PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch zugelegt. "Die Umschichtung von Kapital aus den USA nach Europa und Deutschland geht weiter, weil Anleger der unsicheren Zollpolitik der US-Regierung entgehen wollen", begründete Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die Entwicklung.
Der EuroStoxx 50 kletterte um 1,1 Prozent auf 5.431,22 Punkte. Außerhalb des Euroraums ging es nicht ganz so stark nach oben. Der Schweizer SMI zog um 0,45 Prozent auf 12.023,44 Punkte an, der britische FTSE 100 gewann 0,23 Prozent auf 8.874,27 Punkte.
An der Spitze der Einzelsektoren bewegten sich die Banken. Neue Nachrichten befeuerten dabei die Kurse. Unicredit hatte mitgeteilt, die direkte Aktienbeteiligung an der Commerzbank und damit ihre Stimmrechte von knapp unter 10 Prozent auf rund 20 Prozent verdoppelt zu haben. Unicredit stiegen um 3,5 Prozent und setzten damit ihren Höhenflug seit dem Mehrjahreshoch am Vortag fort. Aktien der Commerzbank waren ebenfalls gefragt.
Auch bei EssilorLuxottica trieben die Beteiligungsverhältnisse den Kurs. Nach einem Medienbericht ist der Facebook-Konzern Meta bei dem französischen Optikkonzern eingestiegen. Das US-Unternehmen habe einen Anteil von knapp drei Prozent für etwa drei Milliarden Euro erworben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein derartiger Schritt käme nicht unerwartet, wäre aber positiv zu werten, so die Analysten der US-Bank Jefferies. Die Zusammenarbeit habe das Potenzial, in Zukunft weiter vertieft zu werden. Dies würde die Bewertung von Essilor stützen.
Weniger gut kamen dagegen die Aussichten von WPP an. Die Aktie des britischen Werbekonzerns brach nach ihrem jüngsten Ausblick um über 16 Prozent ein und markierte den tiefsten Stand seit 2009. Mit dem enttäuschendem Ausblick auf das Gesamtjahr scheine sich die schwache Entwicklung des Werbekonzerns in der ersten Jahreshälfte fortzusetzen, hieß es von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Auch Anteile des französischen Wettbewerbers Publicis schwächelten mit 1,5 Prozent Abschlag.
Unter den kleineren Werten kamen Aktien des Billigfluganbieters Jet2 unter Druck und fielen um 7,2 Prozent. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2025 waren zwar wie erwartet ausgefallen, aber der fehlende Ausblick kam nicht gut an, wie die Analysten von Davy Research feststellten. Auch anderen Werte aus der Branche der Billigflieger schwächelten./mf/stk
Die Ströer Digital Publishing GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Verzögerung der Kursdaten: Deutsche Börse 15 Min., Nasdaq und NYSE 20 Min.