ESSEN (dpa-AFX) - Der Baukonzern Hochtief hat im zweiten Quartal 2025 von einer guten Auftragslage profitiert. Umsatz und operatives Ergebnis legten kräftig zu. Dazu trugen vor allem die US-Tochter Turner und die australische Tochter Cimic bei. Weniger rund lief es beim spanischen Autobahnbetreiber Abertis, an dem Hochtief rund 20 Prozent hält. Das Gewinnziel für das Gesamtjahr bestätigte der MDax-Konzern am Mittwoch. Die Aktie legte am Nachmittag um rund 0,6 Prozent zu. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier um mehr als 40 Prozent zugelegt.
"Die Aussichten für den Sektor sind aufgrund mehrerer Infrastruktur-Konjunkturpakete in wichtigen Regionen sehr positiv", sagte Unternehmenschef Juan Santamaría Cases, der auch Chef der Hochtief-Mutter ACS ist. So biete das vom Bundestag verabschiedete 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket für die Infrastruktur in Deutschland enorme Chancen, die Modernisierung des Landes zu beschleunigen. Davon könne Hochtief in den Bereichen Brücken, Tunnel und Schienenverkehr profitieren.
Erst jüngst erhielt das Unternehmen von der Deutschen Bahn einen Auftrag zur Sanierung eines rund 42 Kilometer langen Streckenabschnitt der rechten Rheinschiene von Wiesbaden bis Lorchhausen im dreistelligen Millionenbereich. Aber auch international zog Hochtief große Projekte an Land. So ergatterte das Gemeinschaftsunternehmen FlatironDragados in Nordamerika den Zuschlag für ein 900 Millionen Euro schweres Schieneninfrastrukturprojekt. Mit dem Projekt soll die Bahnkapazität erhöht und wichtige Verkehrsverbindungen zwischen Washington und Virginia modernisiert werden. Hochtief ist mit 38,2 Prozent an Flatiron Dragados beteiligt.
Im zweiten Quartal legte der um Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 188 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen in Essen mitteilte. Im laufenden Jahr rechnet Hochtief dank eines guten Auftragsbestands weiter mit einem bereinigten Nettogewinn von 680 bis 730 Millionen Euro. 2024 war der bereinigte Gewinn um 13 Prozent auf 625 Millionen gestiegen.
Inklusive Sondereffekten wies Hochtief in den drei Monaten bis Ende Juni einen Gewinn von 173,2 Millionen Euro aus. Das waren knapp 43 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Unternehmen hatte im Vorjahreszeitraum von einem nicht zahlungswirksamen Gewinn bei der australischen Tochter Cimic profitiert.
Der Umsatz kletterte im Quartal um fast ein Fünftel auf knapp 9,5 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten im Mittel erwartet. Dazu trugen vor allem gute Geschäfte der Auslandstöchter, aber auch die jüngste Übernahme der Ingenieurgesellschaft Dornan mit Hauptsitz in Irland bei./mne/men/he
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