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NSA-Chef bricht Schweigen: "Es gibt die ganze Zeit Angriffe"


Digitale Kriegsführung
NSA-Chef bricht Schweigen – Angriffe auf Russland

Von t-online, mk

Aktualisiert am 02.06.2022Lesedauer: 2 Min.
NSA-Chef Paul Nakasone: "Störende oder gar zerstörende Angriffe gibt es die ganze Zeit".Vergrößern des BildesNSA-Chef Paul Nakasone: "Störende oder gar zerstörende Angriffe gibt es die ganze Zeit". (Quelle: Michael Brochstein/imago-images-bilder)
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Zur Unterstützung der Ukraine haben Hacker des US-Militärs bereits mehrfach russische Einrichtungen angegriffen. Auch in befreundeten Nationen seien US-Cyberspezialisten aktiv, so NSA-Chef Nakasone.

Cyberangriffe gegen andere Länder gehören normalerweise nicht zu den Dingen, mit denen sich Regierungen brüsten. Auch die USA haben sich bislang nie konkret zu Aktionen ihrer Hacker geäußert. Doch jetzt hat der Chef des größten und mächtigsten US-Geheimdienstes NSA sein Schweigen gebrochen – wohl nicht ohne Hintergedanken.

"Wir haben eine Reihe von Aktionen über das gesamte Spektrum durchgeführt, offensiv, defensiv und zur Informationsbeschaffung", sagte NSA-Chef Paul Nakasone dem britischen Sender Sky News auf die Frage nach US-Cyberattacken auf Russland in Folge der Ukraine-Invasion. Zu konkreten Angriffen äußerte sich Nakasone nicht, betonte aber, dass sämtliche Aktionen rechtmäßig, unter ziviler Aufsicht und unter der Leitung des US-Verteidigungsministeriums liefen.

"Es gibt die ganze Zeit Angriffe"

"Meine Aufgabe besteht darin, dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten Handlungsmöglichkeiten zu geben", so Nakasone, der auch die Cyberstreitkräfte der US-Armee befehligt, ohne diese Handlungsmöglichkeiten näher zu beschreiben. Eines der Ziele bestehe aber darin, im Vorfeld feindliche Hacker und deren Waffen zu identifizieren und so Angriffe auf die USA abzuwehren. Er sei jeden Tag besorgt über mögliche russische Cyberattacken auf die USA.

In der Ukraine hätten russische Hacker seit Kriegsbeginn großen Schaden angerichtet, sagte Nakasone auf die Frage, ob diese Gefahr übertrieben wurde: "Aus Sicht der Ukraine bestimmt nicht. Störende oder gar zerstörende Angriffe gibt es die ganze Zeit", sagte Nakasone und verweist auf einen Hackerangriff auf den US-Satellitenbetreiber Viasat am 24. Februar, der nach Firmenangaben Tausende Ukrainer vom Internet abgeschnitten haben soll. Es gebe auch fortlaufend Angriffe mit Schadsoftware auf ukrainische Regierungsnetzwerke.

"Widerstandskraft der Ukrainer beeindruckt uns am meisten"

"Das bekommt die Öffentlichkeit nicht immer mit. Es ist aber nicht so, dass die Ukraine in dem Bereich Ruhe hätte, im Gegenteil", so Nakasone. "Was uns alle wohl am meisten beeindruckt, ist die Widerstandskraft der Ukrainer." Auf Einladung der Regierung von Präsident Selenskyj seien US-Cyberspezialisten schon im Dezember 2021 zur Unterstützung nach Kiew gekommen, so Nakasone. Kurz vor der Invasion am 24. Februar wurden diese nach Washington zurückbeordert, zusammen mit anderen US-Vertretern.

Dabei sei die Ukraine nicht das einzige befreundete Land, in dem US-Hacker aktiv seien. "Wir arbeiten mit einer ganzen Reihe von Partnern zusammen, um Angriffe zu verhindern, nicht nur auf die USA", so Nakasone. 16 andere Länder hätten um US-Unterstützung gebeten und würden Zugang zu deren Computernetzwerken gewähren. Diese Zusammenarbeit sei ein großer Vorteil bei der Identifikation feindlicher Hacker und der Vereitelung von Angriffen.

Die plötzliche Offenheit der US-Regierung bei dem Thema erklärt Nakasone mit strategischen Überlegungen. Während russische Cyberaktionen stets mit Lügen einhergingen, würden die USA auf Transparenz setzen: "Indem wir unsere Informationen mit der Öffentlichkeit teilen, werfen wir ein Schlaglicht auf das bösartige Verhalten der Gegenseite".

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