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Julen Lopetegui: Der Verlierer des Fußball-Jahres 2018


Doppelte Entlassung
Julen Lopetegui: Der Verlierer des Fußball-Jahres

Von Benjamin Zurmühl

31.12.2018Lesedauer: 2 Min.
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Leerer Blick: Julen Lopetegui wird das Jahr 2018 wohl kaum als gutes in Erinnerung behalten.Vergrößern des Bildes
Leerer Blick: Julen Lopetegui wird das Jahr 2018 wohl kaum als gutes in Erinnerung behalten. (Quelle: Icon SMI)

Anfang Juni konnte die Lage für Julen Lopetegui kaum besser sein. Als Favorit reiste er zur WM nach Russland, um mit Spanien den Pokal zu holen. Doch die Tage und Wochen danach wurden zu einer Achterbahnfahrt.

Sommer 2018. Kurz vor WM-Start galt Spanien als Topfavorit auf den Titel. Schließlich fegten die Iberer in der Quali ihre Gegner vom Platz, dominierten mit dem Ball, begeisterten die Fans. Ohne Niederlage marschierte die "Furia Roja" zum Gruppensieg, zerlegte Argentinien kurz danach mit 6:1 im Testspiel. Die Fans waren sich sicher: Mit Julen Lopetegui sind die enttäuschenden Leistungen bei der WM 2014 und der EM 2016 Geschichte.

Zoff zwischen Trainer und Verband

Zwei Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel sickerte durch, dass Real Madrid Lopetegui als Nachfolger von Zinedine Zidane holen will. Unruhe kam auf, die Ereignisse überschlugen sich. Denn kurz darauf berichteten spanische Medien, der Deal sei bereits fix. Real nutzte demnach eine Ausstiegsklausel im Vertrag des Trainers. Der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales verkündete am Folgetag auf einer Pressekonferenz, dass Lopetegui gefeuert sei. Ein Schock für Mannschaft und Fans. Keine Spur mehr von WM-Euphorie.

Dass Lopetegui kurz vor dem wichtigsten Turnier im Fußball mit einem Verein verhandelte, machte Rubiales wütend. Eine Aussprache war für ihn keine Alternative. Und so übernahm Fernando Hierro zwei Tage vor dem ersten Spiel der Spanier die Geschicke. Für Lopetegui war der große Traum von einer WM geplatzt – und so holte er zum Gegenschlag aus.

"Der traurigste Tag seit dem Tod meiner Mutter"

Am Tag vor dem ersten WM-Spiel Spaniens zog er die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Lopetegui wurde nur 24 Stunden nach seiner Entlassung als Nationaltrainer schon bei Real Madrid vorgestellt. Dort sagte er: "Der Mittwoch (Tag der Entlassung, Anm. d. Red.) war der traurigste Tag seit dem Tod meiner Mutter", fügte aber auch an: "heute ist der glücklichste". Ein klarer Seitenhieb Richtung Rubiales und Verband.

Allzu lange trauerte Lopetegui öffentlich nicht um die verpasste WM. Selbstbewusst präsentierte er große Ziele mit Real: "Wir wollen mit Real alles gewinnen, und wir haben das Zeug, dies auch zu schaffen".

Der Tiefpunkt

Die Saison mit Real begann stark. Drei Spiele, drei Siege, 10:2 Tore. Die Spieler prahlten damit, wie unabhängig die Mannschaft von Superstar Cristiano Ronaldo sei, der nach der WM zu Juventus Turin gewechselt war. Doch nur wenige Wochen später war davon nur noch wenig zu sehen. Die "Königlichen" brachen ein, holten im Oktober keinen einzigen Punkt in der Primera Division. Der Tiefpunkt war das 1:5 im "El Clasico" gegen den FC Barcelona Ende Oktober.

Ausgerechnet im Duell gegen den Erzrivalen blamierte sich Real bis auf die Knochen. Lopeteguis Aus in Madrid war besiegelt und sein nächster Traum geplatzt. Keine WM mit Spanien, keine Titel mit Real.


Innerhalb von nur fünf Monaten hat der 52-Jährige einen herben Absturz erlebt. Gestern noch vermeintlicher Erfolgstrainer, heute arbeitslos. Julen Lopetegui ist der Verlierer des Fußballer-Jahres 2018.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Nachrichtenagentur sid
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