Angriff der Hamas auf Israel: Kadyrow-Moschee bei Jerusalem beschädigt

In der Nähe von Jerusalem steht die zweitgrößte Moschee Israels – benannt nach dem Vater von Putin-Freund Kadyrow. Nun wurde sie beim Angriff der Hamas in Mitleidenschaft gezogen.

Bei den Angriffen der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel wurde am Montag auch die Kadyrow-Moschee im Dorf Abu Ghosh in der Nähe von Jerusalem beschädigt. Unweit von der Gebetsstätte sei eine Rakete eingeschlagen, teilte das israelische Außenministerium mit.

Das Außenministerium teilte ein Bild von einer Rauchwolke über der Moschee auf der Plattform X (früher Twitter). Wie schwerwiegend die Schäden sind, ist bislang nicht bekannt.

Abu Ghosh liegt westlich von Jerusalem und gehört zum Bezirk Jerusalem. Die rund 7.500 Einwohner des Ortes sind überwiegend israelische Araber. Die örtliche Moschee wurde 2014 vom Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow eröffnet. Er selbst hat auf den Vorfall bisher nicht reagiert. Benannt ist sie nach seinem Vater, dem ersten Präsidenten der Tschetschenischen Republik, Achmat Kadyrow. Er war 2004 bei einem Autobomben-Attentat von tschetschenischen Islamisten getötet worden.

Ramsan Kadyrow, der auch unter dem Spitznamen "Putins Bluthund" bekannt ist, war in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer wieder in Erscheinung getreten. Als Statthalter Moskaus in der russischen Teilrepublik Tschetscheniens gilt er als enger Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin. Zuletzt gab es Gerüchte über einen verschlechterten Gesundheitszustand Kadyrows. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zweitgrößte Moschee Israels

Berichten zufolge hat der Bau der Moschee damals rund 10 Millionen US-Dollar (9,44 Millionen Euro) gekostet, manche Quellen geben aber auch niedrigere Beträge von rund 7,3 Millionen Euro an. Mehr als die Hälfte davon soll die tschetschenische Regierung beigesteuert habe. Das Bauland von etwa 4.000 Quadratmetern stiftete die israelische Landverwaltung.

Die Kadyrow-Moschee ist die zweitgrößte Moschee Israels. Nur die Al-Aksa-Moschee ist größer. Auf diese bezieht sich auch die Terrorgruppe Hamas bei ihrem Angriff auf Israel. In einem Statement nach den ersten Raketenbeschüssen teilte sie mit, dass die Offensive auch dazu dienen solle, die Al-Aksa-Moschee zu verteidigen. Diese steht auf dem Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem, der für Juden und Muslime heilig ist. Derzeit haben nur Muslime das Recht, dort zu beten, aber jüdische Israelis hatten sich dieser Regelung zuletzt widersetzt.