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Wirtschaft: Calyxo aus dem 'Solar Valley' insolvent - Flöther übernimmt


Wirtschaft
Calyxo aus dem 'Solar Valley' insolvent - Flöther übernimmt

Von dpa-afx
10.04.2018Lesedauer: 2 Min.
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BITTERFELD-WOLFEN (dpa-AFX) - Der renommierte Sanierungsexperte Lucas Flöther soll den zahlungsunfähigen Solarmodulhersteller Calyxo aus Bitterfeld-Wolfen retten. Das Amtsgericht Dessau-Roßlau bestellte den Hallenser zum vorläufigen Insolvenzverwalter, wie seine Kanzlei am Dienstag mitteilte. Der Geschäftsbetrieb laufe zunächst weiter. Die Löhne der 156 Beschäftigten seien bis Juni über das Insolvenzgeld gesichert. Calyxo war laut Mitteilung in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem ein Großauftrag weggebrochen ist.

Der Betrieb sei einer der führenden deutschen Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen mit Cadmium und Tellurid, hieß es. "Calyxo ist ein im Kern wettbewerbsfähiges Unternehmen, das sich jedoch in einem sehr schwierigen Marktumfeld bewegt", erklärte Flöther. Eine genaue Prüfung werde zeigen, ob eine Sanierung möglich sei. Ziel sei es, den Betrieb und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Über die Insolvenz hatte zuvor die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet.

Auch der Oberbürgermeister der Stadt, Armin Schenk, will an einer Lösung mitarbeiten. Er werde versuchen, auch die Landesregierung und weitere Akteure einzubeziehen, erklärte der CDU-Politiker. Die Calyxo GmbH sei eines der wenigen Unternehmen, die noch in Deutschland Solarmodule herstellten. Die jetzige Entwicklung zeige, wie schwer ein Bestehen auf dem Markt sei. "Umso wichtiger ist es für mich, ein klares Zeichen der Unterstützung zu geben."

Das Unternehmen wurde 2005 im sogenannten "Solar Valley" im Ort Thalheim gegründet. Das Gebiet an der A9 bei Bitterfeld-Wolfen galt Anfang der 2000er als eines der größten Solarzentren Europas. Bis zu 3500 Jobs gab es. Flagschiff war der Hersteller Q-Cells. Dann sorgte die Konkurrenz billiger Solarmodule aus Asien für eine Krise. Zahlreiche Unternehmen, auch Q-Cells, gingen pleite. Das einstige Zugpferd ging 2012 im südkoreanischen Mischkonzern Hanwha auf, die Produktion wurde verlagert. Nur die zentrale Forschungsabteilung ist noch am Standort Thalheim.

Flöther und seine Kanzlei hatten zuletzt unter anderem die Pleite der einst zweitgrößten deutschen Fluglinie Air Berlin begleitet und deren österreichische Tochter Niki gerettet. Auch den Fahrradbauer Mifa aus Sangerhausen betreute er bei zwei Insolvenzen.

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