sie ja nicht zu einhundert Prozent stattgefunden", meinte er auf Nachfrage von t-online.de und fügte auf die Frage, warum die Bayern zwischenzeitlich so einbrachen, hinzu: "Fehler in der Positionierung und im Passspiel haben uns verunsichert. Da war das Selbstverständnis nicht mehr da."

RB Leipzig weiter vor FC Bayern

Zum bajuwarischen Selbstverständnis dürfte auch nicht gehören, dass nicht die Münchner (acht Punkte), sondern die Leipziger (zehn Punkte) weiter Tabellenführer der Bundesliga sind. Und sich mit dem BVB (neun Punkte) nach dem furiosen 4:0 gegen Bayer Leverkusen noch ein weiteres Team dazwischen schob. So war Müller am späten Samstagabend um weitere Spitzen in Richtung des Spitzenreiters nicht verlegen.


"Vor dem Spiel wurde Leipzig höher gehandelt, als sie sich vor allem in der ersten Halbzeit präsentieren konnten", sagte er. "Wir haben selten so dominant gegen Leipzig gespielt wie in der ersten Halbzeit." Am Ende haderten die Bayern aber vor allem mit der eigenen Leistung, was Neuer unterstrich: "Für mich sind es zwei verlorene Punkte."

Verwendete Quellen
  • Beobachtungen vor Ort
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