Schwache Kosmetiknachfrage belastet Gerresheimer - Ziele weiter gekappt

10.07.2025, 12:09

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Eine schwache Kosmetiknachfrage belastet den Verpackungshersteller Gerresheimer. Und auch im Geschäft mit oral einzunehmenden flüssigen Medikamenten läuft es nicht rund. Die Düsseldorfer schraubten ihre Wachstumsziele für das laufende Jahr noch weiter zurück, wie sie am Donnerstag zusammen mit ihren Halbjahreszahlen mitteilten. Und auch in den kommenden Jahren dürfte das Wachstum schwächer ausfallen als bislang prognostiziert. An der Börse überwog nach erstem Schrecken die Erleichterung.

t-online aktuell 10.07.2025

Die Gerresheimer-Papiere rutschten zunächst um fast 6 Prozent ab, konnten das Minus aber eindämmen. Zuletzt gehörten sie mit einem Kursplus von 2,6 Prozent auf 49,54 Euro zu den stärksten Titeln im MDax.

UBS-Analyst Olivier Calvet zeigte sich erleichtert, dass bei Gerresheimer keine weiteren negativen Faktoren aufgekommen sind. Sein Jefferies-Kollege James Vane-Tempest zeigte sich von der Kürzung der mittelfristigen Prognose nicht überrascht, nachdem die Geschäftsentwicklung schon zuletzt schwer einzuschätzen gewesen sei. Zudem lobte er die Quartalszahlen, die aus seiner Sicht über den Erwartungen lagen.

Gerresheimer-Chef Dietmar Siemssen zeigte sich derweil ernüchtert. Es sei kein einfaches Jahr für Gerresheimer, sagte der Manager. Das zweite Quartal sei "enttäuschend" gewesen. Er rechnet aber mit einem stärkeren zweiten Halbjahr und versprach, Abläufe zu optimieren und die Kosten zu senken. Klares Ziel sei es, 2026 einen positiven Barmittelfluss zu erreichen.

Für das laufende Jahr musste er nun seine Wachstumsambitionen noch weiter zurückschrauben. Auch in den kommenden Jahren dürfte das Geschäftswachstum schwächer ausfallen als bislang prognostiziert. Für das Geschäftsjahr 2025 bis Ende November rechnet Siemssen jetzt nur noch mit einer Erlösentwicklung aus eigener Kraft von stabil bis plus 2 Prozent. Seit der Gewinnwarnung Anfang Juni war er von 1 bis 2 Prozent Wachstum ausgegangen. An dem Ziel einer bereinigten operativen Gewinnmarge (Ebitda) von rund 20 Prozent hielt er fest.

Mittelfristig soll der Umsatz organisch um durchschnittlich 6 bis 9 Prozent pro Jahr zulegen. Bislang war Gerresheimer von 8 bis 10 Prozent Wachstum ausgegangen. Die bereinigte operative Gewinnmarge soll mittelfristig weiter bei 23 bis 25 Prozent liegen. Die mittelfristige Planung umfasst bei Gerresheimer das laufende sowie die kommenden vier Jahre.

Das Unternehmen hatte bereits vor gut einem Monat mitgeteilt, dass das laufende Geschäftsjahr bis Ende November schwächer ausfallen dürfte als zuvor prognostiziert. Dabei hatte Gerresheimer auch Eckdaten zum zweiten Quartal vorgelegt.

Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis Ende Mai im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel auf knapp 601 Millionen Euro. Dabei gab besonders der Zukauf von Bormioli Pharma Schwung. Aus eigener Kraft fiel das Umsatzwachstum schwächer aus.

Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereiniges Ebitda) blieben rund 119 Millionen Euro und damit knapp 11 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unterm Strich halbierte sich der auf die Aktionäre entfallene Gewinn nahezu auf rund 17 Millionen Euro - besonders wegen gestiegener Zinszahlungen.

Anfang Juni hatte der Gerresheimer-Vorstand auch mitgeteilt, die Dividende für das vergangene Geschäftsjahr wegen der trüben Geschäftsaussichten auf das gesetzliche Minimum zu kürzen. Wie das für das laufende Jahr aussieht, dazu wollten die Manager am Donnerstag nun keine Angaben machen. Dies werde Ende Februar 2026 mit der Vorlage der Gesamtjahreszahlen entschieden und mitgeteilt./lew/stw/jha/

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