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Billiges Heizöl: Deutsche kaufen wieder mehr Ölheizungen


Sinkende Ölpreise
Deutsche kaufen wieder mehr Ölheizungen - erneuerbare Energien leiden

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 02.02.2016Lesedauer: 3 Min.
Niedrige Ölpreise haben Ölheizungen zuletzt wieder beliebter gemacht.Vergrößern des BildesNiedrige Ölpreise haben Ölheizungen zuletzt wieder beliebter gemacht. (Quelle: picture alliance, Keystone/dpa-bilder)
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Knapp sechs Millionen Heizungsanlagen in Deutschland werden noch mit Öl befeuert, etwa vier Millionen davon gehören zum "alten Eisen" und müssen in den nächsten Jahren in effizientere, sauberere Systeme getauscht oder modernisiert werden. Der Umwelt-Aspekt spielt dabei für die Besitzer eine große Rolle - sollte man meinen. Doch die Realität sieht anders aus.

Die beabsichtigte Energiewende gerät durch die niedrigen Ölpreise ein wenig ins Stocken. Denn Haus- und Wohnungsbesitzer haben im vergangenen Jahr wieder mehr neue Ölheizungen gekauft, die als eher klimaschädlich gelten. Der Aufschlag zu 2014 beträgt rund 30 Prozent. Die teureren, aber umweltfreundlicheren Pellet-Heizungen oder Wärmepumpen-Systeme wurden hingegen weniger nachgefragt.

Gas-Heizungen am verbreitetsten

Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz sieht bei Neubauten einen verpflichtenden Anteil an regenerativen Heizsystemen vor. Bei Altbauten gilt das aber nicht. Und so greifen viele Käufer von Heizungsanlagen angesichts deutlich gesunkener Heizöl-Preise wieder zu den relativ günstigen Ölheizungs-Systemen. Da diese Investitionen erfahrungsgemäß für die nächsten 15 bis 20 Jahre getätigt werden, geraten effizientere, sauberere Systeme ins Hintertreffen.

In den vergangenen Jahren war der Verkauf von Ölkesseln stetig zurückgegangen. Von gut 25 Prozent vor zehn Jahren schrumpfte der Marktanteil auf etwa ein Zehntel. Wichtigste Wärmeerzeuger sind nach wie vor Gas-Heizungen, von denen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 387.000 Stück verkauft wurden. Die Ölkessel erreichten eine Stückzahl von 62.000.

"Diese Häuser sind für 30 Jahre verloren"

Bei Biomasse-Anlagen, die etwa Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzel verbrennen, gab es unterdessen ein Minus von durchschnittlich 18 Prozent. Wärmepumpen, die die Wärme von Erde, Luft oder Grundwasser nutzen, verloren im Schnitt vier Prozent.

Umweltschützer sehen das mit Sorge. Zwar seien moderne Ölheizungen mit ihren hohen Wirkungsgraden effizienter. "Wir brauchen aber mehr erneuerbare Energien", sagt Caroline Gebauer, die Energieeffizienz-Expertin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland. "Wenn jetzt Ölheizungen in die Häuser kommen, sind diese Häuser für Erneuerbare für weitere 30 Jahre verloren." Es sei aber nicht zu erwarten, dass der Ölpreis so lange günstig bleibe.

Umrüstung von alt zu neu wird staatlich bezuschusst

Das sieht auch Verbraucherschutz-Experte Hermann-Josef Tenhagen von "Finanztip.de" so. Sich eine neue Ölheizung lediglich vor dem Hintergrund der zuletzt deutlich gesunkenen Ölpreise anzuschaffen, sei zu kurzfristig gedacht. "Der Austausch eines alten Brenners durch ein viel effizienteres Modell ist verständlich und sogar vernünftig, wenn der Tank im Keller steht", so Tenhagen. Dieser Austausch sei meist die lukrativste Energiesparmaßnahme. Die aktuell niedrigen Rohölpreise dürften nur eine Episode bleiben.

Bei der Umrüstung auf moderne Öl-Brennwert-Kessel hilft außerdem der Staat. Für das sogenannte Heizungspaket zur Beschleunigung der Modernisierungen gibt es einen staatlichen Zuschuss von 15 Prozent. Darauf weist Energieberater Peter Kafke vom Verbraucherzentrale Bundesverband in einem Beitrag von Deutschlandradio hin.

Smart Homes so häufig wie Wintergärten

"Finanztip"-Chefredakteur Tenhagen hat noch einen anderen Tipp: "Rüsten Sie Ihr Haus auf. Nach dem smarten Telefon kommt jetzt das smarte Home in Mode." Gemeint sind damit die neuen Haussysteme, bei denen die Steuerung der Heizungsanlage durch intelligente Hausautomaten geschieht. Größter Vorteil: Diese Smart-Home-Systeme versprechen einen effizienteren Energieeinsatz und damit eine deutliche Ersparnis bei den Heizkosten.

Die jüngste Wohntraum-Studie des Baufinanzierungs-Vermittlers Interhyp ergab, dass Smart Homes in Deutschland inzwischen schon so häufig sind wie beispielsweise klassische Wintergärten. Je sechs Prozent der Deutschen verfügen darüber. Und die Zahl könnte in Zukunft noch steigen, denn für 32 Prozent der Deutschen gehört ein Smart-Home-System zur idealen Ausstattung ihres Traumhauses.

Technik-Liebhaber haben vor allem bei Neubauten die Möglichkeit, eine intelligente Steuerung in ihr Traumhaus zu integrieren. Bei der Modernisierung von bestehenden Immobilien ist das Aufrüsten allerdings recht aufwändig.

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