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Wie Paris nach dem Neymar-Transfer plant: Die Wahrheit über Julian Draxler


Wie plant Paris mit dem Weltmeister?
Die Wahrheit über Julian Draxler

Meinung
22.08.2017Lesedauer: 4 Min.
Julian Draxler beim PSG-Training. Er trainiert aktuell mehr als er spielt.Vergrößern des BildesJulian Draxler beim PSG-Training. Er trainiert aktuell mehr als er spielt. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
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Die Gleichung scheint auf den ersten Blick ganz einfach zu sein: Bei Paris Saint-Germain kommt Superstar Neymar an – glänzt auf Anhieb – und Julian Draxler muss weg. Für ihn soll es auf der linken Seite keinen Platz mehr geben. Über die Zukunft des 23-jährigen Weltmeisters gibt es gerade Spekulationen ohne Ende.

Die International-Kolumne von Valeria Meta bei t-online.de.

Draxler steht endlich wieder auf dem Platz

Mit noch einer guten Woche bis zum Ende des sommerlichen Transferfensters gilt der Spieler als Objekt der Begierde einer Reihe von Top-Klubs, darunter angeblich auch Manchester United und der FC Barcelona.

Fakt ist aber erstmal nur, dass Draxler endlich wieder das Spielfeld betreten hat: In der 85. Minute für Angel Di María eingewechselt, spielte der Ex-Wolfsburger fast zwei Monate nach seinem letzten Einsatz im Confed-Cup-Finale die ersten Minuten der neuen Saison. Wenig, aber nicht wenig überraschend: Draxler startete einen knappen Monat später als seine Mitspieler in die Vorbereitung, die schon am 30. Juli das erste offizielle Spiel bestritten. Draxler war an den ersten beiden Spieltagen dementsprechend nicht im Kader.

„Normal, dass einige Spieler noch gehen müssen“

Bei der Pressekonferenz nach der Partie wurde PSG-Trainer Unai Emery zu möglichen Abgängen befragt, nannte aber keinen Namen: „Es ist ganz normal, dass es einige Spieler gibt, die noch gehen müssen. Jeder kennt seine persönliche Situation.“ Ist Julian Draxler einer von ihnen? Laut französischen Medien nicht. Auch die bevorstehende Ankunft von Kylian Mbappé aus Monaco soll demnach nicht zwangsläufig den Abschied von Draxler nach sich ziehen.

Wie Draxlers Berater Roger Wittmann bei „Sport1“ schon erklärte: „Es gibt keine Anzeichen für einen Wechsel.“ Und tatsächlich: Keiner der PSG-Bosse hat öffentlich das Thema aufgemacht und auf der Tagesordnung steht kein Termin mit Draxlers Entourage.

Medienberichte offenbar falsch übersetzt

Was die internationale Presse in Aufruhr versetzte, war eine Nachricht von „L’Equipe“, die aber nicht ganz richtig übersetzt wurde: Im Gespräch mit Draxler sagte Unai Emery nicht wie kolportiert, dass es für ihn keinen Platz mehr gibt. Darin liest man lediglich, dass Draxler weniger Spielzeit bekommen könnte als in der abgelaufenen Saison. Was ihn und seinen Berater allerdings nicht zu einem Wechsel bewegen würde.

Den französischen Medien zufolge hat PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi Draxler auch nicht wie kolportiert dem FC Barcelona angeboten, sondern ebenfalls keine Absicht, ihn schon wieder zu verkaufen. Zumindest nicht erst acht Monate nach seinem millionenschweren Wechsel vom VfL Wolfsburg nach Frankreich.

Geht Di María, während Draxler bleibt?

Edinson Cavani, Di María, Neymar, Draxler, Javier Pastore, Gonçalo Guedes und wahrscheinlich bald auch Mbappé: Das wären sieben Top-Spieler für die drei Plätze in Emerys 4-3-3-System. Dementsprechend ist es denkbar, dass mindestens einer davon verkauft wird. Allerdings deutet auch einiges auf Di María hin. Er soll Wunschkandidat des FC Barcelona sein. Für ihn würde PSG deutlich mehr Geld bekommen als für Draxler. Und: Di María ist mit fast 30 Jahren weniger entwicklungsfähig als Draxler mit 23 Jahren.

Vieles ist Spekulation. Aber: Der Argentinier ist in den Augen von Emery ein Flügelspieler – obwohl er früher bei Real auch schon im defensiven zentralen Mittelfeld zum Einsatz kam. Die Lösung für den zu gut besetzten Angriff – und auch der Draxler-Frage – könnte nun nicht nur mit Ablösesummen oder Gehältern zu tun haben, sondern zusätzlich mit taktischen Überlegungen. „Ich mag vielseitige Spieler“, sagte der Trainer nach dem Spiel gegen SC Amiens, „Draxler kann sowohl links als auch rechts und sogar in der Mitte spielen“.

Draxler hat hart trainiert wie nie

Ist genau das vielleicht seine künftige Position? Gut möglich, dass Emery mittelfristig umstellt – auf ein 4-2-3-1-System. Eine Formation, die er letztes Jahr schon ab und zu nutzte. Da wäre Draxler in der Lage, sowohl als Flügel als auch in der Mitte hinter Cavani zu spielen. Links: Neymar. Rechts: Mbappé. Durchaus möglich, dass so zwischen den Linien seine plötzlichen Veränderungen des Spieltempos noch gefährlicher werden, am besten im Doppelpass mit Neymar.

Unterdessen bleibt Draxler ruhig. Seine Rückkehr zum „Camp des Loges“ (Trainingsgelände vom PSG) wurde als „bescheiden“ beschrieben: Nach einem knappen Monat Urlaub betrat er das Zentrum lächelnd und entspannt, aber auch extrem fokussiert.

Auch Draxler selbst will offenbar bleiben

Draxler hat so hart trainiert wie kein anderer, um so bald wie möglich fit zu sein. Letze Woche, während der Rest des Teams einen freien Tag genoss, arbeitete er mit dem Physiotherapeuten. Laut der französischen Medien hat Draxler auch keine Lust, Paris zu verlassen.

Er fühlt sich dort sehr wohl und liebt es durch die Stadt spazieren gehen und ihre geheimen Orte zu entdecken. Im „Camp des Loges“ haben zudem viele bemerkt, dass er noch besser Französisch spricht. Seine Bilanz bisher: 25 Spiele, zehn Tore und drei Torvorlagen sind eine gute Ausbeute. Jetzt ist die Konkurrenz viel stärker – aber damit vielleicht auch eine Chance, um sich weiterzuentwickeln.

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