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Wladimir Jewtuschenkow: Beseitigt Putin den nächsten Milliardär?


Wladimir Jewtuschenkow
Beseitigt Putin den nächsten Milliardär?

Von t-online, dpa-afx, reuters
Aktualisiert am 26.09.2014Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Jewtuschenkow ist einer der reichsten Russen - und nun plötzlich unter Hausarrest. Hat Kremlchef Putin seine Finger im Spiel?Vergrößern des BildesWladimir Jewtuschenkow ist einer der reichsten Russen - und nun plötzlich unter Hausarrest. Hat Kremlchef Putin seine Finger im Spiel? (Quelle: dpa/reuters)
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Der russische Milliardär Wladimir Jewtuschenkow ist wegen Geldwäsche angeklagt. Jetzt geht die Justiz auch gegen seinen Mischkonzern Sistema vor. Damit droht in Russland ein zweiter Fall Chodorkowski.

Fünf Jahre nach dem Verkauf des Ölkonzerns Bashneft will der russische Staat von dem wegen Geldwäsche angeklagten Oligarchen Wladimir Jewtuschenkow die Rückgabe der Firma erzwingen. Die Privatisierung sei damals unter schweren Gesetzesverstößen abgelaufen, sagte die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Marina Gridnewa, in Moskau. Die Bashneft-Aktien seien deshalb nun im Interesse des russischen Staates beschlagnahmt worden.

Milliardär unter Hausarrest

Die Ermittler haben nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass Jewtuschenkow im Zuge des Geschäfts an illegalen Machenschaften beteiligt war. Der Unternehmer steht deswegen weiter unter Hausarrest. Ein Antrag der Verteidigung, Jewtuschenkow freizulassen, wurde bereits gestern abgelehnt.

Beobachter vermuten Verteilungskämpfe innerhalb der einflussreichen Ölindstrie als Hintergrund für das Verfahren. Zuletzt wurde spekuliert, dass Russlands staatlicher Ölkonzern Rosneft Interesse an Bashneft haben könnte. Dessen Chef Igor Setschin gilt als enger Vertrauter von Staatschef Waldimir Putin.

Kritik aus der Wirtschaft

Die Festnahme hatte die Wirtschaft in Aufruhr versetzt, wie Unternehmer und Politiker auf einem Investitionsforum in Sotschi bestätigten. So warnte in der Schwarzmeerstadt der Chef der russischen Sparkasse Sberbank, German Gref, vor schweren Imageschäden für die ohnehin gebeutelte russische Wirtschaft. Er nannte den Hausarrest eine "Tragödie".

"Zweifellos färbt der Fall auf das Investitionsklima ab", meinte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Alexej Uljukajew. Er sah die Gefahr, dass noch mehr Kapital aus Russland abgezogen werden könne. Die Stimmung in der russischen Wirtschaft ist ohnehin wegen der Sanktionen der EU und der USA im Ukraine-Konflikt getrübt.

"Der Fall Jewtuschenkow wird am Aktienmarkt weiter für miese Stimmung sorgen", meint Analystin Anastasia Sosnowa von der Rossiysky Kapital Bank. Die politischen Hintergründe in dieser Affäre wirkten als Stimmungsbremse für die Investoren.

Yukos gehört inzwischen Rosneft

Der Fall erinnert an Michail Chodorkowski, einst reichster Mann Russlands. Als Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos war er 2003 festgenommen und später wegen Betrugs und Steuerhinterziehung zu jahrelanger Lagerhaft verurteilt worden. Die Prozesse gegen den Putin-Rivalen wurden vom Westen als politisch motiviert kritisiert. Einen Großteil von Yukos hatte sich anschließend der Rivale Rosneft einverleibt, der unter anderem dank dieses Manövers inzwischen zum weltgrößten börsennotierten Ölkonzern aufstieg.

Chodorkowski reiste nach seiner Begnadigung zunächst nach Berlin aus, bevor er in der Schweiz eine Aufenthaltserlaubnis erhielt und schließlich seinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegte.

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