GAYDON (dpa-AFX) - Der britische Sportwagenbauer Aston Martin Lagonda bekommt neben den Schwierigkeiten im sonstigen Geschäft nun auch noch die Auswirkungen der US-Zollpolitik zu spüren. Der Hersteller der vor allem aus den James-Bond-Filmreihen bekannten Autos begrenzt wegen der hohen Kosten die Importe in die USA, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zunächst sollen die in den USA vorhandenen Händlerbestände verkauft werden, sagte Konzernchef Adrian Hallmark laut Mitteilung. Die Zollwirren drohen das Sparprogramm des Managers zu konterkarieren, denn Aston Martin erzielt mehr als ein Drittel des Umsatzes in den USA. Produziert wird dort allerdings nicht.
Der Autobauer hatte bereits angekündigt, in den USA einige Preise erhöhen zu wollen und vergangenen Monat seine Absatzprognose gestutzt. Derzeit plant der kanadische Milliardär und Hauptanteilseigner Lawrence Stroll eine weitere Finanzspritze mit seinem Konsortium Yew Tree, zudem sollen Anteile am Formel-1-Team mit dem Unternehmensnamen verkauft werden. Das soll zusammengenommen 125 Millionen britische Pfund in die Kassen spülen, um die flüssigen Mittel auf rund 400 Millionen Pfund zu erhöhen.
Im ersten Quartal ging der Umsatz trotz eines leichten Absatzanstiegs im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 234 Millionen Pfund (275 Mio Euro) zurück. Wegen eines geringeren Verkaufs von teuren Sondereditionen fielen die durchschnittlichen Verkaufspreise. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern weitete sich um 13 Prozent auf 64,5 Millionen Pfund aus. Unter dem Strich stand ein verringerter Verlust von 80 Millionen Pfund nach knapp 139 Millionen ein Jahr zuvor. Die Nettoschulden wuchsen um rund ein Fünftel auf rund 1,3 Milliarden Pfund.
Die Aktie lag zur Wochenmitte in London 1,3 Prozent im Plus bei knapp 71 Pence. Das ist für Anleger aber nur ein schwacher Trost. An die Börse gegangen war die Firma im Herbst 2018 zu 1.900 Pence das Stück./men/mne/stk
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