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Nach Wimbledon-Sieg: Was Fußball-Deutschland von Kerber lernen kann


Nach Wimbledon-Sieg
Was Fußball-Deutschland von Kerber lernen kann

MeinungVon Philip Seiler

Aktualisiert am 16.07.2018Lesedauer: 3 Min.
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Der Moment des Triumphes von Angelique Kerber: An dem Erfolg in Wimbledon kann sich Fußball-Deutschland ein Beispiel nehmen.Vergrößern des Bildes
Der Moment des Triumphes von Angelique Kerber: An dem Erfolg in Wimbledon kann sich Fußball-Deutschland ein Beispiel nehmen. (Quelle: Paul Zimmer/imago-images-bilder)

Angelique Kerber holt sensationell den Titel in Wimbledon: Nach dem WM-Aus ein sportlicher Lichtblick für Deutschland. Das können sich Nationalelf und Bundesliga von Kerber abgucken.

Deutschland hat wieder eine Wimbledon-Königin. Endlich. Nach 22 Jahren. Zum ersten Mal seit der Tennis-Ära von Steffi Graf. Der sensationelle Titel von Angelique Kerber hat aber nicht nur für die 30-Jährige und den Tennissport eine riesige Bedeutung. Er sollte auch Fußball-Deutschland nach dem peinlichen WM-Aus und dem schwachen internationalen Abschneiden der deutschen Klubs wieder aufrütteln. Aus folgenden Gründen.

Auf den Willen kommt es an

Der Titelgewinn von Kerber war eine absolute Leistung des Willens. Im Finale gegen Serena Williams und während des gesamten Turniers gab die Kielerin keinen Ball verloren, rannte unermüdlich, um ihren Kindheitstraum vom Wimbledon-Titel zu erreichen.

Der Erfolg sollte der Nationalelf und den Bundesliga-Klubs zeigen, wie sie es in Zukunft besser machen können. Denn dieser unbedingte Wille, jedem Ball hinterherzurennen und bis zur letzten Minute zu kämpfen, fehlte dem deutschen Team bei der WM 2018 und auch zuletzt einigen Vereinen auf internationaler Bühne.

Mentale Stärke kann entscheidend sein

Nicht erst seit dem Wimbledon-Turnier hat Angelique Kerber in Interviews oft betont, dass sie nur von „Spiel zu Spiel“ denke. In ihrem Fall ist das keine Floskel. Denn die deutsche Nummer eins blendet in den jeweiligen Matches alles andere aus, fokussiert sich einzig und allein auf das Hier und Jetzt und ihre jeweilige Gegnerin.

Eine Fähigkeit, die der Nationalelf bei der WM 2018 komplett fehlte. Die DFB-Elf und das Trainerteam schienen in Gedanken bereits im Finale, die Gruppengegner, allen voran Auftaktgegner Mexiko, wurden offenbar nicht ernst genug genommen. Die Fähigkeit, alles andere auszublenden, lernte Kerber aber nicht von heute auf morgen. Es ist das Ergebnis jahrelangen Mentaltrainings. Auch darauf sollten DFB und Vereine in Zukunft noch mehr Wert legen.

Mut zur Veränderung macht sich bezahlt

Kerbers Erfolg ist aber vor allem auch ein überragendes Comeback. Vor zwei Jahren gewann sie bereits die Australian Open und die US Open, wurde sogar zur Nummer eins der Welt. Doch auf diesen Erfolg folgte 2017 der tiefe Fall. Bei den French Open und den US Open flog sie in der ersten Runde raus und stürzte von Platz eins auf Rang 21 ab. Im November vergangenen Jahres entschloss sie sich zur Trennung von ihrem langjährigen Trainer Torben Beltz. Obwohl sie als Person gilt, die eher wenig von Veränderungen hält.

Die Verpflichtung des belgischen Trainers Wim Fissette sorgte jedoch für den richtigen Impuls und machte sich bezahlt. Sie fand den Hunger auf Erfolge wieder und gewann nun das Wimbledon-Finale gegen Serena Williams, das sie vor zwei Jahren noch gegen die US-Amerikanerin verloren hatte. Auch an diesem Mut zur Veränderung und dem grandiosen Comeback kann sich die Nationalmannschaft, die nach dem WM-Triumph 2014 nun in Russland satt wirkte, ein Beispiel nehmen.

Bundestrainer Joachim Löw scheint zwar gesetzt, es gibt jedoch genug Positionen wie die des Präsidenten und des Direktors, bei den denen ein neuer Impuls helfen könnte. Dann ist vielleicht auch ein erfolgreiches deutsches Comeback bei der EM 2020 oder in der kommenden Champions-League-Saison möglich.

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