TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die deutlichen Kursverluste an den US-Börsen haben am Donnerstag auch die meisten asiatischen Börsen belastet. Hintergrund sind die zunehmenden Sorgen der Anleger wegen des steigenden US-Staatsdefizits. Marktbeobachter sahen insbesondere die geplanten deutlichen Steuersenkungen und eine schleppend verlaufene Auktion von US-Staatsanleihen als Auslöser für die kräftigen Kursabschläge. Die Renditen legten im Gegenzug deutlich zu. Höhere Zinsen lassen generell Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv erscheinen.
Am Anleihemarkt besteht die Sorge, dass das US-Steuergesetz in den kommenden Jahren Billionen von US-Dollar zu den ohnehin schon hohen Haushaltsdefiziten hinzufügt - und das in einer Zeit, in der das Interesse der Anleger an US-Anlagen weltweit nachlässt.
In Tokio knüpfte der japanische Leitindex Nikkei 225 an seine jüngsten Verluste an und fiel um 0,84 Prozent auf 36.985,87 Punkte. Aus Branchensicht konnten sich lediglich die als defensiv geltenden Aktien aus dem Medizinsektor gegen den negativen Trend stemmen.
Chefanalyst Nick Twidale von AT Global Markets Australia sprach von einem globalen Problem, da die Anleger es mit neuen Gegebenheiten zu tun hätten. Mit dem Anstieg der Renditen auch japanischer Staatsanleihen könnte die fiskalische Gesundheit Japans zu einem "Problem für globale Investoren" werden.
Der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandsbörsen gab zuletzt nur geringfügig nach. Für den Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong aber ging es kurz vor Handelsschluss um 1,07 Prozent nach unten.
Der australische Leitindex S&P/ASX 200 verlor am Ende 0,45 Prozent./la/jha/
Die Ströer Digital Publishing GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Verzögerung der Kursdaten: Deutsche Börse 15 Min., Nasdaq und NYSE 20 Min.