NEW YORK (dpa-AFX) - Die von Tesla-Chef Elon Musk angekündigte Gründung einer eigenen Partei hat am Montag die Aktie des E-Autobauers unter Druck gebracht. Obendrein setzte US-Präsident Donald Trump am Wochenende das Steuer- und Ausgabengesetz in Kraft, das die Abschaffung von Elektroauto-Subventionen in den USA vorsieht.
Im frühen Handel büßten die Papiere von Tesla am Ende des Nasdaq-100-Index 7,5 Prozent auf 291,86 US-Dollar ein. Sie sackten damit unter die gleitende 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend signalisiert und bei etwas unter 315 Dollar verläuft.
Unterstützung bietet nun die 90-Tage-Linie bei 290,50 Dollar. Sollte sie reißen, steuern die Aktien auf den größten Rückgang seit Musks anfänglichem Streit mit Trump über dessen Steuergesetz Anfang Juni zu. Im Jahresverlauf steht derzeit ein Minus von rund 28 Prozent zu Buche, was am Markt vor allem mit den politischen Aktivitäten Musks begründet wird. Der Elektroauto-Hersteller hat aktuell mit Auslieferungsrückgängen zu kämpfen. Den Grund dafür sehen Marktteilnehmer und Analysten unter anderem in den rechten Ansichten des Tesla-Gründers und -Vorstandschefs.
Nach Musks Partei-Ankündigung äußerten sich gleich mehrere unter ihnen kritisch. So forderte Dan Ives von Wedbush Securities ein Eingreifen des Verwaltungsrates. Jed Dorsheimer von der Finanzfirma William Blair stufte die Aktie von "Outperform" auf "Marketperform" ab und betonte, Anleger betrachteten den Ausflug in die Politik als Ablenkung, während vielmehr das Tesla-Geschäft Musks Aufmerksamkeit benötige. "Investoren haben derlei Ablenkungen satt, zumal in dieser Zeit das Unternehmen Musks Aufmerksamkeit am dringendsten benötigt. Sie sehen nur Nachteile durch seine Rückkehr in die Politik."
Im Frühjahr hatte Musk angekündigt, er werde sich wieder mehr um die Belange von Tesla kümmern, nachdem er monatelang als Kostensenker des US-Präsidenten in Washington aktiv gewesen war. Am Wochenende aber gab er nun bekannt, eine eigene Partei gründen zu wollen.
Mit der "America Party" wolle er als dritte Kraft gegen Trumps Republikaner und die Demokraten antreten und sich in den kommenden zwölf Monaten auf Sitze im Repräsentantenhaus und Senat konzentrieren. Danach sei die Unterstützung eines Präsidentschaftskandidaten nicht ausgeschlossen, hatte Musk auf X geschrieben. Bisher allerdings fehlt es noch an weiteren Details und es gibt auch noch keine Hinweise darauf, dass offizielle Unterlagen bei der US-Wahlkommission eingereicht wurden.
Musk ist der mit Abstand reichste Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von zuletzt mehr als 360 Milliarden Dollar. Allerdings besteht es vor allem aus seinen Beteiligungen an Tesla und der nicht an der Börse notierten Raumfahrtfirma SpaceX. Damit sinkt auch Musks Reichtum mit dem Kurs der Tesla-Aktie./ck/so/men/he
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