PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Freitag mit Gewinnen auf Entspannungssignale im Zollstreit reagiert. Der EuroStoxx 50 zog am späten Vormittag um 1,26 Prozent auf 5.225,18 Punkte an. Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer SMI um 0,77 Prozent auf rund 12.210,46 Punkte zu, während der britische FTSE 100 um 0,7 Prozent auf 8.555,95 Punkte stieg.
Mit den Gewinnen verteilten die Börsen Vorschusslorbeeren. "Rückenwind kommt vor allem aus China: Erste Entspannungssignale im Zollstreit, die nun von Regierungsvertretern bekräftigt wurden, setzen ein wichtiges Zeichen", hieß es in einer Einschätzung des Brokers IG Markets. "Die Gespräche stehen zwar noch am Anfang, doch der Zenit im Handelskonflikt scheint überschritten." Die Märkte honorierten bereits die Aussicht auf konkrete Abkommen in den kommenden Tagen.
Hoffnungsschimmer gab es auch aus dem Euroraum. Die Stimmung in den Industrieunternehmen hatte sich im April erneut verbessert. Es war der vierte Anstieg des Stimmungsindikators in Folge.
Gefragt waren angesichts der Signale im Zollstreit konjunktursensible Sektoren wie Rohstoff-, Bau- und Industriewerte. Airbus reagierten nache dem Feiertag in Deutschland mit einem Kursgewinn von 4,9 Prozent auf gute Geschäftszahlen von Mittwochabend. Technologieaktien folgten wiederum Vorgaben großer US-Unternehmen mit deutlichen Gewinnen. Bei IG Markets verwies man auf die Zahlen von Meta und Microsoft. "Meta überzeugte mit einem soliden Werbegeschäft, das sich entgegen konjunktureller Bedenken als erstaunlich robust erwies", hieß es. Die Sektor-Schwergewichte ASML und SAP kletterten um über zwei Prozent.
Im Ölsektor ragten Shell mit drei Prozent Aufschlag heraus. Die Analysten von RBC sprachen von einem soliden Zahlenwerk des Konzerns zum ersten Quartal. Die Ergebnisse seien besser als erwartet ausgefallen. Unter den Banken punkteten ING. Der Gewinnrückgang der niederländischen Bank war weniger stark ausgefallen, als Analysten befürchtet hatten. Die Aktie kletterte um 5,3 Prozent.
Am Ende des Feldes bewegten sich dagegen die Versorger, auch Versicherer verloren etwas den Anschluss. Beide Sektoren hatten sich während der Korrektur im April vergleichsweise gut gehalten./mf/stk
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