PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Montag einen Teil ihrer kräftigen Verluste vom Freitag wettgemacht. Der EuroStoxx 50 stieg um 1,49 Prozent auf 5.242,32 Punkte. Vor dem Wochenende hatte der Leitindex der Eurozone angesichts der Unwägbarkeiten in der US-Zollpolitik und nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten fast 3 Prozent eingebüßt.
Die Schweizer Börse, die am Freitag wegen des Nationalfeiertags geschlossen war und am Montagmorgen durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump unter Druck geraten war, verringerte ihre Verluste merklich. In London ging es für den FTSE 100 um 0,66 Prozent auf 9.128,30 Zähler hoch.
"Nach dem schwachen Freitag stellt sich jetzt die Frage: War das die Trendwende nach unten oder war das nur ein schwacher Tag?", schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Hedgefonds jedenfalls glauben ihm zufolge im Moment noch nicht an die große Trendwende.
Der SMI in Zürich dämmte zum Handelsschluss seine Verluste auf nur noch 0,15 Prozent auf 11.818,63 Zähler ein, nachdem er zum Auftakt auf den tiefsten Stand seit April gefallen war. US-Präsident Trump hatte am Freitag für die Schweiz einen künftigen Zollsatz von 39 Prozent bekannt gegeben und eine zuvor mit der Schweizer Regierung ausgehandelte Absichtserklärung abgelehnt.
Da die USA das wichtigste Exportland der Schweiz sind, bremste dies die Anleger erst einmal aus. Große Schweizer Firmen zeigten sich indes von den drohenden US-Zöllen wenig beeindruckt. Aktuell überprüfen sie vor allem die möglichen Auswirkungen und warnen vor Panik. Zudem wollen zahlreiche eidgenössische Unternehmen ihre Präsenz in den USA ausbauen, um die Zölle damit zu umgehen.
Am stärksten von den verkündeten Zöllen betroffen wären in der Schweiz Präzisionsinstrumente, Uhren und Maschinen, erläuterte Sophie Altermatt, Ökonomin bei der Schweizer Bank Julius Bär. Entscheidend würden der letztendliche Zollsatz sowie die noch ausstehende Regelung für den Pharmasektor sein./ajx/he
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