FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag ein wenig gesunken. Der US-Dollar profitierte von den jüngsten Zolldrohungen aus den Vereinigten Staaten. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1680 US- Dollar. Der Euro notierte so ein wenig schwächer als am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1690 (Freitag: 1,1683) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8554 (0,8559) Euro.
Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. August einen Pauschalzoll von 30 Prozent gegen die EU zu verhängen, "lässt die Risikowahrnehmung zum Wochenstart ansteigen", schreiben die Experten der Dekabank. Davon profitierte der US-Dollar etwas. Die EU bereitet nach den neuen Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump zusätzliche Gegenzölle auf Importe aus den USA im Wert von 72 Milliarden Euro vor.
Trump ging im Zollstreit mit der EU auf Konfrontationskurs, indem er ungeachtet der bislang laufenden Gespräche über eine einvernehmliche Lösung hohe Zölle ab dem 1. August ankündigte. Die unerwartet starken Zollankündigungen der USA "dürften die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September reduzieren, da die Unsicherheit bei der Inflation zunimmt", heißt es weiter in der Analyse der Dekabank.
Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen ist hingegen mit Blick auf die weitere Dollar-Entwicklung skeptisch: "Wer auf baldige Planungssicherheit in Sachen US-Zölle hofft, droht bitter enttäuscht zu werden." Unternehmen müssten mit der Unsicherheit leben, dass sie jederzeit von US-Zöllen betroffen sein könnten. "Das wird der Investitionsfreudigkeit der US-Unternehmen wohl kaum zuträglich sein", heißt es in dem Kommentar. "Und daher sehe ich auch die aktuelle Stärke des Dollar skeptisch".
Darüber hinaus haben Anleger auch neue Inflationsdaten in den Vereinigten Staaten im Blick, die am Dienstag erwartet werden. Wegen der Auswirkungen der US-Zollpolitik wird am Markt damit gerechnet, dass die Teuerung im Juni gestiegen ist. Dies spricht gegen sinkende Zinsen in den USA und stützt den Dollar.
Im Mai hatte der Inflationsbericht noch keinen Anstieg der Teuerung gezeigt. "Dies könnte sich ändern", heißt es in einer Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Experten verwiesen auf US-Unternehmen, die von steigenden Kosten berichtet hätten. Es dürfte "nur eine Frage der Zeit sein, wann es Preisanpassungen geben wird".
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86670 (0,86570) britische Pfund, 172,27 (171,81) japanische Yen und 0,9307 (0,9310) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.347 Dollar. Das waren 7 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he
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