LONDON (dpa-AFX) - Die Aktien britischer Banken haben am Montag von einem Urteil des Obersten Gerichtshofs in Großbritannien zur Autofinanzierung profitiert. Die Richter hoben ein Urteil eines untergeordneten Gerichts weitgehend auf, das die Aktienkurse der betroffenen Banken schwer belastet hatte, weil milliardenschwere Entschädigungszahlungen durch die Geldhäuser befürchtet wurden.
Lloyds gewannen 8,1 Prozent auf 81,82 Pence. Close Brothers sprangen um 21,7 Prozent auf 484,00 Pence hoch und Barclays stiegen um 2,2 Prozent auf 364,50 Pence.
Das Urteil, das am Freitag nach Börsenschluss gefällt wurde, sei lang erwartet worden und lege fest, dass die Banken nicht aus ihrem Eigenkapital heraus noch haftbar seien, erklärte Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC. Das sei positiv, auch wenn - je nach Sachlage - noch eine gesetzliche Haftung bestehen könnte.
Nun sei Klarheit geschaffen worden, schrieb sie. Sie rechnet damit, dass die britische Finanzmarktaufsicht (FCA) in ihrer Ausarbeitung eines endgültigen Entschädigungsplans gegen Ende des Jahres einen moderaten Ansatz verfolgen werde. In der Folge stufte die Analystin die Aktie von Lloyds auf "Outperform" hoch.
Sheel Shah von JPMorgan sprach ebenfalls von einer Erleichterung und stufte Lloyds auf "Neutral" hoch. Das Urteil sei günstiger als erwartet ausgefallen, denn von drei Punkten sei nur das Urteil zur "Unfairness" bestätigt worden und dieses ziehe die geringsten Haftungsansprüche nach sich. Die aktuellen Rückstellungen der britischen Banken reichten wohl aus, um diese potenzielle Haftung zu decken./ck/mis/men
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