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Aus bei PSG: Tuchel als Bundestrainer? "Der DFB muss jetzt alles klar machen"


Job-Zukunft
"Der DFB muss jetzt alles klar machen mit Tuchel"

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

28.12.2020Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Thomas Tuchel: Mit Paris gewann er zwei Meisterschaften und einmal den nationalen Pokal – kann er auch als Bundestrainer erfolgreich sein?Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Mit Paris gewann er zwei Meisterschaften und einmal den nationalen Pokal – kann er auch als Bundestrainer erfolgreich sein? (Quelle: t-online/imago-images-bilder)

Joachim Löw steht als Bundestrainer massiv in der Kritik, Thomas Tuchel hingegen ist einer der begehrtesten Namen auf dem Markt. Doch könnte er auch als Bundestrainer erfolgreich arbeiten?

An Heiligabend meldeten verschiedene Medien übereinstimmend, dass Paris Saint-Germain sich nach zweieinhalb Jahren von Cheftrainer Thomas Tuchel getrennt hat. Und nun wird hitzig darüber diskutiert, wie die Zukunft des deutschen Toptrainers wohl aussehen könnte – auch wenn auf die offizielle Bestätigung der Entlassung noch gewartet wird.

Der 47-Jährige wird inzwischen mit verschiedenen europäischen Topvereinen in Verbindung gebracht. Auch eine längere Auszeit vom Profifußball, wie er es bereits nach seiner Zeit als Trainer von Mainz 05 machte, ist denkbar. Die heißeste Spur führt allerdings in Richtung DFB.

Denn Bundestrainer Joachim Löw steht spätestens seit dem 0:6-Debakel gegen Spanien Mitte November massiv in der Kritik. Der Verband stärkte ihm zuletzt zwar den Rücken und will mit Löw, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, in die EM 2021 gehen. Doch vieles deutet auf ein Ende der Zusammenarbeit direkt nach dem Turnier hin.

Wäre Thomas Tuchel ein geeigneter Nachfolger von Löw beim DFB?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Tuchel ist das, was die Nationalelf braucht

Nach jeweils sieben Jahren in Mainz, Dortmund und Liverpool übernimmt Jürgen Klopp 2022 die Mission Europameisterschaft 2024. Er gibt dem DFB die Volksnähe wieder, befriedet alle Grabenkämpfe im Verband und führt die deutsche Nationalelf im eigenen Land mit Traumfußball zum Titel.

Stopp! Jetzt bitte aufwachen! Und Schluss mit den Träumereien!

Denn Klopp wird nicht kommen, weil er bei Liverpool einen Vertrag bis 2024 hat und dazu noch einen gigantischen Spaß. Auch Hansi Flick wird seinen Vertrag bis 2023 bei Bayern nicht für den DFB über Bord werfen. Warum sollte er?

Bei Tuchel dagegen ist es eine Win-Win-Situation. Er ist verfügbar, sobald er sein Aus in Paris verdaut hat. Ein international anerkannter Toptrainer, der mit Stars umgehen kann, eine klare und moderne Spielidee hat. Genau das, was die Nationalelf jetzt braucht. Und für ihn? Wäre es eine riesige Ehre, den wichtigsten Trainerjob in Deutschland antreten zu dürfen.

Vergeigt Löw schon die drei letzten Spiele vor der EM 2021 im März? Ist erwartungsgemäß nach der EM Schluss? Mit Tuchel kann der DFB JETZT vereinbaren, dass er Löw-Nachfolger wird – wann auch immer für den Schluss ist. Allerspätestens nach dem Vertragsende von Löw 2022.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Tuchel passt nicht zum DFB

Viele Fußballfans hoffen, dass Thomas Tuchel schnellstmöglich Joachim Löw als Bundestrainer beerbt. Doch man sollte lieber zweimal überlegen, bevor man sich das wirklich wünscht. Denn er passt nicht zum DFB. Warum nicht? Ganz einfach.

Tuchel ist ein akribischer Arbeiter und will seine Profis jeden Tag besser machen. Als Bundestrainer würde er die Spieler aber unregelmäßig sehen und sie damit nur selten trainieren können. Das passt nicht zu Tuchel. Zumindest noch nicht. Er ist zu jung dafür.

Und es gibt einen weiteren Punkt, der gegen ein DFB-Engagement des 47-Jährigen spricht. Tuchel hat einen starken, aber auch eigenwilligen Charakter. BVB-Boss Watzke sagte mal: "Thomas ist ein fantastischer Trainer, aber ein schwieriger Mensch." Passt so ein Mann zum DFB? Eher nicht.

Und wer sagt denn überhaupt, dass Tuchel Interesse an dem Job hat? Die Nationalmannschaft hat in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen Topnationen an Boden verloren. Es gibt nur wenige verheißungsvolle Spieler in den U-Nationalmannschaften. Bei PSG war es Tuchel gewohnt, sich seine Profis zusammenzukaufen. Beim DFB müsste er mit dem arbeiten, was er hat. Nicht die beste Ausgangslage für einen ehrgeizigen Trainer wie ihn. Deshalb wird sich Tuchel den Job als Bundestrainer nicht antun.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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