WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstag den Handel klar im Minus beendet. Der Leitindex ATX stand am Ende des Handelstages 1,34 Prozent niedriger bei 4.521,4 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime verlor ähnlich und notierte 1,31 Prozent tiefer bei 2.269,6 Zählern. Auch andere europäische Börsen gingen mit Verlusten aus dem Handel. Mehrere Zahlenvorlagen standen im Fokus.
Die US-Notenbank Fed hat das Leitzinsniveau - wie von Marktbeobachtern erwartet - nicht verändert und das Leitzinsband bei 4,25 bis 4,5 Prozent belassen. "Fed-Chef Powell ließ zwar grundsätzlich die Bereitschaft zu niedrigeren Zinsen erkennen, eine konkrete Ankündigung für den Septembertermin gab es aber nicht", schreiben Experten der Helaba-Bank in ihrem Tageskommentar. Ein Septemberschritt sei jetzt zu rund 45 Prozent eingepreist, nach zuletzt fast 70 Prozent, so die Autoren weiter.
Klares Schlusslicht der ATX-Titel waren AT&S mit minus 20,5 Prozent. Der steirische Leiterplattenhersteller hat im ersten Quartal mehr Umsatz erzielt, jedoch seinen Verlust ausgeweitet. Belastet haben vor allem negative Wechselkursentwicklungen, das Unternehmen spürt aber nach wie vor Preisdruck. Hinzu kommen Anlaufkosten für die beiden neuen Werke im malaysischen Kulim und in Leoben. Mit einem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr wartet das Unternehmen noch ab.
Ebenso abwärts ging es für die Papiere von Andritz , sie büßten 8,2 Prozent ein. Der steirische Maschinen- und Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr weniger Umsatz und Gewinn, aber einen deutlich höheren Auftragseingang erzielt.
Auch für das ATX-Schwergewicht OMV hat eine Zahlenvorlage einen Wertverlust der Anteilsscheine zur Folge, sie sanken um 3,5 Prozent. Die OMV hat im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient als im Vorjahr.
Lenzing (minus 3,5 Prozent) und Wienerberger (minus 2,5 Prozent) büßten ebenfalls deutlich ein.
Verbund drehten im Verlauf ins Minus, hier ist der Verlust jedoch deutlich geringer. Am Tag der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen schlossen die Verbund-Aktien 0,53 Prozent im Minus. Der teilstaatliche Stromkonzern hat im ersten Halbjahr weniger verdient als im Vorjahr. Hauptursache war die deutlich gesunkene Stromproduktion aus Wasserkraft infolge einer stark unterdurchschnittlichen Wasserführung.
Angeführt wurde der Leitindex vom Versicherer Uniqa mit einem Plus von 2,4 Prozent, gefolgt von DO&CO, die sich um 2,16 Prozent verteuerten. Die schwergewichteten Banken gingen uneinheitlich aus dem Handel./lof/sto/APA/jha
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